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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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hätte er ihr einmal gehörig die Meinung gesagt. Er hatte es selbst oft genug versucht. Wenn er sie das nächstemal erwischte, wollte er sie gehörig durchschütteln.
    Im Grunde waren die Mädchen ganz in Ordnung – leider nur sehr Unvernünftig. Er hatte natürlich oft mit ihnen gestritten, und obwohl es bei den Rangeleien zuweilen recht wild zugegangen war, hatten sie immer Spaß an der Sache gehabt. Einzeln konnte er mit jeder seiner Schwestern fertig werden, was ihm jedoch trotz seiner körperlichen Überlegenheit nicht leichtfiel. Wenn sie sich allerdings gemeinsam auf ihn stürzten, wenn sie wie eine Horde Katzenadler über ihn herfielen, hatte er nicht die geringste Chance. Dabei hatten die Mädchen im Laufe der Zeit manchen Schlag eingesteckt. Für eine normale Frau wären solche Rangeleien nichts gewesen. Doch seinen Schwestern schien so etwas nichts auszumachen – sie waren eben aus anderem Holz geschnitzt.
    Was hatte das nun mit ihrer Unvernunft zu tun? Gut – sie waren nett, und er vermochte sie weder geistig noch körperlich zu bändigen. Es mußte doch einen Weg geben, ihnen etwas gesunden Menschenverstand einzupauken!
    Als sich Kit dem Planeten näherte, hatte er noch immer keine Lösung gefunden. Er raste durch die arisischen Energiebarrieren, ohne seine Geschwindigkeit zu verringern, versetzte das Schiff in den trägen Zustand und brachte es auf eine Kreisbahn um den Planeten. Die Form dieser Bahn war unwichtig, solange das Schiff im Bereich der arisischen Innenschirme blieb. Kinnison wußte, daß es Mentor keine Schwierigkeiten bereitet hätte, sich über eine Entfernung von einer Milliarde Parsek mit ihm in Verbindung zu setzen und den Kontakt zu halten. Der Grund für das Vorhandensein der Schirme und für die ständigen persönlichen Besuche auf Arisia waren die Eddorier, deren geistige Fähigkeiten nicht unterschätzt werden durften. In der Unendlichkeit des makrokosmischen Universums konnte Mentor nur im Bereich seiner Spezialschirme vor dem Wahrnehmungssinn seiner Todfeinde absolut sicher sein.
    »Es wird Zeit für das letze Training, da ich mit Ihnen durchführen kann«, meldete sich Mentor, als Kit die Kreisbahn seines Schiffes überprüft hatte.
    »Jetzt schon? Ich dachte, Sie wollten mir wegen meines Streites mit Kay die Ohren langziehen.«
    »Auf diesen Vorfall wollte ich nur kurz eingehen, weil seine Bedeutung nicht überschätzt werden darf. Auf jeden Fall macht er die Schwierigkeiten deutlich, die die Kontrolle über Intelligenzen Ihrer Art grundsätzlich bereitet. Auf Ihrem Weg hierher haben Sie sich selbst damit beschäftigt, und ich muß sagen, daß die Ergebnisse Ihrer Überlegungen durchaus zutreffend sind – wenn Sie auch eine wichtige Tatsache außer acht gelassen haben.«
    »Was für eine Tatsache?«
    »Sie sind davon ausgegangen, daß Sie im Umgang mit Ihren Schwestern immer recht haben, und daß einzig und allein Ihre Schlußfolgerungen Gültigkeit besitzen.«
    »Aber so ist es doch auch! Aus diesem Grund haben Sie doch Kay nach Lyrane geschickt, nicht wahr?«
    »In den Auseinandersetzungen mit Ihren Schwestern sind Sie öfter im Unrecht gewesen, als Sie annehmen«, erwiderte Mentor leise. »Es hält sich ungefähr die Waage.«
    »Und wie ist das mit dem Streitereien der Mädchen untereinander?«
    »Wissen Sie von solchen Streitereien?«
    »Nun ... eigentlich nicht«, erwiderte Kit überrascht. »Aber da sie sich andauernd mit mir anlegen, müssen sie doch ...«
    »Wie kommen Sie darauf? Ihre Vermutung trifft nicht zu. Ich will Ihnen den Grund erklären. Sie wissen bereits, daß Ihre Schwestern sich sehr voneinander unterscheiden. Sie sollten auch wissen, Jüngling, daß diese bewußt herbeigeführte unterschiedliche Entwicklung einen ernsthaften Konflikt zwischen den Mädchen gar nicht zuläßt.«
    Kit brauchte einige Zeit, um mit dieser Neuigkeit fertigzuwerden. »Und warum gehen sie dann beim geringsten Anlaß auf mich los?«
    »Das ist zwar bedauerlich, läßt sich aber nicht vermeiden. Wie Sie bestimmt schon vermutet haben, fällt Ihren Schwestern bei den kommenden Ereignissen eine außerordentlich wichtige Aufgabe zu. Wir Arisier werden natürlich ebenso dazu beitragen, wie alle anderen Lens-Träger, aber die Erben der Lens – besonders die Mädchen – werden die Hauptverantwortung tragen müssen. Ihre Aufgabe, Christopher, wird darin bestehen, die verschiedenen Teilbereiche zu koordinieren – eine Aufgabe, der kein Arisier gewachsen wäre. Sie werden die

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