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Das Erbe der Vryhh

Das Erbe der Vryhh

Titel: Das Erbe der Vryhh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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mit ihm zu sprechen. Ich hoffe nur …«An der Tür blieb sie stehen. »Ich fühle mich hier nicht mehr wohl, Reem. Begleitest du mich nach draußen?«
    Unruhig schritt Aleytys durch den Garten, furchte die Stirn, starrte in die Leere und vergaß völlig die Gegenwart Shareems, die ihr nach wie vor Gesellschaft leistete, die schwieg und sich damit begnügte zu warten, bis ihre Tochter das Wort an sie richtete. Aleytys blickte auf die sorgfältig gepflegten Büsche und Sträucher.
    >Harskari<, formulierte ihre Gedankenstimme. >Bei den neun Qualenhöllen Aschlas - was hat der Kerl vor?<
    >Nichts, was die Analyseprogramme Hyarolls feststellen könnten. <
    >Mögen ihm die Zähne verfaulen; möge er an seiner angeschwollenen Zunge ersticken - ich kann einfach nicht glauben, daß er gleich Dutzende von Bomben in diesem Dom versteckt hat.<
    >Nein. Diesmal handelt es sich nicht um einen Angriff. Informationen. Irgend etwas, das ihm die Möglichkeit gibt, eine Konfrontation zu seinen Bedingungen zu planen.<
    >Hm. Ein elektronischer Horcher im Kephalos?<
    >Eine latente Vorrichtung, ähnlich der Bombe. Eine, die von außen aktiviert werden kann. Eine Struktur von Kräften, die erst dann dominant wird, wenn man sie von draußen stimulierte
    >Harskari, Hyaroll hat den ganzen Dom kontrollierte
    >Er übersah die Bombe.<
    >Ja, aber …<
    >Er verfällt, Lee. Es überrascht mich, daß er überhaupt noch zusammenhängende Sätze formulieren kann.<
    >Ich weiß nicht…<
    >Du verschließt dich dieser Erkenntnis. Hör mir zu … Lee, es handelt sich nicht um einen unaufhaltsamen Prozeß. Aber aus irgendeinem Grund - der mir noch immer ein Rätsel ist - unternimmt Hyaroll nichts dagegen. Er sehnt den Tod herbei, und er wird sterben - obgleich er weiterleben könnte. Denk an Loguisse: Ich behaupte nicht, daß du einmal ebenso wirst wie sie, aber wenigstens ist sie geistig noch voll auf der Höhe, und es liegt ihr etwas am Leben. Sie unterhält Kontakte mit der Außenwelt und hat ein Interesse, das ihre Intelligenz wachhält. Es gibt schlimmere Schicksale, die dich ereilen könnten.<
    Aleytys ging weiter, und eine Zeitlang konzentrierte sie sich ganz auf sich selbst. Die Schärfe in der temperamentvollen Erwiderung Harskaris überraschte sie. Das Bewußtsein in ihr war eifersüchtig auf Shareem. Sie begriff das ganz plötzlich und auf so schmerzvolle Weise, daß sie rasch an etwas anderes dachte.
    >Wieviel mag Kell hören? Vielleicht habe ich bereits zuviel gesagt.<
    >Kommt darauf an, welches Möglichkeitsspektrum ihm in Hinsicht auf den Zugang zum Kephalos zur Verfügung steht. Wenn du weiterhin deine Besorgnisse artikulierst und laut einige ziemlich exotische Vermutungen anstellst, wird er für eine Weile nicht argwöhnisch werden. Du hast ihm mitgeteilt, es sei Shareem gewesen, die in bezug auf die Bombe Verdacht schöpfte und dich warnte. Ich würde sagen: Es bleiben dir noch ein oder zwei Tage, um dich dumm zu stellen. Und an deiner Stelle wäre ich mir nicht sicher, daß es irgendwo in diesem Dom einen Ort gibt, an dem er dich nicht beobachten könnte.<
    >Verdammter Voyeure
    >Wenn dich das so sehr stört, so mach dich auf die Suche nach den elektronischen Ohren und Augen Kells und zerstöre sie.<
    >Dazu wäre ich durchaus in der Lage.< Aleytys starrte auf ein Blumenbeet, ohne die Blumen wirklich zu sehen. >Aber ich möchte ihm lieber eine Falle stellen … hmmm … den Spieß umdrehen. Hör mal: Wenn er nicht wüßte, daß ich den Dom verlassen habe … Erinnerst du dich? Du hast mich durch die Energiebarriere am Mechochthon gebracht, ohne daß jemand eine Strukturlücke für uns schuf.< Sie lächelte plötzlich, grinste hintergründig. >Solange er nicht weiß, daß ich mich außerhalb meines Refugiums aufhalte und er keine Ahnung davon hat, daß wir selbst seine massivsten Verteidigungsschilde problemlos durchdringen können … ay-Madar, Harskari, mit der Anzapfung des hiesigen Kephalos hat er sich selbst überlistet, denn um mich im Auge zu behalten, muß er in seinem Dom verweilen. Nein, er kann sich nicht allzu weit vom anderen Ende der heimlichen Datenverbindung entfernen. Ay-yii, meine Hoffnungen haben sich erfüllt: Die Schlange hat sich endlich selbst gebissene Sie lachte laut, tanzte umher und klatschte einige Male in die Hände.
    Als sie Verwirrung in den Zügen ihrer Mutter sah, beruhigte sie sich wieder und ging gemesseneren Schrittes weiter. »Ich habe da eine Idee«, sagte sie laut. »Laß mich noch eine Weile darüber

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