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Das Erbe der Phaetonen

Das Erbe der Phaetonen

Titel: Das Erbe der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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und stöhnte.
       „Haben Sie Schmerzen?“
       „Der Kopf ... und die Beine.“
       Belopolski warf einen Blick auf die Beine des Professors und erschauerte. Bis zu den Knien war die Hose der Kombination völlig verbrannt. Man erkannte die versengten Unterschenkel, die über und über mit Brandblasen bedeckt waren.
       Belopolski gab sich Mühe, sein Entsetzen zu verbergen, und sagte so ruhig wie möglich: „Ich werde Sie sogleich verbinden. Eine schwere Verbrennung.“
       Er wußte, wie man sich in derartigen Fällen zu verhalten hatte. Alle Besatzungsmitglieder konnten Erste Hilfe leisten, ein Sanitätskasten lag hinten im Wagen.
       Schnell schnitt er die zerfetzten Hosenbeine von der Kombi- nation des Professors ab und legte ihm einen Pikrinverband an; dann half er dem Genossen in den Sitz.
       „Die Schmerzen sind sehr stark“, sagte Balandin. „Aber das macht nichts. Im Raumschiff bringen sie mich schnell wieder auf die Beine.“
    Belopolski nahm seinen Platz ein.
       „Es konnte schlimmer kommen“, sagte er düster. „Wir sind nur durch ein Wunder am Leben geblieben.“
       „Es war meine Schuld.“ Der Professor hatte schon das ver- brannte Funkgerät gesehen. „Ich hätte an die Antenne denken müssen.“
       „Jetzt ist es zu spät, Vorwürfe zu machen. Wir müssen schleu- nigst aus dem Wald heraus.“
       Belopolski sah auf die Uhr und stellte staunend fest, daß sie höchstens eine Viertelstunde bewußtlos gewesen waren. Er hatte sich gemerkt, wann die Bäume anfingen zu leuchten.
       Er knipste die Innenbeleuchtung aus und schaltete in der An- nahme, die Schneise würde unter Wasser stehen, die Schein- werfer ein. Aber die Schneise war ebenso trocken wie vor dem Gewitter.
       „Merkwürdig!“ sagte er. „Nimmt der Boden das Wasser so schnell auf? Es hat doch erst vor höchstens fünf Minuten auf- gehört zu regnen ...“
       „Vielleicht hat es noch gar nicht angefangen?“
       „Aber warum hört man dann keinen Donner und sieht keine Blitze, und warum leuchten die Bäume nicht mehr? Nein, das Gewitter ist abgezogen. Klarer Fall. Und es war ein sehr kurzes Gewitter.“
       „Wenn ich mich recht entsinne, hatte Boris Nikolajewitsch uns eine mächtige Gewitterfront angekündigt.“
       „Ja, aber ich weiß genau, wie spät es war.“ Balandin zog die Stirn kraus, weil seine Beine heftig schmerzten, und zuckte mit den Schultern. „Die Rätsel nehmen kein Ende“, sagte er. „Eins jagt das andere.“
       Belopolski startete den Motor. Wie immer arbeitete er ge- räuscharm und ohne zu stottern. Nur an den Geräten konnte man ablesen, daß der mächtige Motor lief; im Innern des Wa- gens spürte man nicht das geringste Zittern.
       Das Gebüsch, das den Weg von beiden Seiten bedrängte, machte auf den ersten Blick einen zerbrechlichen Eindruck. Nie- mand wäre auf den Gedanken gekommen, daß es stählernen Raupenketten ernsthaften Widerstand leisten könnte. Aber es zeigte sich ein weiteres Mal, wie unklug es ist, die Natur eines anderen Planeten mit irdischen Maßstäben zu messen. Die zer- brechlichen Gewächse waren, wie sich herausstellte, unüber windlich. Sie krümmten sich zwar unter dem Druck des Ge- ländewagens zusammen, ließen ihn aber keinen Schritt vorwärts kommen. Seine Ketten drehten sich auf der Stelle.
       Endlich sah Belopolski ein, daß er den Versuch, hier zu wen- den, aufgeben mußte. Es gab nur eins: an den See fahren, der nicht weit sein konnte, und dort am Ufer wenden. Im Rückwärts- gang auf der schmalen gewundenen Schneise zu fahren hätte viel Zeit gekostet. Höchste Eile tat aber not – Balandin mußte so schnell wie möglich an Bord gebracht werden.
       „Es bleibt uns nichts anderes übrig, als weiterzufahren ...“
       „Machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen“, sagte Balandin. „Die Schmerzen sind auszuhalten. Wir führen unsere Exkursion bis zu Ende durch.“
       „Leider geht es wirklich nicht anders.“
       Das Kettenfahrzeug fuhr weiter. Der Weg wand sich wie zu- vor, bald nach rechts, bald nach links. Sie konnten nur im Schneckentempo fahren.
       „Ich kann mir nicht vorstellen“, sagte Balandin plötzlich, „wie die Venusmenschen hier die langen Stämme befördern. Mög- licherweise werden sie diese senkrecht tragen.“
       „Das könnte auch sein.“
       „An Bord werden die Genossen nicht wissen, was sie von unserem Schweigen halten sollen. Boris

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