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Das Erbe der Runen 03 - Die Schattenweberin

Das Erbe der Runen 03 - Die Schattenweberin

Titel: Das Erbe der Runen 03 - Die Schattenweberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Echse des Verwirrspiels überdrüssig wurde. Eine ganze Weile schon peitschte ihr langer Schwanz zuckend durch den Sand, dann ließ sie sich selbst durch lautes Rufen und hektische Gesten nicht mehr von ihrer gewählten Beute ablenken. Ein wütendes Fauchen kündigte den Angriff an, dann stürmte sie auf Kruin und Keelin zu.
    »Lauf!« Kruins gebrüllter Befehl war überflüssig. Keelin und er stürmten in entgegengesetzte Richtungen davon. Die Echse entschied sich für den Falkner. Stampfend und schnaubend rannte sie hinter ihm her. Er hörte die anderen rufen und schreien, wusste aber, dass sie ihm nicht mehr würden helfen können. Die Echse war wild entschlossen, Beute zu machen. Sie würde nicht zögern, ihn zu töten.
     
     

    ***
     
    Als Suara, Oxana und Terka den Tempel des einzigen Gottes im milden Licht der Nachmittagssonne von einer Anhöhe aus zum ersten Mal mit eigenen Augen sahen, verharrten sie in ehrfürchtigem Staunen.
    Abseits der Sümpfe, im Herzen des andaurischen Dschungels, erhob sich nicht etwa nur ein Tempel. Es war eine ganze Stadt! Hunderte von strohgedeckten Häusern drängten sich um den riesigen Tempelbezirk, dessen prächtige Gebäude mit Säulen und Ziegeln aus weißem poliertem Kalkstein errichtet waren. Sorgfältig aufgestellt reihten sich die Häuser entlang der Straßen aneinander, die wie die Sonnenstrahlen vom Haupttempel aus in alle Richtungen führten.
    Die unbebauten Flächen dienten als Märkte, auf denen sich Menschen drängten, als Arenen, in denen sich Krieger im Waffengang übten, oder Gärten, in denen Menschen bei der Arbeit zu sehen waren. Die weitaus größte Freifläche lag östlich der Tempelanlage, wo zwischen zwei Straßen kein einziges Bauwerk zu sehen war. Hier erstreckte sich eine gestutzte, keilförmige Grünfläche bis hin zu einem gewaltigen Baum, der seine wuchtige Krone mehr als zwei Pfeilschussweiten vom Tempel entfernt ausbreitete.
    Es war eine wundersame und prächtige Stadt, die so gar nichts mit dem Gewirr aus ärmlichen und schmutzigen Hütten gemein hatte, welche die drei von den Völkern der Sümpfe kannten.
    Sie hatten ihr Lager einen halben Tagesmarsch vom Tempel des Blutgottes entfernt errichtet. Weitab jeder Straße, an einem Ort, von dem sie hofften, dass man ihn nicht so schnell entdecken würde.
    Nachdem sie erfahren hatten, dass die Schwester der Katzenfrau am Leben war und ihr zumindest keine unmittelbare Gefahr drohte, hatten sie lange mit der Felis zusammengesessen und das weitere Vorgehen beraten. Viele Pläne hatten sie erwogen und ebenso viele wieder verworfen. Am Ende waren sie zu dem Schluss gekommen, dass sie ohne genaue Kenntnisse über den Tempel und den Ablauf des Opferfestes keine Möglichkeit haben würden, die Schwester der Felis zu befreien, wollten sie nicht Gefahr laufen, selbst in die Hände der Tempelgarde zu fallen.
    Die vordringlichste Aufgabe war es, sich unbemerkt unter die Menge derer zu mischen, die den Tempel anlässlich des höchsten andaurischen Festes besuchten. Das klang einfach, aber selbst dieser Plan wollte gut vorbereitet sein. Während es für die Felis nahezu ausgeschlossen war, unbemerkt auch nur in die Nähe des Tempels zu kommen, hatten Suara und ihre Begleiterinnen vor, sich als Priesterinnen zu verkleiden oder sich als Überbringer von Opfergaben auszugeben. Dafür hatten sie sich zunächst eine passende Gewandung beschaffen müssen.
    Zwei Nächte hindurch hatten sie im Dickicht am Rand der einzigen Straße, die durch die Sümpfe zum Tempel führten, vergeblich auf eine günstige Gelegenheit gewartet. Bis zum Fest war es noch lange hin, und die wenigen Reisenden, die die Straße so früh schon passiert hatten, waren für ihre Zwecke meist unpassend gekleidet gewesen.
    Am Abend des dritten Tages war ihnen das Schicksal endlich gewogen gewesen und hatte ihnen drei Priesterinnen gesandt, die mit ihren Pferden auf dem Weg zum Tempel waren. Der staubigen Kleidung nach zu urteilen hatten sie schon einen weiten Weg hinter sich. Sie hatten erschöpft gewirkt und kaum auf die Umgebung geachtet – ein Umstand, der ihnen einen raschen Tod und den Amazonen drei Pferde, die Tuniken und das Gepäck der Priesterinnen beschert hatte.
    So ausgerüstet, hatten sie die Felis und die Djakûn am Lagerplatz zurückgelassen und sich am Morgen des vierten Tages auf den Weg zum Tempel gemacht.
    Nun waren sie am Ziel.
    »Emos zornige Kinder«, hörte Suara Oxana neben sich aufkeuchen. »Das ist überwältigend.«
    »Wo

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