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Das Erbe Der Loge: Roman

Das Erbe Der Loge: Roman

Titel: Das Erbe Der Loge: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hef Buthe
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zurück. Die Flugeigenschaft mit Gabel war ausgesprochen miserabel.
 
    Kögel schien das Rauchverbot aufgehoben zu haben oder einfach zu ignorieren. Sein Büro glich der Elbemündung bei Nebel.
    »Sie können gehen«, war alles, was er von sich gab, und händigte mir die Sachen aus, die man mir heute Morgen abgenommen hatte.
    »Unterschreiben, dass alles da ist«, deutete er auf einen Inventarbogen.
    »Die Pistole fehlt, und ich bleibe hier, bis Sie mir sagen, wer die Frau war, die ich angeblich umgebracht haben soll.«
    Es war irgendetwas eingetreten, was dem Kommissar nicht in den Kram passte. Er strahlte die Feindseligkeit aus, die nur Verlierer haben, die nicht verlieren können.
    »Machen Sie sich ja nicht lustig über mich. Das Spiel geht dieses Mal an Sie. Aber Ihre mächtigen Freunde können Sie nicht ewig schützen, und was die Frau betrifft ... Mit der haben Sie auf der Bank auf dem jüdischen Friedhof selbst gesprochen. Raus jetzt, sonst vergesse ich mich.«
    Es war wohl besser, den Rückzug anzutreten, bevor hier jemand etwas anderes gegen mich konstruierte. Und dass Kögel auf Rache sann, war unübersehbar.

24

    Vor dem Präsidium erwartete mich die nächste Überraschung.
    »Das ist doch nicht mein Golf?« Ungläubig ging ich um den Wagen herum und inspizierte die Nummernschilder. Es war meiner. Sam hatte die Arme auf dem Dach verschlungen, den Kopf darauf gelegt und lächelte.
    »Doch, Onkelchen. Als Dank für dieses schöne Frühstück auf zwei Beinen. Könnte ich mich dran gewöhnen, und da dachte ich, dass ich deinem Wagen mal was Gutes tue. Sieht er nicht wie neu aus?«
    Er hatte ihn waschen und polieren lassen. So kannte ich mein Auto seit Jahren nicht mehr.
    »Und Joshuas Wanze habe ich gleich mit entfernt.« Er strahlte wie ein kleiner Teufel. »Kitty hat mich übrigens gebeten, ihre gesamten Sicherheitseinrichtungen, auch in den Lokalen, zu überprüfen und gegebenenfalls zu erneuern. Dafür bin ich jetzt Ehrenmitglied im Club.«
    »Toll«, grunzte ich. »Woher hast du den Wagen?«
    »Willst du das wirklich wissen? Ich denke, du weißt, wer ihn hatte«, lächelte er süffisant.
    »Es interessiert mich trotzdem, wie du an den Schlüssel gekommen bist. Hast du etwa die Motzkin'sche Version von Höflichkeit an den Tag gelegt?« Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Susanne einem ihr völlig unbekannten Mann ohne Drohung mein Auto überließ. Und wie meine »Familie« sich nahm, was sie wollte, hatte sie mir schon ein paarmal zu viel demonstriert.
    »Ich habe mich ganz höflich als dein Neffe vorgestellt, der nur deinen Wagen abholen will, und habe sie dann noch in die Bayer-Werke gefahren. War das höflich genug?«
    »Chamäleon«, war alles was mir dazu einfiel, denn auch Sam tat nichts, ohne irgendeine Teufelei damit zu verfolgen.
 
    »Woher wusstest du, dass mich Kögel verhaftet hat, und wie habt ihr mich da wieder rausbekommen?«, fragte ich beim Rasieren ins Blaue.
    Sam flegelte sich mit einer Pizza auf meinem Sofa herum und klickte sich durch die Fernsehprogramme.
    »Joshua hat so seine Methoden, sich Hausmeister, Pförtner und sonstiges Ungeziefer zunutze zu machen«, kam es aus dem Wohnzimmer. »Und meine große Schwester hat ein paar Telefonnummern, die Wunder bewirken. Du warst also keine Minute ohne Schutz, Onkelchen.«
    Einen Moment hielt ich inne, mir den Schaum aus dem Gesicht zu schaben. Hausmeister und Pförtner? Dann war mein Handy an der Pforte der Bayer-Werke ausgetauscht worden. Dort hatte es am längsten von mir unbeaufsichtigt gelegen.
    Diese neuen Familienverhältnisse begannen mir nicht nur nicht mehr zu gefallen, sie flößten mir auch langsam Angst ein. Wie es aussah, geschah bei den Motzkins nichts, aber auch gar nichts, ohne einen vorgefassten Plan.
    »Wie kamst du darauf, dir ausgerechnet unseren Verlag für ein Volontariat auszusuchen?«, rief ich aus dem Bad.
    Sam war der Jüngste der Familie und ich hoffte, noch nicht so abgebrüht wie seine Geschwister.
    »Glückstreffer«, kam es im Plauderton zurück. »Wir waren auf der Spur von Goldrausch und fanden heraus, dass euer Chef der Nachkomme des Verlegers ist, der damals bei dem Gespräch zwischen Ben Gurion und Adenauer dabei war. Euer Seniorchef hat ein paar krumme Dinger gedreht, um nach dem Krieg eine Lizenz zu bekommen. Das ging nur mit der Hilfe von Goldrausch. Dass du es warst, der den Fund am Dom dokumentiert und publiziert hat, war Fügung. Hannah hatte sich ohnehin vorgenommen, bei Gelegenheit nach

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