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Das Erbe der Vryhh

Das Erbe der Vryhh

Titel: Das Erbe der Vryhh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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nachdenken; anschließend erkläre ich dir alles.« >Harskari<, sprachen ihre Gedanken, >im Hinblick auf Shareem muß uns irgend etwas einfallen. Ich kann sie nicht einfach hier zurücklassen; sie ist zu verwundbar. Und es kommt nicht in Frage, sie mitzunehmen .<
    >Loguisse. Wäre sie bereit, zu helfen?<
    >Prächtige Idee. Ganz hervorragend. Loguisse - natürlich.
    Selbst Hyaroll behandelt sie mit Respekt. Bei ihr ist Shareem bestimmt sicher. Muß mir aber einen guten Grund dafür ausdenken, sie zu ihr zu schicken. Hmmm, wenn ich nur sicher sein könnte, daß Kell uns nicht belauscht. Dann würde ich ihr von der Anzapfung des Kephalos berichten und sie fragen, ob Loguisse vielleicht eine Möglichkeit kennt, die Datenverbindung zu unterbrechen. Wäre das nicht ein plausibler Grund für Shareem, Loguisse aufzusuchen? <
    >Ja, und ein sehr einleuchtender noch dazu. Könnte sogar stimmen. Spielt es eine Rolle, wenn Kell Bescheid weiß?<
    >Gute Frage. Nun, offen gestanden … hmmm … wäre vielleicht nicht einmal schlecht, ihn wissen zu lassen, daß ich Verdacht geschöpft habe. Würde ihn davon überzeugen, daß ich noch immer in die Defensive gedrängt bin und nicht an einen Angriff denke.
    Wir setzen uns an den komischen Springbrunnen dort und unterhalten uns mit gedämpften Stimmen. Zweifellos ist Kell imstande, die wenigen Störgeräusche aus der Übertragung zu filtern, aber er müßte den Eindruck gewinnen, als berieten wir einen geheimen Plan.<
    >Hört sich ganz gut an.< Kurze mentale Stille. >Wenn du so vorgehen willst, solltest du keine Zeit verlieren.< Die Bernsteinaugen schlossen sich, und das Gefühl der Präsenz jenes uralten Bewußtseins wich von ihr.
    Ich werde recht allein sein, dachte Aleytys, wenn mich die letzte Seele verlassen hat. Wenn ich nicht mehr über das Diadem verfüge. Ach, was kann der Verlust des magischen Kleinods schon für mich bedeuten! Plötzlich begriff sie, daß sie, wenn sie das Diadem ablegte, sich nicht nur von ihrer letzten geistigen Begleiterin trennen mußte. Einerseits handelte es sich bei dem Schmuckstück zwar um eine Seelenfalle, doch andererseits stellte es ein mächtiges Instrument dar, einen Fokus für ihre Fähigkeiten. Verloren ihre Talente an Kraft, wenn dieser Fokus nicht mehr existierte? Konnte sie sie dann nicht mehr so zielgerichtet einsetzen? Und überhaupt: Welche Gaben hatte sie von ihrem genetischen Erbe bekommen und welche stammten von dem Diadem? Das werde ich bald herausfinden. Ich bin Harskari verpflichtet und muß ihr möglichst schnell einen neuen Körper besorgen. Sie vermißte Swardheld und Shadith sehr, aber sie bedauerte es nicht, ihnen ein neues leibliches Leben ermöglicht zu haben. Und das stand Harskari ebenfalls zu.
    Aleytys dachte an Shadith und lächelte, doch dieses Lächeln verflüchtigte sich, als sie sich daran entsann, wo sich Shadith jetzt aufhielt und welchen Auftrag sie durchzuführen versuchte. Plötzlich hatte sie jenes heimliche Manövrieren satt, und sie gab ein zorniges Zischen von sich.
    »Was ist denn, Lee?«
    Shareem legte ihr die Hand auf den Arm, und die Berührung brachte Aleytys in das unangenehme und auch gefährliche Hier und Jetzt zurück.
    »Ich habe einfach genug von den Durchtriebenheiten Kells, Reem.« Sie sah sich um. Die gedankenverlorene Wanderung hatte sie an die breite Rasenfläche zurückgeführt, die sich vor dem Haus erstreckte. Sie deutete auf den bizarr gestalteten Springbrunnen.
    »Laß uns dort Platz nehmen. Ich habe einiges mit dir zu besprechen.«
    »Nein, das beständige Gurgeln des Wassers stört mich keineswegs.
    Um was geht’s, Lee?«
    »Ich glaube, ich habe herausgefunden, was der Anruf Kells bedeutete. Ich vermute, er zapft meinen Kephalos an.«
    »Unmöglich, Lee. Hyaroll …«
    »Hat uns garantiert, hier drohe uns keine Gefahr. Ich weiß …
    Aber er übersah eine Bombe, die größer war als er selbst. Und er wurde deshalb nicht auf diese Sache aufmerksam, weil Kell sie auf besondere Weise tarnte. Seine elektronischen Augen und Ohren existierten einfach nicht - bis sie aktiviert wurden. Durch ein Schlüsselwort - oder einfach den Anruf.«
    »Das klingt ganz nach ihm.«
    »Mir ist eben etwas eingefallen. Versteht Kell mehr von einem Kephalos als Loguisse?«
    »Niemand versteht davon mehr als sie.«
    »Ich kann nicht fort von hier - Kell würde mich sofort angreifen, kaum hätte ich den Dom verlassen. Eine Komverbindung?
    Nun, wir müssen davon ausgehen, daß Kell jedes Wort hört, und ich

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