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Das Erbe der Runen 03 - Die Schattenweberin

Das Erbe der Runen 03 - Die Schattenweberin

Titel: Das Erbe der Runen 03 - Die Schattenweberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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ihrer Reise anging. Alles, was ich weiß, ist, dass sie durch das Grinlortal auf die andere Seite der Berge wollten.«
    »Gilians heilige Feder!« Keelin fuhr sich mit den Händen über das Gesicht, als spüre er die Müdigkeit plötzlich überdeutlich. Sein Gefühl sagte ihm, dass er Ajana sofort folgen musste, um sie nicht ganz aus den Augen zu verlieren, doch die Stimme der Vernunft mahnte ihn zur Besonnenheit. Die zwei Nächte ohne Schlaf forderten immer nachdrücklicher ihren Tribut, und er fühlte sich bereits der Ohnmacht nahe. Auch sein Pferd war bis an die Grenzen der Belastbarkeit geritten. Wenn er den Ritt jetzt fortsetzte, ohne ihm eine Rast zu gönnen, würde es vermutlich schon bald tot unter ihm zusammenbrechen.
    »Eines verstehe ich nicht.« Aileys schaute Keelin forschend an. »Warum reitet Ajana mit Abbas, wenn du nicht …«
    Es klopfte an der Tür.
    »Tretet ein!«, rief Aileys.
    Die Tür wurde geöffnet, und ein Falkner betrat den Raum. »Heermeisterin!«, sagte er knapp, salutierte respektvoll und überreichte Aileys ein kleines zusammengerolltes Pergament. »Diese Nachricht kam soeben mit einem Falken aus Sean Ferll.«
    »Danke!« Aileys entließ den Falkner mit einem Kopfnicken, wartete aber, bis dieser den Raum verlassen hatte, ehe sie das Pergament entrollte und die Botschaft las.
    »Emos zornige Kinder«, entfuhr es ihr, nachdem sie die Botschaft gelesen hatte. Sie blickte auf und hielt Keelin das Pergament hin. »Sie stammt von der ehrwürdigen Inahwen. Der Inhalt dürfte für dich von Bedeutung sein.«
    »Von Inahwen?« Keelin hob erstaunt die Augenbrauen und nahm das Pergament entgegen. »Sie weiß doch gar nicht, dass ich hier bin.«
    »Lies!« Aileys machte eine auffordernde Geste, und Keelin las:
     
    Werte Heermeisterin Aileys,
    soeben erreicht mich eine Nachricht des Wunand-Kriegers Abbas, der sich offenbar zusammen mit der ehrwürdigen Nebelsängerin am Pass aufgehalten hat. Das erstaunt mich umso mehr, da man in Sanforan in großer Sorge um sie ist.
    Wie Abbas mitteilt, hat sie vor, die Festung schon bald zu verlassen, um in die Wüste zu reiten.
    Vermutlich ist das längst geschehen.
    Er versichert zwar, dass es ihr gut gehe und er an ihrer Seite bleiben werde, um sie zu beschützen. Dessen ungeachtet fürchte ich jedoch, dass sie im Begriff ist, sich unbedacht in ein Wagnis zu stürzen. Nymath hat ihr viel zu verdanken. Wir alle stehen tief in ihrer Schuld. Sie ist Gast in unserem Land. Wir dürfen nicht zulassen, dass ihr ein Leid geschieht.
    Auch wenn uns weder ihre Pläne noch ihr Ziel bekannt sind, halte ich es für geboten, einen kleinen Trupp fähiger Krieger zusammenzustellen, die sie auffinden und sie, falls nötig, sicher zu ihrem möglichen Ziel geleiten.
    Ich erteile Euch daher den dringenden Befehl, umgehend einen Kundschafter sowie einen oder zwei fähige Krieger zu berufen, die sich für einen möglichen Ritt in die Wüste rüsten.
    Des Weiteren sattelt bitte zwei Pferde für mich und meinen Begleiter. Um wertvolle Zeit zu sparen, werden wir unverzüglich aufbrechen und das Pandarasgebirge am Wilderwil zu Fuß überqueren. Erwartet uns vor Sonnenuntergang an der Kardalin-Schlucht, damit wir den Ritt gemeinsam fortsetzen können.
    Säumet nicht!
    Das Leben der Nebelsängerin ist in Gefahr!
    Möge die Macht der Götter Euch leiten und beschützen
    Inahwen.
     
    »Nun?« Aileys blickte Keelin aufmerksam an.
    »Ich bin dabei!« Keelin gab der Heermeisterin das Pergament zurück.
    »Nichts anderes hatte ich erwartet.« Aileys schmunzelte. »Einen fähigen Kundschafter kann ich immer gebrauchen.«
    »Du willst selbst mitkommen?«, fragte Keelin erstaunt. »Aber die Festung …«
    »… kann auch eine Weile ohne mich auskommen.« Aileys winkte gelassen ab. »Ich habe hier einige sehr fähige Kommandanten, die sich gern der Händler mit ihren kindischen Streitereien um verdorbene Waren und falsche Bezahlung annehmen können.« Sie seufzte und hob den Blick in gespielter Verzweiflung zur Decke des Raums. »Wir Wunand sind es nicht gewohnt, in Städten zu leben. Diese Mauern sind für uns auf Dauer erdrückend. Ich habe schon lange auf eine Gelegenheit gewartet, ihnen für eine Weile den Rücken zu kehren.« Sie hielt das Pergament in die Höhe. »Das hier klingt sehr verlockend. Ein Abenteuer ganz nach meinem Geschmack.«
    Keelin grinste. Er verstand Aileys’ Beweggründe nur zu gut.
    »Wann reiten wir los?«, fragte er und gähnte erneut.
    »Wenn die Sonne ihre höchsten

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