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Das Erbe Der Loge: Roman

Das Erbe Der Loge: Roman

Titel: Das Erbe Der Loge: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hef Buthe
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tun?«, fragte ich. »Dem jungen Mann ein Bett zu geben? Er findet morgen von alleine seinen Stall.«
    Kitty verzog das Gesicht und prüfte, was Othello dazu meinte. Der hob nur die Schultern.
    »Bitte, er ist mein Neffe, der mich dreißig Jahre gesucht hat.«
    Sie seufzte. »Na, gut. Weil du es bist. Aber ich habe solche Typen mit Waffe nicht gerne als Kundschaft und schon überhaupt nicht über Nacht im Haus. Othello, kümmere dich um den Neffen von Luzifer und sag Jenni Bescheid, dass sie den jungen Mann um neun Uhr wecken soll. Und ... wenn du schon oben bist, richte die Kameras wieder aus.«
    »Danke.« Ich drückte ihre Hand.
    »Soll ich dir ein Taxi rufen?« Sie erwiderte den Druck und lächelte das erste Mal seit dem Prozess vor drei Jahren, der sie schwer mitgenommen und an den Rand ihrer Existenz gebracht hatte.
    Damals hatte sich ein Gast bei ihr umgebracht und es als Mord aussehen lassen. Die Staatsanwaltschaft und die nicht minder scheinheilige Stadtverwaltung hatte damals alles aufgefahren, um diese Lasterhöhle, wie man sich ausgedrückt hatte, zu schließen. Dabei wusste ich als damaliger Stammgast, dass die Hälfte dieser Herren selbst einen Codenamen und einen PIN-Code für diesen Club hatten.
    In allerletzter Minute war es mir gelungen, den Beweis zu erbringen, dass der Tote erpresst worden war und einfach nicht weiter gewusst hatte. Um seine Familie vor dem Ruin zu retten, musste ein Mord her, denn die Selbstmordklausel in seiner gerade abgeschlossenen Lebensversicherung war noch nicht in Kraft getreten.

23

    Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass der einzige menschliche Sinn, der niemals schlief und somit ein Leben lang seinen Inhaber permanent mit Informationen versorgte, das Ohr war. Und das teilte mir ein Geräusch mit, das ich mir vor Tagen schon vorgenommen hatte auszutauschen.
    Der Radiowecker zeigte gerade neun Uhr an. Nur den Tag wollte er mir nicht verraten. War es heute oder schon morgen?
    Es musste heute sein, befand ich, nachdem ich mich kurz im Spiegel begutachtet hatte, der über der Wäschekommode hing. Schlaftrunken wankte ich zur Wohnungstür, die inzwischen nicht nur das nervtötende Geläut der Klingel, sondern auch das Gehämmer von Fäusten von sich gab.
    »Stösser, machen Sie auf! Wir wissen, dass Sie da sind. Hier spricht die Polizei.« Es folgte eine Warnung von wegen und sonst hole man den Schlüsseldienst.
    »Scheinheiliger Armleuchter«, knurrte ich nach einem Blick durch den Türspion. »Schlüsseldienst!«
    Draußen stand Hauptkommissar Kögel, wie ich erkennen konnte, in Begleitung von mindestens drei Polizisten.
    »Was wollen Sie?«
    »Müssen wir das im ganzen Haus besprechen?«
    »Haben Sie eine Verfügung?«
    »Ja.«
    »Dann schieben Sie die unter der Tür durch.«
    Ich beobachtete, wie Kögel umständlich ein Papier aus der Innentasche seiner Jacke zog, es glatt strich und für kurze Zeit aus meinem Blickfeld verschwand. Dafür kroch ein Schreiben mit dem Signum der Kölner Staatsanwaltschaft voran an meinen Zehen hoch.
    Ich überflog es kurz und sah nur noch die Unterschrift:
 
    Oberstaatsanwalt A. Fröhlich
 
    Der Rest war eine konstruierte Unverschämtheit, die ich mir nicht gefallen lassen würde.
    »Hereinspaziert!«, öffnete ich die Tür, da ich momentan keine andere Wahl hatte.
    »Na endlich«, stöhnte Kögel. »Ich hätte auch anders gekonnt.«
    »Ich weiß«, nickte ich und versuchte ein freundliches Gesicht zu machen. »Während die Herren sich hier umsehen, gehe ich mal duschen.«
    »Das können Sie nachher. Setzen Sie sich aufs Sofa und rühren sich nicht«, demonstrierte Kögel seine Macht vor den mittlerweile fünf Polizisten und einem Zivilisten, der die Wohnung mit einem Geigerzähler auf Radioaktivität hin untersuchte.
    »Was wirft man mir vor?«, versuchte ich in Unterhose möglichst souverän zu bleiben.
    »Besitz von radioaktivem Material. Verschleierung. Irreführung der Behörden. Zugehörigkeit zu einer terroristischen Vereinigung«, tönte Kögel überlaut, damit auch alle Anwesenden seinem Triumph folgen konnten.
    »Was hat die Mordkommission damit zu tun? Ich dachte, das sei Sache des BKA?« Bleib ruhig, Junge, ganz ruhig, versuchte ich mich im Zaum zu halten. Das ist eine Falle.
    »Im Zusammenhang mit einem Mord bin ich dafür zuständig«, setzte er meine Hoffnung außer Kraft.
    Mord? So bekifft und betrunken konnte ich die letzte Nacht nicht gewesen sein, dass mir ein Mord entgangen war, den ich begangen haben sollte.
    »Herr

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