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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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er
leise. »Du hast vollkommen recht. Du hast mich von Anfang an unterstützt, und
so viele Freunde habe ich nicht mehr. Es tut mir leid, was ich gesagt habe.«
    »Schon gut, Kip«, sagte Iris. »Wir
stehen alle ziemlich unter Streß.«
    »Ich hole mir nur ein paar Sachen. Ich
arbeite vielleicht ein paar Tage zu Hause.« Er lief die Treppe hinauf ins
Obergeschoß.
    Iris wandte sich zu Toni um. »Holen
wir den Stapel Briefe.«
    Mick ging die Treppe hinauf zu seinem
Büro. »Ich werde an ein paar Entwürfen für neue Monster arbeiten.«
    »Ich brauche einen Kaffee, und zwar
sofort.« Today machte sich auf den Weg in den Eßraum.
     
    Nachdem er ein paar Minuten in seinem
Büro verbracht und einige Bücher und Disketten zusammengesammelt hatte, kam Kip
mit Summer hinaus auf den Steg.
    »Laß uns direkt nach Hause fahren,
mein Kleiner«, sagte Summer. »Du hast einen langen Tag hinter dir. Du mußt doch
ziemlich scharf sein, oder?«
    »Ich hab’ eigentlich noch nicht drüber
nachgedacht.«
    »Vielleicht kann ich dir beim
Nachdenken helfen.« Summer kuschelte sich eng an ihn.
    »Nicht hier!« fuhr Kip sie an. Er
rannte die Treppen hinunter und ging rasch durch den Raum zum Ausgang.
    Summer gab sich Mühe, um mit ihm
mitzuhalten.
    »Mörder.« Das Wort wurde mit einem
lauten Flüstern ausgesprochen, das er offensichtlich hören sollte, und das tat
er auch.
    Er drehte sich ruckartig um und
schaute in das Labyrinth von Büros, Nischen, Etagen und Stegen. Er sah
niemanden.
    »Was ist?« fragte Summer und blickte
sich in dem riesigen Hangar um.
    »Wer hat das gesagt?« fragte Kip
herausfordernd. Er machte ein paar Schritte in die Richtung, aus der die Stimme
gekommen war. »Wer hat das gesagt?« Als niemand antwortete, drehte er sich
wütend um und ging weiter zum Ausgang.
    »Mörder.«
    Kip schrie: »Wer hat das gesagt?« Er
rannte ein paar Meter in den Hangar hinein, sah sich um und nickte heftig, so
als wäre ihm jetzt etwas klar geworden. »Das ist also jetzt das Spiel, wie? Das
ist das Spiel? Kein Problem«, rief er. »Ich bin ein guter Spieler.«

16
     
     
    A ls Iris nach Hause kam, war sie
überrascht, das Auto ihrer Mutter auf der Auffahrt parken zu sehen. Doch dann
erinnerte sie sich daran, daß sie Rose gebeten hatte, auf den Techniker zu
warten, der sich um den Kabelanschluß kümmern sollte. Sie erinnerte sich auch
daran, daß sie vorgehabt hatte, für sie beide etwas zu Essen mitzubringen, was
sie vollkommen vergessen hatte.
    Sie schloß die Haustür auf und wurde
von dem Duft des warmen Essens begrüßt. Sie schloß die Augen, um den Moment zu
genießen, und sie merkte, wie hungrig sie war. In ihrem Haus wurde gekocht.
Irgendwie kam es ihr angemessen vor. In diesem Haus sollte gekocht werden. Sie
dachte an den vergangenen Sonntag, als Garland für sie gegrillt hatte, und
daran, wieviel Spaß es gemacht hatte, nichts Besonderes zu tun, einfach nur
zusammen zu sein.
    Sie ging ins Wohnzimmer, aus dem alle
Kartons verbannt worden waren, wodurch ihre wenigen Möbel noch armseliger
wirkten. Ihre Mutter war anscheinend fleißig gewesen. Der große Fernseher stand
an einer Wand, darauf lag der Kabelkasten, daneben die Fernbedienung und davor
ihr Sessel. Verlockend.
    Stimmen, Gelächter und Musik drangen
aus der Küche. Das war ihre Mutter, aber wer sonst noch? Ihre Nachbarin Marge?
Hervorragend. Vielleicht waren es die Anfänge eines eigenständigen Lebens ihrer
Mutter. Iris lauschte der Musik. Es war Rap. Merkwürdige Wahl. Sie ging in die
Küche.
    »Hallo, ich bin zu Hause!« verkündete
sie munter und war glücklich, daß jemand auf sie wartete, selbst wenn es nur
ihre Mutter und ihre Nachbarin waren.
    »Hallo, mein Schatz.« Rose hielt einen
hölzernen Löffel in der Hand, mit dem sie gerade etwas Rotes umgerührt hatte,
tänzelte vom Herd zu ihr herüber und umarmte sie überschwenglich. Ihr Atem roch
nach Schnaps, wie Iris feststellen konnte.
    Marge war ebenfalls in der Küche. Sie
war schick angezogen mit einer hellblauen Freizeithose und einer weißen Bluse,
die bestickt war mit Vogelhäusern auf umrankten Pfählen und mit kleinen roten
Vögeln, die umherflogen. Die Bluse hatte sie in die Hose gesteckt, zu der sie
einen Gürtel trug, wodurch ihre schlanke Figur betont wurde.
    Rose hatte einen magentafarbenen
Overall an, den Iris nicht kannte. Das glänzende, knittrige Material spannte
sich hinten etwas über ihrem großen Hinterteil und vorne über ihrem rundlichen
Bauch. Die Knöpfe am Ausschnitt waren nicht

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