Das Erbe der Pandora
auf.
»Großartig. Ich bin echt happy.«
Banzai stand auf und streckte verlegen die Hand aus. »Selbst wenn nichts daraus
wird, Sie haben mir ‘ne Riesenfreude gemacht.«
Kip gab ihm die Hand. »Ich bringe dich
nach draußen.«
Banzai hielt beide Hände hoch. »Nein,
Mann. Ich finde den Weg schon. Ich will Sie nicht länger stören. Ich hab’ Sie
schon zu lange aufgehalten.« Er steckte die Disketten in seinen Rucksack und
warf ihn über die Schulter. An der Tür zu Kips Büro zeigte er mit einem Daumen
nach oben. »Geben Sie nicht auf, Mann. Wir stehen hinter Ihnen.«
Kip lächelte. »Danke.«
Banzai ging aus dem Büro und zeigte
Kip durch das Fenster noch einmal den gehobenen Daumen, bevor er verschwand.
Der große Junge trug Turnschuhe, aber trotzdem waren seine Schritte auf dem
Holzsteg laut zu hören.
Noch bevor Banzais Schritte
verhallten, hatte Kip mit dem Codieren begonnen.
21
D er Tanga gehört über den Hüfthalter.«
»Darüber?«
»Überleg’ doch mal.«
Das tat Iris. »In Ordnung.«
»Verstanden?«
»Verstanden.«
Liz griff nach der Flasche mit dem
kalorienarmen Dressing und drückte auf die Pumpvorrichtung, um es auf ihren
Salat zu sprühen. »Was hat er dir sonst noch von Victoria’s Secret geschickt?«
Sie stach mit der Gabel in eine durchsichtige Plastikmuschelschale und schob
sich dann einen Berg Grünzeug in den Mund.
»Alles mögliche. Die Schachtel war
voll mit herrlichen Spitzen-Teilen.«
»Er macht dir den Hof, Lady.« Liz
blickte verträumt zum Fenster hinaus. »Wie romantisch.«
Iris Salatteller stand auf ihrem
Schreibtisch. Sie nahm einen Schluck ihres kalorienarmen Pfirsichgetränks aus
der Flasche. »Absolut.«
Liz fischte ein Radieschen aus ihrem
Salat und biß behutsam die Hälfte ab, wobei sie die Lippen zurückzog, um ihren
Lippenstift nicht zu verschmieren. »Dieser Aktienmarkt! Wieder gefallen — um
achtzig Punkte!« Knirschend kaute sie die zweite Radieschenhälfte und
schüttelte bestürzt den Kopf. »Ich kämpfe schon den ganzen Tag mit den Kunden
und rate ihnen, nicht in dem Moment zu verkaufen, wo ich so viele McDonald’s,
General Motors und IBM in die Hände bekommen will wie möglich.«
»Kein gutes Vorzeichen für meine
Neuemission.« Iris fegte mit einer Möhre durch das klebrige Dressing.
»Wie sieht’s damit eigentlich aus?«
»Ich gebe heute abend im Edward Club
eine Cocktail-Party für ein paar Kapitalbeteiligungsgesellschaften.« Iris
schaute durch das Fenster in die Bürosuite. »Garland hat dank seiner Mitgliedschaft
für die Räumlichkeiten sorgen können. Ich brauche Gelder für Pandora, und zwar
schnell. Das Kapital zerrinnt mir zwischen den Fingern.«
»Wozu die Party? Zum Beschnüffeln?«
Iris nickte. »Aber drei der
Beteiligungsgesellschaften, die ich eingeladen habe, mußten absagen — mit
fadenscheinigen Ausreden.«
Liz reckte den Hals, um zu sehen,
wohin Iris schaute. Evan Finn hing gerade seine Jacke in seiner
Schreibtischnische auf.
»Top Gun ist aus der Mittagspause
zurück«, sagte Iris und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Salat zu. »Seiner
zweistündigen Pause.«
Liz schüttelte den Kopf. »Der Mann
verstößt permanent und schamlos gegen deine Regel, daß alle während der
Börsenzeiten im Büro zu sein haben.« Sie biß in eine Selleriestange. »Ziemlich
anmaßend für einen Kerl, der seinen Job erst seit drei Tagen macht.«
»Und er zieht immer die Jacke an,
bevor er geht. Was soll das? Das heißt doch, daß er nicht nur in den Waschraum
geht.«
»Er raucht«, meinte Liz. »Er hat eine
Schachtel Zigaretten in seiner Hemdtasche, und ich hab’ ihn mit einem sehr
feinen Dunhill-Feuerzeug gesehen. Glaubst du, daß er ein Drogenproblem hat?«
»Er sieht nicht so aus und benimmt
sich auch nicht so, aber ich wurde schon mal zum Narren gehalten. Irgend etwas
ist da faul.« Iris ging mit einer Sesambrotstange auf das Dressing los. »Also
wirklich, wieso hätte Sam Eastman etwas tun sollen, um mir zu helfen? Wie
konnte ich das nur glauben?«
»Sam hat dich in die Ecke gedrängt.
Außerdem hast du gesagt, daß Louise den gesamten Lebenslauf von Evan überprüft
hat. Der Mann ist o. p.«
»Offiziell perfekt. Garland hat
erzählt, daß er Yale Huxley kennt, den Geschäftsführer von Huxley Investments,
wo Evan die letzten fünf Jahre gearbeitet hat. Er wird Huxley anrufen und
sehen, ob er nicht ein paar inoffizielle Infos über Evan bekommen kann. Louise
hat etwas Seltsames in bezug auf Evans Abschluß
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