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Das Erbe der Vryhh

Das Erbe der Vryhh

Titel: Das Erbe der Vryhh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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du dich nur dann mit mir, wenn ich einschlafe? Warum nicht auch dann, wenn ich wach bin?<
    >Eine gute Frage, Sonderlinge
    >Was bedeutet, du willst sie nicht beantworten.<
    >Du hast es erfaßte
    >Du machst immer nur dumme Bemerkungen.<
    >In einer fremden Sprache ist das Gegenteil schwierig.<
    >Was bist du?<
    >Was?<
    >Sollte ich besser fragen: wer?<
    >Es wäre zumindest höflich von dir, mich als ein Wer zu sehen und nicht als Was.<
    >Du bist derjenige, der in den Kopf einer anderen Person eingedrungen ist, nicht ich.<
    >Aber du hast es versucht.<
    >Nur ein einziges Mal.<
    »Mhmm. Glaubst du, der Ajin hält Wort und wird die Bombe wieder entfernen?<
    >Natürlich nicht. Ich rechne vielmehr damit, daß er mich entweder ins Nichts zu Grey steckt oder mich an einen anderen Ort bringt, nach Angachi vielleicht. Möglicherweise hat er vor, mich irgendwo in einer Höhe von drei Kilometern aus dem Gleiter zu werfen, so daß er zusehen kann, wie ich in Fetzen fliege, wenn die Bombe explodiert. Es stimmt schon: Er ist ein sehr vorsichtiger Mann, der Riskien scheut.<
    >Ach, ihr verschlagenen Seelen, ihr kleinen Mörder. Ihr seid noch mein Tod, ja, ihr werdet mich umbringen. Es sei denn … Es sei denn, ihr kommt zu mir, um ein Teil von mir zu werden. Hilf mir, Uraltkind. Hilf mir, zu überleben. Hilf Perolat und Tjepa und Anwas und all den anderen. Gebiete dem Sikin Ajin Einhalt, bevor er Bomben auf uns wirft, bevor er Feuer vom Himmel regnen läßt.
    Wußtest du, daß nur wenige andere Leute so mit mir sprechen können? Alle anderen hören mich als eine Art Sirenengesang, sehen mich als einen Traum, der ihnen Sehnsucht und Verlangen beschert. Gibt es mehr von dir, Uraltkind, auf jenen Welten, die ich nicht zu erreichen vermag?<
    (Ein schläfriges Kichern) >Nicht viele, Po’, nur einige wenige, die ebenso begabt sind wie iche
    >Du machst mir Hoffnung, Uraltkind, Hoffnung darauf, mich eines Tages mit allen meinen zarten Einzelgliedern unterhalten zu können. Wenn ich Zeit genug habe, um zu warten. Gib mir diese Zeit, kleine und seltsame Shadith-<
    >Zeit wofür? Bist du denn besser als der Ajin? Manipulierst nicht auch du das Volk dieser Welt entsprechend deinen eigenen Bedürfnissen? Du spielst mit den Bewohnern Avosings, täuschst, sie, bist bestrebt, sie in dich aufzunehmen.<
    >Der Ajin will Stasis, Sonderling. Was könnte mir das schon nützen? Der Ajin will Sklaven, die ihn verehren. Was sollte ich mit Sklaven anfangen? Verehrung - was für ein Unsinn. Ich möchte Freunde, mit denen ich sprechen kann, Uraltkind, kleine Seltsamkeit. Ist Perolat eine Sklavin? Oder Dihann und Awas und die anderen? Wohl kaum. Ich brauche deshalb Zeit, um die latenten Kräfte zur Blüte zu bringen, die in ihnen allen aufs Keimen warten. Ihnen die Möglichkeit zu geben, ihr ganzes Wesen zu entfalten. Es kommt mir nicht darauf an, ihr Entwicklungspotential zu beschränken.< (Ein Seufzen) >Du brauchst dir nicht solche Mühe zu geben, altes Waldherz. Was mich betrifft: Es bleibt mir gar keine Wahl.
    Und gegen ein wenig Hilfe dann und wann hätte ich nichts einzuwenden.< (Große Erleichterung) >Ich mag dich, Uraltkind. Wie wäre es, wenn du mich besuchen kommst, bevor du gehst? Dann könnten wir uns unterhalten, ohne dem Druck von Zeit und Notwendigkeiten ausgesetzt zu sein.<
    >Sehr gern. Und, he … Nenn mich Schatten. Sonderling und Uraltkind- meine Güte, diese Ausdrücke habe ich langsam satt.< (Sympathische Heiterkeit) >Schlaf jetzt, Schatten. Ich suche einen Arzt für dich. Wende dich einfach an das alte Waldherz, wenn du bereit bist.<
    Tikumul.
    Ein weites Grasland, das sich in drei Richtungen erstreckte.
    Fransige Wolken über den Bergen an der Küste, weiße Tupfer an dem Blau einer gewaltigen Himmelskuppel, die sich über ein leeres und fast konturloses Land wölbte, ein Himmel, der das ganze Sichtfeld einzunehmen schien und kaum Platz ließ für die Wahrnehmung des endlosen Grasglanzes.
    Die K’shun in der Mitte des Dorfes.
    Überall Staub, kein Kleemoos, um ihn an den Boden zu binden.
    Familien, einzelne Männer, die unruhig umherwanderten, sich zu kleinen Gruppen zusammenschlossen und miteinander sprachen, sich die Zeit bis zur Ankunft des Ajin vertrieben. Dahinstürmende Kinder, die laut riefen und Fangen spielten. Transporter am Rand der K’shun. Frauen, die tönerne Behälter auf die Ladeklappen stellten, gefüllt mit weichen und gelben Ganchakörnern, mit Fleischbrühe, Suppe und gebratenen Spezialitäten, mit gegartem Gemüse und

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