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Das Erbe der Uraniden

Titel: Das Erbe der Uraniden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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entlangschaute.
    »Die Staubwolke dort hinten wird Canning sein.«
     Ein paar Minuten später hielt dessen Auto vor dem Tor. Van der Meulen öffnete, schritt ihm entgegen.
    »Ich begrüße Ihre glückliche Rückkunft, mein Lieber. Sie sind ein kühner Geschäftsmann, daß Sie sich in dieser Zeit in den Hexenkessel hineinwagten. Sie werden uns sicher viel erzählen können. Vielleicht waren Sie Zeuge von Kämpfen…«
    »…Die große Schlacht über der Katalaunischen Ebene, van der Meulen! Ja, ja! Sie sehen mich staunend an. Ein Zufall ließ mich Zeuge sein. Doch davon später. Wo ist Hortense? Ah, guten Tag, Miß Violet. Hortense? Wo ist sie?«
    »Miß Hortense läßt um Entschuldigung bitten, Mr. Canning. Die Schwüle, die Hitze dieses Tages verursachten ihr unerträgliche Kopfschmerzen. Sie…«
    Canning warf einen schnellen Seitenblick auf van der Meulen, der mit erstauntem Gesicht zu Violet schaute.
    »Ah! Ich bedauere sie außerordentlich.« Canning biß sich nervös auf die Lippen. »Ich hoffe, daß… das wohl bald vorübergehen wird und ich noch Gelegenheit haben werde, Hortense zu sehen.«
    Während van der Meulen und Canning in dem japanischen Lusthaus saßen, das an dem Parkweiher stand, war Violet in das Haus zurückgegangen, für Erfrischungen zu sorgen. Ein paarmal klopfte sie an die verschlossene Tür Hortenses. Umsonst…
    Als sie zu dem Pavillon zurückkehrte, fühlte sie die dunklen Augen Cannings fragend auf sich gerichtet. Sein Besuch dehnte sich schon über Gebühr aus. Umsonst harrte er auf Hortenses Erscheinen.
    Als Canning endlich abfuhr, suchten seine Augen vergeblich die lange Fensterreihe ab.
    *
    Das Herannahen starker weißer Streitkräfte aus Nordamerika veranlaßte General Serrato, den Befehlshaber der südamerikanischen Luftstreitkräfte, zum erneuten Eingreifen. War es ihm gelungen, das Land zu säubern, die roten Geschwader bis auf den Isthmus von Panama zu drängen, so bot sich jetzt vielleicht die Gelegenheit, im Zusammenspiel mit den nordamerikanischen Formationen dem Gegner die entscheidende Niederlage beizubringen, die den Krieg auch auf diesem Kontinent beenden konnte.
    Immerhin mußte der Kampf schwer werden, da die Roten durch die vom Norden her versprengten Geschwader verstärkt waren.
    Trotzdem wollte Serrato es wagen. Noch am selben Abend stieß er vor.
    Er hoffte, die rote Luftflotte überraschend angreifen zu können.
    Die Meldungen der vorausgeschickten Aufklärungsflugzeuge bekräftigten ihn in seiner Hoffnung.
    Ein großer Teil der roten Geschwader war auf Coiba, einer kleinen Insel südlich des Isthmus, niedergegangen. Der rote Führer war dabei, Apparate und Mannschaften der schwerbeschädigten Flugzeuge auf andere zu übernehmen, die leichter beschädigten auszubessern. Ihn dort zu überraschen und vernichtend zu schlagen, mußte das Ziel von General Serrato sein.
    Mit abgeblendeten Lichtern, in dichter Formation, stieß seine Luftflotte in weit nach West ausholendem Bogen vor.
    Die roten Patrouillenflugzeuge merkten zu spät das Herannahen des Feindes. Noch ehe die auf der Insel sich erhoben und kampfbereit gemacht hatten, war Serrato heran.
    Wohl warfen sich die ungeordneten roten Geschwader todesmutig dem Angreifer entgegen. Ein heißer, erbitterter Kampf entstand, und manche Maschine Serratos stürzte brennend ab. Doch auf die Dauer ließ der Widerstand der Roten immer mehr nach. Ihre Verluste wurden größer und größer.
    Schon umklammerten die Flügel der südamerikanischen Luftwaffe den Feind, da war auch schon ein mächtiges nordamerikanisches Geschwader heran und schloß den Ring, aus dem es kein Entrinnen mehr gab.
    Über Coiba eingekesselt, stürzten die letzten roten Maschinen unter den Salven der amerikanischen Bordgeschütze in die Tiefe, auf den Felsen in feuriger Glut zerschellend. Und der Brand fraß weiter, ergriff alles Brennbare. Ein paar Bomben noch auf die anderen Flugzeuge, die manövrierunfähig auf der Insel lagen, vollendeten die gänzliche Vernichtung.
    Die Sieger näherten sich, soweit es möglich war, der Stätte des Todes. Die Riesengluten da unten verhinderten eine Landung.
    Der Sieg der vereinigten süd- und nordamerikanischen Luftflotten war vollständig. Die Radioberichte über die Vernichtungsschlacht von Coiba lösten ungeheuren Jubel aus. Besonders wurde General Serrato gefeiert.
    Noch lange leuchtete als Siegesfackel das brennende Coiba. Als der Brand erloschen war, wo einst schönes, grünes Eiland gewesen, eine wüste,

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