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Das Erbe der Runen 03 - Die Schattenweberin

Das Erbe der Runen 03 - Die Schattenweberin

Titel: Das Erbe der Runen 03 - Die Schattenweberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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trockenen Unterkunft für die Nacht.
    Furchtsam blickte Yenu auf die Straßensperre, die die Krieger der Tempelgarde mitten im Dschungel errichtet hatten. Ohne Jarmil, der den Trupp wie so viele andere hatte verlassen müssen, weil er das Zeichen Callugars auf der Schulter trug, fühlte sie sich schutzlos und den Kriegern der Tempelgarde auf unbestimmte Weise preisgegeben. Sie vertraute sich Miya an, aber die lachte nur.
    »Sei unbesorgt«, raunte sie Yenu zu. »Maimun ist umsichtig und klug. Er wird uns unbeschadet in die Stadt führen.« Yenu schwieg. Sie war nicht wirklich beruhigt und konnte nur hoffen, dass Miya Recht behielt. Ängstlich beobachtete sie, wie Maimun mit den Wachen verhandelte, während die Nacht allmählich Einzug in den Dschungel hielt.
    Zu beiden Seiten des Wegs hatten die Posten Fackeln aufgestellt, die ein unstetes Licht verbreiteten. Sie knisterten und rauschten, wenn die schweren Wassertropfen von den Bäumen auf sie herabfielen, erloschen aber nicht. Für eine Zeit, die Yenu wie eine Ewigkeit vorkam, waren es die einzigen Geräusche, die neben dem steten Plätschern des Regens zu hören waren. Dann endlich gab Maimun ihnen das Zeichen, näher zu treten.
    Yenu atmete auf. Es schien, als sollte Miya Recht behalten.
    Zunächst jedoch mussten sie sich in zwei Reihen aufstellen und ihre Schultern entblößen. Ein Krieger ging mit der Fackel in der Hand von einem zum anderen und prüfte, ob jemand das Zeichen des Schwertes trug. Als er damit fertig war, meldete er seinem Kommandanten: »Kein Streiter Callugars unter den Kwannen.«
    Der Wachhabende nickte: »Lasst sie passieren.«
    Yenu atmete auf und entspannte sich, da löste sich eine dunkle Gestalt aus den Schatten, trat auf den Weg und hob Einhalt gebietend die Hand.
    »Halt!« Es war ein Mann, hoch gewachsen und ganz in Dunkel gekleidet. Auf dem Kopf trug er einen schwarzen Turban, dessen Tuch auch das Gesicht verhüllte und nur die Augen freiließ.
    »Ein Ajabani«, hörte sie einen jungen Streiter neben sich murmeln. Die Worte jagten ihr einen eisigen Schrecken durch die Glieder. Noch nie war sie einem der gefürchteten Meuchelmörder begegnet. Aber die Berichte über die Gräueltaten der Ajabani waren selbst bis in das entlegene Dorf der Hedero vorgedrungen.
    »Die Kwannen passieren erst, wenn die Wagen nach Waffen durchsucht wurden«, ordnete der Ajabani mit scharfer Stimme an.
    »Das ist nicht nötig«, erklärte Maimun. Selbstbewusst trat er vor und versperrte den Kriegern den Weg. »Ich habe es dem Wachhabenden bereits erklärt. Auf den Karren befinden sich Opfergaben und Präsente für den Einen und seine Priesterinnen.«
    »Opfergaben und Präsente?« Der Ajabani ging zum erstbesten Karren, nahm einen Korb mit Früchten zur Hand und kippte diese auf den Boden. »Das glaube ich dir erst, wenn ich es mit eigenen Augen gesehen habe – Korb für Korb, Kiste für Kiste.« Er gab den Kriegern einen Wink. »Worauf wartet ihr? Fangt endlich an!«
    Maimun trat schützend vor den Wagen und breitete die Arme aus, wie ein Händler, der um seine Waren fürchtet. »Ich flehe euch an, verschont die Opfergaben«, rief er aus. »Ihr wisst, welche Strafen den erwarten, der seinen Tribut nicht abliefert.«
    Die Krieger zögerten, der Ajabani jedoch nicht. Wie von Geisterhand fand ein Krummdolch den Weg in seine Hand. Drohend baute er sich vor Maimun auf, hielt ihm den Dolch an die Kehle und sagte: »Und das erwartet dich, wenn du uns weiter behinderst. Also gib den Weg frei.«
    Yenu erstarrte, als Maimun widerstrebend zur Seite wich. Sie wusste, dass in den unteren Fässern und Körben Waffen versteckt waren, die von den Streitern in der Tempelstadt schon sehnlichst erwartet wurden. Im Stillen betete sie zu allen Göttern, die sie kannte, dass die Krieger diese Körbe verschonen würden. Mit weichen Knien, die Hände zu Fäusten geballt, beobachtete sie, wie zwei Wachtposten auf den Karren stiegen, im Fackelschein Fässer und Kisten öffneten und alles gründlich durchsuchten.
    »Wenn ich sage ›Lauf!‹, dann läufst du – verstanden?«, raunte Miya ihr zu. »Sieh dich nicht um. Lauf, so schnell du kannst!«
    »Und du?« Yenu blickte die Freundin erschrocken an.
    »Kümmere dich nicht um mich.« Miya ließ die Krieger auf dem Karren nicht aus den Augen, während sie sprach. Ihre ganze Haltung zeugte von Anspannung, und Yenu bemerkte, dass ihre Hand immer wieder zu dem kleinen Dolch wanderte, den jeder der Streiter unter dem Gewand trug.
    »Willst

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