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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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eigentliche Aufgabe noch bevor.«
    »QX. Sie sagen, daß ich jetzt erwachsen bin. Das stimmt nicht. Sie sagen, daß ich mehrere Stufen über Ihnen stehe. Wenn die Sache nicht so ernst wäre, könnte ich mich darüber totlachen. Die Arisier haben in ihrem langen Leben mehr vergessen, als ich jemals gelernt habe!«
    »Teilweise haben Sie recht. Daß man Sie als erwachsen bezeichnen kann, hat jedoch nichts mit Ihren tatsächlichen Fähigkeiten zu tun, sondern allein mit der Tatsache, daß Sie in der Lage sind, Ihre vorhandenen Fähigkeiten vernünftig zu nutzen und zu neuen Dimensionen auszubauen.«
    »Aber was für Fähigkeiten?« fragte Kit. »Tausendmal haben Sie diese Andeutungen gemacht, und ich verstehe noch immer nicht, was Sie eigentlich meinen.«
    »Sie müssen Ihre Kräfte und Fähigkeiten selbst weiterentwickeln«, sagte Mentor. »Von der Anlage her ist Ihr Geist dem meinen weit überlegen. Es wird die Zeit kommen, da Sie in der Lage sind, seine Möglichkeiten voll auszuschöpfen und die Grenzen meiner Fähigkeiten zu erkennen. Ich dagegen werde in die Tiefe Ihres Wesens niemals vorstoßen können. Wenn der schwächere, aber erfahrenere Geist versuchen würde, den größeren, unerfahreneren Geist auf immer an seine Lehrmethoden zu binden, käme das dem Anlegen einer Zwangsjacke gleich, die den ausbaufähigen Geist in seiner Entwicklung hemmt und ihm einen nicht wiedergutzumachenden Schaden zufügt. Sie werden Ihre Fähigkeiten selbst entwickeln und dafür Methoden finden müssen, die meine Fähigkeiten übersteigen.«
    »Aber Sie können mir doch bestimmt einen Hinweis geben!« meinte Kit. »Ich bin nur ein grüner Junge. Ich weiß nicht, wo ich anfangen müßte!«
    Zu Kits Erstaunen teilte sich Mentor plötzlich in vier Individuen, die durch ein außerordentlich kompliziertes Gedankenmuster miteinander verbunden waren. Die Teile vereinigten sich wieder, und Mentor sagte:
    »Ich kann Ihnen den Weg nur in sehr allgemeinen Zügen vorzeichnen, wobei ich Ihnen vielleicht noch einen Hinweis geben darf. Der zuverlässigste Wissenstest ist für unsere Rasse die Vision der komischen Entwicklung. Wie Sie wissen, vereinen sich alle Wissenschaften in letzter Konsequenz zu einem einzigen Faktor, und der eigentliche Schlüssel zur Macht liegt im Wissen um die grundlegenden Ursachen des Geschichtsablaufes. Wenn jedes Ereignis ursächlich mit dem nächsten verbunden ist – wenn sich jeder neue Status quo nur als unvermeidliche Folge des vor Sekundenbruchteilen bestehenden Status quo ergibt – dann stand das Schicksal des gesamten makrokosmischen Universums im Augenblick seiner Geburt bereits fest. Diese allgemein bekannte Vorstellung, an der so viele Wissenschaftler der frühen Epochen gescheitert sind, halten wir jetzt für falsch. Wenn andererseits die Entwicklung des Universums nur vom Zufall beherrscht würde, könnte es keine Naturgesetze geben, wie wir sie kennen. Daher sind weder der ursächliche Ereignisablauf noch der Zufall für die Evolution allen bestimmend.
    Die Wahrheit muß irgendwo in der Mitte liegen. Im Bereich des Makrokosmos spielt die Folge von Ursache und Wirkung eine große Rolle, während im Mikrokosmos die Zufälligkeiten von größerer Bedeutung sind – wobei beide Elemente im Einklang mit den mathematischen Wahrscheinlichkeitsgesetzen stehen. Und die Zone zwischen diesen beiden Elementen, zwischen der Kausalität und dem Zufall, dieses Grenzgebiet – wenn ich mich einmal so ausdrücken darf – stellt uns die größten Probleme. Wie Sie wissen, läßt sich die Gültigkeit einer Theorie am besten durch die Genauigkeit der Vorhersagen beurteilen, die durch sie möglich gemacht werden, und unserer hervorragendsten Denker haben bewiesen, daß die Vollständigkeit und Wirklichkeitstreue unserer kosmischen Vision von der richtigen und klaren Beurteilung der Komponenten der Zwischenzone abhängen. Eine volle Kenntnis dieser unbestimmbaren Zone würde einer unendlichen Macht und einer statistisch vollkommenen Vision gleichkommen. Natürlich wird es hierzu niemals kommen, denn die Erlangung dieses Wissens würde eine unendliche Zeit erfordern.
    Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Richtig bedacht, können Ihnen meine Ausführungen sehr nützlich sein. Ich habe das Fundament in Ihnen geschaffen – Ihre Aufgabe ist es nun, darauf ein Gebäude zu errichten, das den feindlichen Mächten widerstehen kann.
    Im Hinblick auf Ihre kürzlichen Erfahrungen wäre es durchaus natürlich, wenn Ihnen das eddorische

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