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Das Erbe der Templer

Das Erbe der Templer

Titel: Das Erbe der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ohr den unangenehmen und kalten Druck einer Waffenmündung.
    »Schon gut«, sagte ich. »Sie brauchen keine Angst zu haben. Bisher habe ich niemanden gefressen.«
    »Du würdest dir auch an uns den Magen verderben.«
    Er hatte uns gesagt. Es waren also mehrere. »Darf ich jetzt rauskommen?«
    »Klar.«
    Ich überwand das letzte Stück. Es war fast stockfinster zwischen den Wänden. Ein etwas hellerer Himmel lag über der Stadt und dem Berg. Das Funkeln der Sterne kam mir vor wie ein Gruß aus der Ewigkeit.
    Als ich stand, sah ich auch den zweiten. Nur von seinem Umriß her und von der bläulich schimmernden Waffe in seiner rechten Hand, deren Mündung ebenfalls in meine Richtung wies.
    Ich stand also im Kreuzfeuer und hob als Zeichen der Aufgabe meine Hände in Schulterhöhe.
    »Ja, das ist gut«, sagte der Kerl hinter mir. »Du kennst die Regeln.« Er zog die Waffe zurück.
    Ich überlegte, mit welchen Burschen ich es hier zu tun hatte. Nye und ich hatten keine Verfolger entdeckt, aber Nelson hatte auch von gewissen Geheimagenten gesprochen. Es war durchaus möglich, daß es sich bei den beiden um Mossad-Leute handelte.
    »Wo ist denn der zweite?«
    »Tot.«
    Das eine Wort reichte, um sie staunen zu lassen, denn zunächst einmal hatte es ihnen die Sprache verschlagen.
    »Hast du ihn gekillt?« fragte der Mann vor mir.
    »Nein.«
    »Wer dann?«
    »Ein Skelett!«
    Sie lachten nicht einmal, dafür bekam ich einen Hieb mit dem Revolver, daß ich Sterne sah. Ich mußte mich an der Wand abstützen und hörte die Stimme des Kerls hinter mir. Sie klang jetzt sehr böse. »Das war nur einer meiner sanftesten Schläge, du Affe. Der nächste kommt härter und präziser. In diesem Land tut man nichts ohne uns.«
    »Seid ihr von der Polizei?« fragte ich.
    »So ähnlich.«
    »Okay, dann laßt mich einmal in meine Taschen greifen und euch etwas zeigen!«
    »Die Kanone kannst du auch so…«
    »Keine Kanone, verdammt, einen Ausweis.«
    »Ist gut, du kannst dein Papier holen. Aber nur das.« Um seinem Wunsch mehr Gewicht zu verleihen, zeigte er demonstrativ auf seine Waffe.
    »Sicher.« Ich griff sehr vorsichtig in die Tasche, um meinen Sonderausweis hervorzuholen. Zwar konnte ich in einem fremden Land damit nicht viel anfangen, hoffte aber, daß er auf die beiden Männer eine gewisse Wirkung ausübte.
    Derjenige, der vor mir stand, bekam ihn gereicht. Um ihn lesen zu können, mußte er eine kleine Lampe hervorholen. Dabei behielt er seine Waffe in der Rechten, den Rest schaffte er mit der anderen. Er las und mußte plötzlich lachen. »Wenn der nicht gefälscht ist, haben wir einen guten Fang gemacht.«
    »Und welchen?«
    »Einen Sherlock Holmes.«
    »Wieso?« fragte mein Hintermann.
    »Scotland Yard treibt sich neuerdings auf dem Ölberg herum. Ist mal was ganz Neues. Unsere Kollegen scheinen Nachwuchssorgen zu haben.«
    »Oder Nye hat nicht mehr viel gebracht.«
    »Kann auch sein.«
    Ich meldete mich. »Geben Sie mir meinen Ausweis zurück. Er ist nicht gefälscht.«
    »Das glauben wir sogar.«
    Ich bekam ihn wieder, steckte ihn ein und richtete mich auf die nächsten Fragen ein, die auch nicht lange auf sich warten ließen. »Wir haben zwar nichts gegen Engländer, aber wenn sie nicht als Touristen oder offiziell Eingeladene kommen, möchten wir doch gerne wissen, was sie in unserem Land verloren haben.«
    »Ich suche etwas.«
    »Und was, Mr. Sinclair?«
    Tief holte ich Luft. »Wenn ich Ihnen das erkläre, werden Sie mich für verrückt halten.«
    »Versuchen Sie es!«
    Ich dachte nicht im Traum daran, den beiden Gestalten hier mein Herz auszuschütten. »Bringen Sie mich zu Ihrem Vorgesetzten, und bitten Sie den englischen Botschafter zu diesem Gespräch. Meine Mission ist abgesegnet worden. Nur scheinen Sie nicht informiert worden zu sein. Ich sage nur soviel, daß Nelson Nye tot ist. Sie werden seine Leiche später abholen können. Das ist alles, was ich Ihnen zu sagen habe.«
    Sie überlegten eine Weile, bis mein Hintermann schließlich fragte:
    »Wirklich abgesegnet?«
    »Ja.«
    Sie diskutierten hin und her, redeten aber hebräisch, so daß ich nichts verstand.
    Schließlich einigten sie sich darauf, meinem Wunsch nachzukommen. Zu dritt verließen wir die nicht sehr hohe Schlucht am Berghang und gelangten wieder auf den normalen Weg, der zwischen den Gräbern einherführte. Jetzt, in der Dunkelheit, hatte dieser Friedhof am Ölberg ein völlig anderes Flair bekommen.
    Das Sternenlicht fiel auf die weißen Steine. Ein

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