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Das Erbe der Phaetonen

Das Erbe der Phaetonen

Titel: Das Erbe der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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üblichen, quälend langen Minuten auf Antwort zu warten.
       Plötzlich . .. Keine fünf Sekunden waren vergangen, erklang im Lautsprecher eine Stimme ... Toporkows Stimme.
       „Hier spricht das Raumschiff ... Hier spricht das Raumschiff ‚SSSR-KS 3'!... Antworten! Bitte, antworten!... Ich gehe auf Empfang!“
       Ehe die ‚Männer begriffen hatten, was geschehen war, erklang aufs neue, allerdings schon bedeutend leiser, dieselbe Stimme.
       „Hier spricht das Raumschiff!... Hier spricht das Raumschiff ‚SSSR-KS3'!...“
       Das wiederholte sich mehrere Male. Immer leiser.
       Dann wurde es still.
       Erbleichend griff der Ingenieur instinktiv nach den Stöpseln, sah jedoch im selben Augenblick die Sinnlosigkeit seines Ver- suches ein, winkte hoffnungslos ab und blickte flehentlich Belo- polski an, als könnte der ihm helfen.
       In der Funkkabine trat bedrückendes Schweigen ein. Es gab keinen Zweifel – die Erde konnte die Stimme der Venus nicht hören. Die Funkverbindung war abgebrochen. Im Zweikampf zwischen menschlicher Technik und den Naturgewalten hatte diesmal die Natur den Sieg davongetragen. Und obwohl dieser Sieg nur vorübergehend war, fiel es den Menschen schwer, sich damit abzufinden.
       Die Möglichkeit, wieder zu starten, die Venusatmosphäre zu verlassen und von jenseits ihrer Grenzen der Erde zu berichten, schied aus. Es war für das Schiff in der schmalen Bucht nicht so einfach, zum Start zu wenden. Die Steilufer und der hundert Meter hohe Wald störten. Es würde viel Zeit kosten, die Gegend in eine Art Raketenstartplatz zu verwandeln, von dem eine Ma- schine mit den Ausmaßen von „SSSR-KS 3“ starten konnte. Des- gleichen war es nicht möglich, die kleinen, an Bord mitgeführten Düsenflugzeuge zu verwenden. Sie waren nicht für große Höhen gebaut und konnten daher die schwere Last der Funkstation so- wie die massive Antenne nicht in die oberen Schichten der Atmo- sphäre befördern.
       Es blieb den Männern nichts anderes übrig, als sich dem Schicksal zu beugen. Die Menschen auf der Erde würden von dem Raumschiff nichts wieder hören, bevor nicht die Arbeiten auf der Venus beendet waren und das Schiff die Rückreise an- getreten hatte. Freunde und Angehörige waren zu quälender Ungewißheit verdammt.
       „Haben Sie die ganze Energie eingeschaltet?“ fragte Belo- polski in das Schweigen hinein.
       Seine Stimme klang nüchtern und ruhig wie immer. Ihm be- leitete anscheinend nur die technische Seite der Frage Sorgen.
       „Ja, auch die letzten Reserven.“ Igor Dmitrijewitsch stieß einen schweren Seufzer aus.
       Belopolskis Miene verdüsterte sich, aber er sagte nichts mehr.
       Alle schwiegen.
       Paitschadse machte dem drückenden Schweigen ein Ende.
       „Laßt den Kopf nicht hängen, Freunde!“ sagte er. „Die Ge- nossen auf der Erde werden sich schon denken können, warum sie nichts von uns hören. Mit diesem unerfreulichen Umstand haben wir ja schon vorher gerechnet.“
       Die Unterbrechung der Funkverbindung konnte diejenigen, die auf der Erde Nachricht von dem Raumschiff erwarteten, tat- sachlich nicht sonderlich überraschen. Wie Paitschadse sagte, hatte man schon vor dem Start damit gerechnet. Die Erfahrun- gen im Funkverkehr zwischen dem Mond und den Erdtrabanten hatten längst gelehrt, daß sich die Radiowellen mitunter sträuben, ionisierte Schichten zu durchlaufen, wie sie in der Atmosphäre durch Sonneneinstrahlung geschaffen werden. Bei verstärkter Sonnentätigkeit war die Verbindung mit den Himmelsstationen ausgefallen. Die Heaviside-Schicht, die sich neunzig bis hundertdreißig Kilometer über der Erdoberfläche befindet, bildet eine schwer durchdringbare Barriere; nur Ultra- kurzwellen können sie überwinden und in den interplanetaren Raum gelangen. Und auch diese nur mit Hilfe von Richt- antennen. Es galt als wahrscheinlich, daß auf der Venus, die der Sonne bedeutend näher ist als die Erde, die Sonnenein- strahlung noch weitaus aktiver war und in der dortigen Atmo- sphäre eine mächtige ionisierende Schicht bildet, die sogar für Ultra-Hochfrequenzwellen unüberwindlich sein konnte – trotz der ganzen Kraft der Generatoren, die „SSSR-KS 3“ mit sich führte. Manche, besonders Toporkow, glaubten, es würde den- noch glücken, aber die Skeptiker hatten recht behalten. Als die Radiowellen auf die unsichtbare Hülle stießen, mit der die Sonne die Schwester der Erde umgibt, wurden sie, kaum

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