Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
jedenfalls sein sollen. Als die Pride of Selonia zusammen mit der Zwillingssonnen-Staffel neben dem Falken aus dem Hyperraum kam, überprüfte Droma den Planeten mithilfe der Sensoren. Die Sensoren des Falken waren der Standardtechnologie weit voraus, und sie erfassten das Ziel schnell. Esfandia war von dicken Wolken umgeben und glühte in einem Orangeton, der Leias Augen falsch vorkam, bis sie erkannte, was dort so anders war: Esfandia hatte keine Sonne, also lag die einzige Wärmequelle des Planeten in seinem Kern. Ohne einen Orbit, dem er folgte, hatte der Planet auch keine Jahreszeiten − also keine vereisten Pole und keinen heißen Äquator. Überall an der Oberfläche herrschte die gleiche Temperatur.
Ausführlichere Scans zeigten jedoch, dass das nicht ganz der Fall war. Es gab mindestens sechs heiße Bereiche auf der Hemisphäre, die dem Falken zugewandt war, und noch während sie hinsahen, entstand ein weiterer.
Droma zoomte näher, um herauszufinden, was dort geschah.
»Bombardierung aus der Luft«, sagte er. »Jemand wirft aus dem Orbit Minen ab.«
»Sie versuchen, die Sender zu vernichten«, sagte Leia. »Die Yuuzhan Vong sind immer noch hier.«
Hans Blicke zuckten über die Displays vor ihm. »Ich orte eine starke Präsenz im nahen Orbit. Sieben Großkampfschiffe, neun Kreuzer. Sie haben allerdings nicht viele Skips abgesetzt. Keine Spur von den Verteidigungskräften, die hier stationiert waren, oder von Verstärkung.«
»Ich glaube, ich kann mir vorstellen, warum«, stellte Droma fest.
Leia wusste genau, was er meinte. Die Yuuzhan-Vong-Streitmacht im Orbit um Esfandia war nach allen Maßstäben gewaltig. Gegen die beiden Staffeln und die eine Fregatte, die hier stationiert gewesen waren, plus zwei weitere Staffeln, die Mon Calamari geschickt hatte, um zu ermitteln, was geschehen war, wirkte sie beinahe obszön groß. Overkill war noch eine milde Bezeichnung.
»Ich dachte, die Vong hätten nicht mehr genug Leute«, sagte Droma.
Han knurrte nur. Ein Knistern kam über die neu geöffneten Kommunikationskanäle. Captain Mayn und Jag warteten auf Anweisungen.
»Sag ihnen, wir halten uns einen Moment zurück«, befahl Leia. »Wir können nicht einfach reinfliegen. Das wäre Selbstmord.«
Han drehte sich zu ihr um. »Aber wir können das hier auch nicht auf sich beruhen lassen, Leia.«
Sie nickte zustimmend. »Die Relaisbasis muss immer noch irgendwo da unten sein, sonst würden die Yuuzhan Vong keine Zeit mit den Transceivern verschwenden. Ohne die Basis sind sie sinnlos.«
»Was sollen wir also tun?«, fragte Han. »Sie werden uns jeden Augenblick bemerken.«
Leia stand auf und schaute über Hans Schulter, wobei sie eine Hand sanft in seinen Nacken legte. Die Yuuzhan-Vong-Flotte war Furcht erregend. »Wenn wir an den Großkampfschiffen vorbeikommen, schaffen wir es vielleicht runter in die Atmosphäre und können die Basis vor ihnen finden.«
»Und dann?«, fragte Droma. »Wir werden in der gleichen Situation sein wie die Basis. Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis sie uns finden.«
Leia konnte spüren, wie ihre Frustration wuchs, als ihr keine Lösung des Problems einfallen wollte. Wenn sie Esfandia den Rücken kehrten, konnten sie vielleicht an einem anderen Ort eine Relaisbasis improvisieren, die es ihnen gestatten würde, den Kontakt nach Mon Calamari wiederherzustellen.
Sie schüttelte gereizt den Kopf. Das würde immer noch bedeuten, Unschuldige hier auf Esfandia dem sicheren Tod zu überlassen. Der Gedanke daran bewirkte, dass ihr übel wurde, und erinnerte sie an Gyndine, wo sie so viele einem grausamen Schicksal überlassen mussten.
Es muss eine andere Möglichkeit geben, dachte sie.
Beinahe wie als Antwort auf ihren Gedanken erklang ein Piepsen von den Sensoren und kündigte Austritte aus dem Hyperraum auf der abgelegenen Planetenseite an.
»Noch mehr Schiffe«, verkündete Droma und wickelte seinen leicht zuckenden Schwanz um den Fuß seines Stuhls.
»Das hat uns gerade noch gefehlt«, murmelte Han. »Vielleicht wäre es tatsächlich an der Zeit für einen Rückzug.«
»Warte.« Leia trat hinter Droma und schaute über die Schulter des Ryn. »Ich glaube nicht, dass das Yuuzhan Vong sind. Sende einen Notruf im imperialen Kode.«
»Imperiale …«, setzte Han an, aber dann schwieg er nach einem weiteren Blick auf das Display. Ein Mundwinkel verzog sich zu einem schiefen Grinsen, und er schickte den kodierten Notruf ab. »Ich hätte nie gedacht, einmal so froh zu sein, einen
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