Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
weiß, dass du mich hören kannst«, sagte er in gutturalem Basic, »weil ich dir nur einen Vorgeschmack des Giftes gegeben habe, das in meinem Zahn steckt. Gerade genug, um dich bewegungsunfähig zu machen.«
Mit einem Blick auf die Konsole belebte er zusätzliche Instrumente und Systeme. Es war offensichtlich, dass er das Schiff auf den Start vorbereitete. Als die Brücke erwartungsvoll zu vibrieren begann, nickte der Beschämte zufrieden und wandte sich ihr noch einmal zu.
»Ich bin froh, dass du mich verfolgt hast, Yun-Harla«, sagte er. »Zumindest haben wir Gelegenheit, uns auf dem gleichen Schlachtfeld zu treffen. Beide in Gefangenschaft. Du als Geisel meines lähmenden Giftes, ich nach einem halben Leben von Ungerechtigkeiten, die du mir zufügtest.«
Jaina zwang sich zu sprechen. »Ich bin nicht …«
»Wer war den Göttern treuer als Onimi?«, tobte der Beschämte. »Wer war Shimrras Domäne treuer als der Gestalter, der die Wahrheit darüber herausfand, dass der Achte Kortex leer war und die Spezies der Yuuzhan Vong und der Rest, den ihr Götter geschaffen habt, dem Untergang geweiht? Ja, unsere Ahnen nutzten die Geschenke, die ihr uns überlassen habt, um jene zu bekriegen, die uns vernichtet hatten. Aber statt uns zu belohnen, weil wir die Galaxis von den Ungläubigen gesäubert haben, habt ihr uns von der alten Heimatwelt vertrieben und uns gezwungen, generationenlang auf der Suche nach einem neuen Heim umherzuwandern.«
Hass sammelte sich in seinen ungleichmäßigen Augen und verkrampfte seine Hände.
»In deiner Allwissenheit ist dir bekannt, dass ich aus diesem Grund wagte, Yammosk-Zellen an meinem Nervengewebe anzubringen, in der Hoffnung, entdecken zu können, auf welche Weise wir der Folterbank entkommen konnten, auf die du uns gebracht hast! Aber statt mich zu loben, weil ich den Mut hatte, deine mutige Arbeit der Schöpfung nachzuahmen, hast du mich verdammt. Du hast mir die Macht gegeben, durch die Münder von anderen zu sprechen, sie zu manipulieren, aus der Ferne zu beherrschen, wie es deine Yammosks tun, und dennoch hast du mich mit körperlichen Deformierungen gestraft, die allen und jedem zuschrien, dass mein Versuch der Selbstverbesserung fehlgeschlagen war. Du hast mich so beschämt, dass ich mich nicht mehr mit der Elite abgeben konnte. Du hast mir nicht nur den Rang eines Meistergestalters genommen, du hast mich auch davon abgehalten, zur Rettung meiner Spezies beizutragen.
Dann habe ich mich entschlossen, mich gegen dich zu wenden, Yun-Harla. Ich war nicht allein bei dieser Rebellion, und dennoch, um meine Qualen zu erhöhen, hast du die anderen belohnt, während du mich während Jahren des Umherschweifens in Schweigen leiden ließest. Die langen Jahre, in denen ich den Zusammenbruch unserer Gesellschaft beobachtete, unsere Krippengeborenen verhungern sah, Zeuge wurde, wie sich unsere Krieger gegeneinander wendeten. Und dann hast du uns eine Galaxis vor die Nase gehalten, gefüllt mit bewohnbaren Welten. Zuerst schien es ein Segen zu sein − ein Beweis, dass du uns in unserer Zeit der Not nicht verlassen hattest. Aber ich erkannte bald, dass du nur die Bühne für eine neue Form von Folter vorbereitetest.«
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Wieder versuchte Jaina zu antworten, wurde aber niedergeschrien.
»Nur durch die Macht, die du mir übertragen hast, war ich imstande, Shimrra zu erreichen und ihn zu meiner Marionette zu machen! Meine waghalsigste Tat! Aber als ich sah, dass du es entweder nicht verhindern konntest oder die Möglichkeit eines offenen Kampfs mit mir schätztest, wusste ich, dass ich recht hatte, dich auf dem gleichen Weg zu überwältigen.
Ich zwang Shimrra zu verkünden, dass eine Galaxis gefunden worden war. Ich brachte ihn dazu, mich als seinen Vertrauten zu installieren. Und während meine telepathischen Möglichkeiten wuchsen, verschwand er immer mehr − außer in der letzten Zeit, wenn ich so beschäftigt damit war, dich zu besiegen, dass ich dem, was von Shimrra geblieben war, wiederaufzutauchen erlaubte.
Als Zonama Sekot wiedergefunden und diesmal offenbar den Jedi als Waffe übergeben wurde, glaubte ich einen Augenblick, dass du mich prüftest. Aber bald schon begriff ich die größere Wahrheit − die gleiche, auf die auch die Ketzer einen Blick geworfen hatten und einige unserer Priester: dass ich über deine Kontrolle hinausgewachsen war und du beschlossen hattest, mich zu stürzen.«
Onimi sah Jaina an.
Er sieht mich durch die Macht!, sagte sie sich. Die Erkenntnis
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