Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
zum Schweigen gebracht hatte. »Sie wissen, dass es vernünftiger ist.«
Der Mann nickte. »Es ist tatsächlich vernünftiger«, stimmte er zu.
Die Frau weiter vorn drehte sich zu ihm um, ihr Blick verblüfft und zornig. »Hast du den Verstand verloren, Tourou? Wir können sie nicht mit zu Senshi nehmen! Sie werden ihn sicher umbringen!«
»Niemand wird irgendwen umbringen«, versicherte Jacen ihr. »Hier, sehen Sie.« Er löste das Lichtschwert von seinem Gürtel und warf es ihr zu. »Sie können gern meine Waffe für mich halten, wenn mein Wort nicht genügt.«
Die Frau starrte den Lichtschwertgriff mit einem Ausdruck an, der wie Entsetzen wirkte − als wäre sie schockiert, es in der Hand zu halten, aber verängstigt darüber, was es anrichten könnte.
Jacen nickte Saba zu, die nach einem kurzen Zögern ebenfalls die Klinge abschaltete und sie dem Mann zuwarf, den Jacen entwaffnet hatte. Sie ließ sich nicht anmerken, ob Jacens Entscheidung sie nervös machte, sondern war ein Ausbund an Gleichmut und wartete einfach auf weitere Anweisungen.
»Also gut«, sagte Tourou. Er machte eine Geste, und die Gruppe teilte sich. Zwei traten vorsichtig an Jacens Seite, um zu verhindern, dass er floh, während zwei andere das Gleiche mit Saba taten. »Hebt die Bahre auf«, befahl Tourou seinen beiden neuen Gefangenen. »Ihr werdet eure Freundin tragen. So werdet ihr auch nichts anderes versuchen können.«
Jacen tat, was man ihm gesagt hatte, und nahm das hintere Ende, während Saba nach dem vorderen griff. Ihr Schwanz zuckte aufgeregt und schnippte über die Wasserpfützen. Dann bewegten sie sich wieder durch die Tampasi, zwischen den Ferroanern.
Jacen schaute hinunter auf Dannis schlaffe Gestalt. Ihre Kleidung war klatschnass und schlammig, und an der Seite ihres Kopfs hatte sie einen blauen Fleck, der ziemlich unangenehm aussah. Er hoffte, sie würde bald aufwachen, dann würde er einen großen Teil seines Unbehagens überwinden und sich auf die Probleme der rebellischen Ferroaner konzentrieren können. Im Augenblick jedoch konzentrierte er sich darauf zu gehen und gleichzeitig seinem Onkel die Versicherung zu senden, dass sie in Ordnung waren. Es fiel ihm schwer, sich durch die Macht mit Luke in Verbindung zu setzen, und je weiter sie in die Tampasi kamen, desto schwächer wurden die Lebensfunken der anderen im Dorf der Ferroaner. Nicht zum ersten Mal, seit er sie zurückgelassen hatte, wünschte er sich, er hätte ein Kom mitgenommen, dann hätte er sie zumindest wissen lassen können, was geschehen war. Saba, nahm er an, hatte ihres ebenfalls nicht mitgenommen; es lag wohl noch mit dem Rest ihrer Ausrüstung unter dem eingestürzten Pilzhaus. Mit nichts als dem, was sie am Leib trugen, waren sie ausgesprochen schlecht auf eine Mission vorbereitet, die sie weiter von ihren Freunden wegführen würde.
Wenn ich mit dieser Situation richtig umgehe, dachte er, werden wir vielleicht nicht lange weg sein …
Dann schaute Saba über die Schulter und sagte: »Diese hier hofft, du weißt, waz du tust.«
Er schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich. Aber ist es nicht die Unsicherheit, die das Leben so interessant macht?«
Saba reagierte nicht auf seinen Versuch, die Stimmung aufzuhellen. Sie wandte den Blick wieder dem Weg zu und ging schweigend weiter.
36
Tahiris Schrei war wie ein kaltes Messer in Jainas Herz. Sie spürte, wie die Dunkelheit sich um sie legte. Plötzliche, verblüffende Emotionen drangen aus allen Richtungen auf sie ein: Angst, Schmerz, Überraschung, Kränkung. Es gab keine Möglichkeit, sie zu trennen, und keine Möglichkeit zu helfen.
Dann kam ein Bild zu ihr, das Riina zeigte, die vor Tahiri hockte, und Blut tropfte in stetigem Fluss aus einer Wunde in ihrer Hand. Auch Tahiri sackte zu Boden und umklammerte ihre eigene Hand. Das blauweiße Lichtschwert fiel ihr aus der Hand und hinterließ eine breite schwarze Brandspur, als es den Boden traf.
Jaina war einen langen Moment verwirrt und wusste nicht, was geschehen war. Zuvor hatte sie gesehen, wie die beiden Frauen gegeneinander kämpften. Etwas war geschehen, und Riina war verletzt worden. Und nun schien Tahiri ebenfalls verletzt zu sein. Hatte ihr geistiges Duell zu Blutvergießen geführt?
Tahiri, bist du in Ordnung? Sithbrut! Du musst mich doch hören!
Jaina rüttelte an den Gittern ihrer geistigen Zelle. Wie zuvor hatte Tahiris Geist es nicht eilig, sie herauszulassen, und sie wollte nicht drängen, um nicht noch mehr Schaden
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