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Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin

Titel: Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Faizah und die beiden Stammesfürsten näher kennen gelernt hatte, schämte sie sich sogar dafür, so viel Leid und Kummer über die Uzoma gebracht zu haben.
    »Es ist wahrlich ein Meisterwerk der Magie.« Inahwen war zu ihr getreten und deutete auf die Nebelwand. »Wenn jemals ein Bollwerk gegen das Böse geschaffen wurde, dann dieses hier. Du kannst zu Recht stolz darauf sein.«
    »Stolz? Wie könnte ich stolz darauf sein, etwas geschaffen zu haben, das so wider die Natur ist und so viele Menschenleben gekostet hat?« Ajana schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, es hätte einen anderen Weg gegeben.« Sie seufzte und wollte noch etwas hinzufügen, doch in diesem Augenblick rief Ghan sie zu sich, und sie behielt es für sich.
     
    Bald darauf standen alle beisammen. Nur die gefesselte Faizah hockte im Schatten eines Felsens.
    »Hier trennen sich unsere Wege«, hob Ghan sachlich und ohne jede Vorrede an. »Für die Weiterreise könnt Ihr Euren Proviant und Eure Wasservorräte dort ein letztes Mal auffüllen.« Er deutete auf einen mannshohen schattigen Spalt zwischen zwei Felsblöcken und fügte hinzu: »Hinter diesem Spalt liegt ein Hohlraum, in dem Ihr alles für den weiteren Weg vorfinden werdet.«
    »Ist ein bisschen eng für Pferde«, murmelte Bayard und warf einen unbehaglichen Blick auf das Meer aus rotem Sand, das sich vor ihnen bis zum Horizont erstreckte. Es war das erste Mal seit der Begegnung mit den Gorneth, dass er sich wieder mit seinem düsteren Katauren-Humor zu Wort meldete, und Ajana wertete es als ein gutes Zeichen. Auf dem ganzen langen Weg durch die versunkene Stadt hatte der Heermeister kein einziges Wort gesprochen. Tief in Gedanken versunken, war er so missgelaunt hinter den anderen hergestapft, als hätten ihn die Uzoma nicht nur zutiefst beleidigt, sondern auch in den Grundfesten seiner Ehre getroffen. Dass er sein Leben ausgerechnet einem der ihm so verhassten Feinde zu verdanken hatte, war für ihn nur schwer zu verkraften, doch immerhin hatte er seine Sprache wieder gefunden.
    »Das dürfte ein langer Fußmarsch werden«, hörte Ajana ihn mürrisch vor sich hin murmeln.
    »Keine Sorge.« Zum ersten Mal sah Ajana Ghan lächeln. Obgleich nicht für seine Ohren bestimmt, war ihm Bayards spitze Bemerkung nicht entgangen. »Ein Fußmarsch bleibt Euch erspart. Während Ihr Eure Vorräte ergänzt, werden Nahma und ich Euch Reittiere beschaffen.«
    »Reittiere?«, fragte Artis neugierig. »Pferde?«
    »Keine Pferde.« Ghan schüttelte den Kopf, blieb Artis die Antwort aber schuldig.
    »Und was ist mit ihr?« Einer der Stammesfürsten deutete auf Faizah. »Wohin geht sie?«
    Niemand wagte eine Antwort, dann sagte Bayard: »Wenn ich sicher sein kann, dass sie eine anständige Verhandlung bekommt und nicht schon hinter der nächsten Sanddüne geschändet und ermordet wird, könnt ihr sie …«
    »Nein!« Noch ehe er das letzte Wort gesprochen hatte, sprang Faizah auf, rannte auf ihn zu und warf sich demütig zu seinen Füßen in den Staub. »Bitte«, beschwor sie ihn mit bebender Stimme. »Bitte überlasst mich nicht diesen … diesen …«Ihre Stimme brach. Sie hob den Kopf und blickte Bayard flehend an. In ihren Augen standen Tränen der Angst. »Ihr seid ein Mann der Ehre«, sagte sie. »Bitte schickt mich nicht fort.«
    »Sie ist eine Kurvasa! Sie wollte töten und verdient den Tod! Wäre sie nicht gewesen, wäre unser Bruder noch am Leben.« Einer der Stammesfürsten trat vor, packte Faizah grob am Arm und zerrte die widerstrebende junge Uzoma von Bayard fort. »Eine Verhandlung ist nicht vonnöten, wir alle haben gesehen, was sie im Schilde führte, Hier ist das Land der Uzoma, und es gilt das Gesetz meines Volkes. Und nach diesem färbt das Blut der Mörder den Abendhimmel rot. Sie reitet nirgendwohin! Wenn die Sonne den Horizont berührt, wird sie enthauptet!«
     

     
    »Blut und Feuer, warum kommen sie nicht voran?« Außer sich vor Wut löschte Vhara das Bild in der feurigen Glut, indem sie einen Gesteinsbrocken hineinschleuderte. Mehr als ein halbes Dutzend Mal hatte sie die Weitsicht schon beschworen, um die Fortschritte der Feuerwesen zu beobachten. Doch was sie zunächst restlos begeistert hatte, wurde nun zu einer Quelle des Zorns.
    Immer wieder erblickte sie dieselben Brandherde, und nur selten – viel zu selten – zeigte sich ein neuer. Den Grund dafür konnte sie nur erahnen, denn zu ihrem großen Ärger sah sie kaum etwas von der Umgebung der Brandherde. Es verlangte sie zu

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