Das Erbe der Uraniden
geschehen war.
Als die Signale für Moore und Franke nicht mehr zu vernehmen waren, hatten sie sorgfältig ihre Magnetophonaufnahmen verglichen. Mit größter Spannung erwarteten sie den nächsten Tag, der sie wieder in den Strahlungsbereich jenes Gestirns bringen mußte.
Sie beendeten die Unterhaltung in der festen Überzeugung, daß diese Rufzeichen von Menschen, den Bewohnern eines anderen Weltkörpers, herrühren mußten, die eine Verständigung mit den Bewohnern der Erde suchten. Das war auch der Inhalt ihrer Mitteilung an die übrigen Sternwarten der Welt, die nun ihrerseits, soweit es die Stellung der Gestirne zuließ, die Beobachtungen aufzunehmen versuchten.
Nach vielen überraschenden Ereignissen der letzten Zeit ein neuer Alarm, der die Welt in Atem hielt, bis wieder schlimme Nachrichten von Coiba die Aufmerksamkeit dorthin lenkten.
*
In der mittelamerikanischen Union war die Zahl der Stimmen, die den von jedem Gelehrten als absurd erklärten Gedanken, Coiba mit Wasser zu löschen, trotz alledem verfochten, immer mehr angeschwollen. Im Bundesparlament häufte sich die Zahl der Interpellationen, die die Regierung drängten, diesen Plan auszuführen. Schließlich gab die Regierung in Panama nach in der Erwägung, wenn auch dieser Versuch wenig erfolgreich sei, so diene er doch zur Beruhigung der erregten Öffentlichkeit.
Keine warnende Stimme wurde gehört. In Verfolgung des Beschlusses wurde ein Expeditionsschiff ausgerüstet, das alles mit sich führte, um den Bau eines Kanals von der See zu der Brandstelle in Angriff zu nehmen. Die Zustimmung aus aller Welt zeigte, daß der weitaus größte Teil des Publikums diesem Plan vollen Beifall zollte. Unter größtem allgemeinem Interesse wurde auf Coiba der erste Spatenstich getan.
Da knallte in die schon genügend verwirrten Köpfe eine Nachricht aus Johannesburg.
Der ›Witwaters Advertiser‹ ein kleinstes Lokalblättchen des Minengebiets, brachte unter seiner Rubrik »Neuestes aus der Umgebung« die in ihrer lakonischen Kürze fast erheiternd wirkende verblüffende Notiz:
»Auf der Werft Mr. William Harrods wurde gestern der Kiel zu einem Raumschiff gelegt, das zur Venus fliegen soll.«
Ein Reporter des ›Pretoria Herald‹, den der Zufall in diese Gegend verschlagen hatte, las die Nachricht und faßte sich an den Kopf. Er dachte bei sich, der Redakteur des ›Witwaters Advertiser‹ habe wohl einen Sonnenstich erlitten, beschloß aber aus einer plötzlichen Laune heraus, bei der Redaktion persönlich anzufragen.
Dort spielte sich gerade eine etwas erregte Szene ab. William Harrod stand vor dem Redakteur, der bleich und zitternd den Zornesausbruch des Gefürchteten über sich ergehen ließ.
Am Morgen des Tages war ein Bote der Redaktion, der im Büro Harrods eine Besorgung zu erledigen hatte, in dem Gebäude umhergeirrt. Er war zufällig in ein Zimmer geraten, das an Harrods Arbeitszimmer stieß und hatte dort in der Hoffnung, daß einer käme, gewartet und dabei eine Unterhaltung zwischen Harrod und Canning mit angehört.
Doch allmählich war ihm der Boden zu heiß geworden. Als da drinnen die Stimmen verstummten, war er hinausgeschlichen, war in die Kneipe geeilt, wo der Redakteur des ›Witwaters Advertiser‹ seinen Whisky zu trinken pflegte, und hatte dem brühwarm alles erzählt.
Zur Belohnung hatte ihm der Redakteur eine mächtige Maulschelle versetzt und ihn väterlich ermahnt, nie wieder zu lauschen. Außerdem sei alles Unsinn, was er gehört haben wolle. Doch unter der Einwirkung weiterer Whiskys hatte er die Nachricht in den ›Advertiser‹ gebracht.
»Einen Widerruf! Sofort in der nächsten Ausgabe, sonst wirst du mich kennenlernen.« Harrods Stimme überschlug sich vor Wut. Unter Tränen versicherte der Redakteur, daß er das tun würde.
Mit einigen Flüchen verließ Harrod die Redaktionsstube. Draußen an der Tür prallte er beinahe gegen einen Fremden, der schnell ein Notizbuch in der Tasche verschwinden ließ, sich mit einer Entschuldigung umwandte und vor Harrod das Haus verließ.
Ein Lauscher? schoß es Harrod durch den Sinn. Verteufelt! Dann wäre alles umsonst.
»Hallo, Sir! Wohin der Weg? Was suchen Sie hier?«
»Oh, Mr. Harrod«, erwiderte der, indem er auf einen Hubschrauber zuschritt, der am Wege hielt. »Nichts Besonderes. Ich kam in Geschäften und fahre jetzt wieder ab.«
»Geschäfte, Sir? Was für Geschäfte?«
»Oh!« Der Fremde schwang sich in sein Flugzeug.
»Halt, Sir!« Die Stimme Harrods klang
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