Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung
Corran. »Dann fahr zurück. Ich möchte einen Augenblick darüber nachdenken.«
Tahiri zuckte die Achseln. »Du hast das Kommando.«
»Ja, das habe ich. Ich fragte mich schon, ob du das weißt.«
Es klang nicht ganz wie ein Scherz.
Tahiri fuhr zurück, bis sie wieder in dem alten Rohr waren.
»Was würden sie statt des alten Rohrs benutzen?«, fragte Corran. »Werden wir in die Gedärme eines Riesenwurms fahren?«
Tahiri dachte nach. »Ich bin nicht wirklich sicher. Die Damuteks der Gestalter haben Sukzessionsteiche in der Mitte. Abfall landet dort, um gereinigt zu werden, und die Teiche haben Wurzeln, die bis tief in den Planeten reichen, um Wasser und Mineralien daraus zu beziehen.«
Corran nickte. »Ich erinnere mich, dass ich gehört habe, Anakin sei durch eine dieser ›Wurzeln‹ gekrochen, um sich in einer unterirdischen Höhle ein neues Lichtschwert zu bauen.«
»Ja, das hat er getan.«
»Und du glaubst, die Yuuzhan Vong haben das Westliche Meer in einen riesigen Sukzessionsteich verwandelt?«
»Vielleicht. Oder es ist vielleicht mehr wie das Maw Luur eines Schiffs. Das ist im Prinzip die gleiche Idee − eine Kombination aus Nährstoffspeicher und Abwasserbehandlungsanlage −, aber die Technologie unterscheidet sich ein wenig, weil das Maw Luur eines Schiffs ein geschlossenes System darstellt. Hier bin ich nicht sicher, was sie benutzen würden. In vielerlei Hinsicht ähnelt Coruscant allerdings mehr einem Weltschiff als einem normalen Planeten, oder? Es besitzt kein natürliches Ökosystem.«
»Ja. Tatsächlich diente das Westliche Meer in vielerlei Hinsicht genau dem Zweck, den du beschrieben hast.«
»Aha. Also entspricht ihr Übergangsentwurf für den Planeten vielleicht mehr dem Konzept für ein Weltschiff.«
»Klingt vernünftig. Wenn das hier also ein riesiges Maw Luur ist, sollten wir…« Er riss die Augen auf. »Bring uns raus hier, sofort !«
Tahiri gab den Befehl, und die Dovin Basale erwachten bebend. Sie begannen, sich zurück zum Eingang zu bewegen.
»Neuer Plan«, sagte Corran. »Ich habe nicht vor, einen planetengroßen Verdauungstrakt entlangzufahren.«
»Ich sage es ungern«, wandte Tahiri ein, »aber diese Erkenntnis …«
Etwas krachte fest gegen das Schiff.
»… kommt vielleicht ein wenig spät.«
»Was ist das?«, fragte Corran.
»Etwas Großes«, sagte Tahiri. »Und wir sind mittendrin.«
»Nun, dann bring uns raus !«
»Das versuche ich ja, aber es hat das Zehnfache unserer Masse.«
Ihre Haut begann plötzlich zu brennen. »Oh-oh«, murmelte sie. »Es kann Yorikkorallen verdauen, was immer es sein mag.«
»Ein Teil des Maw Luur?«
»In einem Maw Luur befinden sich symbiotische Organismen, die helfen, größere Dinge zu zerkleinern. Aber nichts so Großes.«
»Aber das hier ist auch ein wirklich großes Maw Luur«, sagte Corran. »Eins, das wirklich große Dinge verdauen muss.«
»Stimmt«, erwiderte Tahiri. »Also gut, falls du irgendwelche Vorschläge hast, was wir tun könnten …«
»Das Plasmageschütz abfeuern.«
»In einem geschlossenen Raum?« Hatte Corran den Verstand verloren? »Das könnte schlimm werden.«
»Ebenso, wie verdaut zu werden.«
»Stimmt.«
Sie verkniff sich einen Aufschrei, als Plasma ins Wasser abgeschossen wurde, es sofort zum Kochen brachte und den Rumpf verbrannte. Druck und Hitze wuchsen, erreichten einen Höhepunkt − und sie waren frei. Als Tahiri das Schiff schließlich stabilisieren konnte, war das Wasser in den Augenlampen schwärzlich rot, und unangenehme Reste von pulverisiertem Fleisch trieben um sie herum. »Das war widerwärtig«, sagte Corran.
»Ja«, stimmte Tahiri zu. Einen Augenblick später runzelte sie die Stirn. »Dieses Rohr saugt. Wahrscheinlich eine Kapillarbewegung wie bei den Wurzeln eines Sukzessionsteichs.«
»Die Saugkraft ist doch sicher nicht so groß, dass der Dovin Basal nicht dagegen ankommt?«
»Sicher nicht«, erwiderte Tahiri. »Aber dazu müsste der Dovin Basal funktionieren.«
11
»Der Dovin Basal ist tot?«, fragte Corran.
»Nicht tot«, antwortete Tahiri. »Aber schwer angeschlagen. Ich versuche, ihm etwas zu entlocken, aber er befindet sich in einer Art Schockzustand.« Es könnte natürlich auch sein, dass er stirbt, aber diesen Gedanken behielt sie für sich.
»Wir bewegen uns schneller«, sagte sie stattdessen. »Was immer sich am anderen Ende des Rohrs befindet, erhöht die Saugkraft.«
»Wie schnell?«, fragte Corran.
Er wirkte nun ärgerlich ruhig. Glaubte er
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