Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
beide noch nie zuvor gesehen hatten − und sie nutzte diesen Vorteil vollkommen.
Plasmafeuer konnte von einem Lichtschwert nicht abgewehrt werden, aber die Öffnungen, die es ausspuckten − Vertiefungen direkt über und vor den Einlassventilen der Tsik Seru −, ließen sich mithilfe der Macht schließen. Tahiri schob im richtigen Moment und verdrehte die Schließmuskeln genau in dem Augenblick, als sie sich zusammenzogen, um zu schießen. Die darauf folgende Explosion − eine schmutzige Angelegenheit, die ein riesiges Loch in die dreieckige Flanke riss − ließ das Tsik Seru auf eine Steilwand zurasen. Der Yuuzhan-Vong-Pilot wurde weggeschleudert und landete mit einem tödlichen Aufprall.
Zufrieden mit diesem Ergebnis wiederholte Tahiri diese Taktik bei ihren beiden anderen Gegnern, während sie deren Versuchen, sie vom Speeder zu schießen, auswich. Als das dritte Tsik Seru wie ein Vogel mit gebrochenem Flügel zu Boden taumelte, kreuzte ein gefährlich schwankendes Speederbike ihren Kurs. Durch den Helm des Schutzanzugs erkannte sie Droma.
»Probleme?«, fragte sie.
»Ein Treffer an der Steuerschaufel«, erwiderte der Ryn.
»Kommen Sie zurecht?«
»Solange mir nichts in den Weg gerät.«
Ein scharfes Zucken in der Macht lenkte sie ab. Sie dehnte ihre Wahrnehmung aus, suchte nach der Quelle dieses beunruhigenden Gefühls. Einen Augenblick später hatte sie sie gefunden.
»Jaina hat Ärger«, sagte sie.
»Wo?«, fragte Droma und zerrte an der widerstrebenden Steuerung seines Speeders.
Tahiri wartete nicht, um ihm zu antworten. Sie flog einfach in die Richtung, aus der sie Jaina gespürt hatte.
63
»Der Korallenskipper!«, sagte Tekli. »Er verändert sich!«
»Das verstehe ich nicht«, erwiderte Mara. »Wie verändert er sich?«
»Er verändert die Gestalt, und seine Schwerkraftausstrahlungen nehmen ein anderes Profil an.« Die Chadra-Fan konnte nicht verheimlichen, wie verstört sie über das war, was sie da sah. »Er wird viel schneller − und dreht um!«
»Er kommt wieder auf uns zu«, erklang die ruhigere Stimme von Captain Yage über das Kom. »Was immer es sein mag, wir sind bereit.«
»Ihr seid so wenig bereit«, erklang eine Stimme rechts von Luke, »dass es beinahe komisch ist.«
Luke fuhr herum und fand sich einem Jungen gegenüber, der am Eingang zum ersten Stock der Behausung stand. Er war etwa zwölf Jahre alt und hatte blaue Augen. Sein Gesicht war rund, sein Haar kurz und blond, und seine Miene war ausgesprochen amüsiert.
»Was hat das zu bedeuten?«, fragte Rowel und starrte den Jungen wütend an. »Wer bist du?«
Dann warf er Luke einen anklagenden Blick zu, als sei die Anwesenheit des Jungen irgendwie sein Werk. Was nur zeigte, dachte Luke, wie wenig die Ferroaner wirklich über den Planeten wussten, auf dem sie lebten.
Er machte ein paar vorsichtige Schritte auf den Jungen zu. Der starrte ihn mit seinen blauen Augen an, voller Selbstsicherheit und Kraft. Der Geist des Jungen leuchtete in der Macht, hell und stark, wie es der von Jabitha getan hatte, als sie sie auf dem Landefeld begrüßte.
Es gab nur eine Person, die hinter diesen Augen stecken konnte − und tatsächlich war es nicht wirklich eine Person.
»Ist das …«, begann Mara, wusste aber offenbar nicht so recht, wie sie den Satz beenden sollte.
Luke hockte sich vor den Jungen und starrte das geisterhafte Abbild von Anakin Skywalker staunend an. »Mein Vater?«, beendete er den Satz für sie. Er schüttelte den Kopf. »Nein. Es ist Sekot.«
Der Junge grinste nun breit, und seine Augen leuchteten, als wäre er stolz auf etwas. »Du bist weise, Luke Skywalker«, sagte er. »Dein Vater wäre stolz auf den Mann gewesen, zu dem du herangewachsen bist.«
»Sekot?« Das war Rowel, der hinter Luke stand. Er gab ein ersticktes Geräusch von sich, verlegen über sein Verhalten zuvor. »Bitte verzeih mir.«
Weder Luke noch das Abbild des Jungen lösten die Blicke voneinander, um auf den Ferroaner zu reagieren. Rowels Verlegenheit schien irrelevant zu sein. Alles schien irrelevant zu sein.
»Warum hast du diese Gestalt angenommen?«, fragte Luke.
Der Junge zuckte die Achseln, und hinter der Heiterkeit in seinem Blick tauchte plötzlich so etwas wie Traurigkeit auf. »Jeder, der Macht hat, steht einer Wahl gegenüber. Es ist eine schwierige Wahl, und die Wahl ist schwierig für alle. Nur die Zeit wird zeigen, welche Entscheidung korrekt war.«
Nun war seine Miene von tiefem Mitgefühl erfüllt, und er legte
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