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Das Erbe des Atoms

Das Erbe des Atoms

Titel: Das Erbe des Atoms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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seinen Ufern standen mehrere kleine Pavillons, die offenbar für Gäste errichtet worden waren, unter schattenspendenden Bäumen. Das Herrenhaus erhob sich zu ihrer Rechten, und überall waren Leute zu sehen; einzeln und in Gruppen saßen sie auf Ruhebänken, gingen spazieren, arbeiteten, lasen, schrieben, zeichneten und malten. Es waren Männer und Frauen in ungefähr gleicher Zahl vertreten. Lydia stieg aus und ging zu einem Maler hinüber, der mit Staffelei und Palette ein Dutzend Schritte vom Rand der Zufahrt entfernt am Bachufer saß. Als sie ihn erreicht hatte, sagte sie mit einer gewissen Schärfe, die zu erkennen gab, daß sie es nicht gewohnt war, ignoriert zu werden: »Was hat das alles zu bedeuten?« Sie umfaßte die Aktivitäten mit einer ausholenden Armbewegung. »Was geht hier vor?«
    Der Maler zuckte mit den Schultern. Schließlich sagte er, ohne von seiner Arbeit aufzublicken: »Hier, meine Dame, haben Sie das Herz des Landes. Hier werden die Gedanken und Meinungen des Imperiums geboren und für den öffentlichen Verbrauch in Form gebracht. Ideen, die hier entstanden sind, werden die Moralgesetze der Nation und des Sonnensystems, sobald sie unter den Massen Verbreitung finden. Hierher eingeladen zu werden, ist eine große Ehre, denn es bedeutet, daß die Arbeit, die man als Gelehrter oder Künstler geleistet hat, die Anerkennung findet, die Macht und Geld bedeutet. Meine Dame, wer immer Sie sind, ich begrüße Sie im geistigen Mittelpunkt der Welt. Sie würden nicht hier sein, wenn Sie nicht auf irgendeine unübertroffene Leistung verweisen könnten. Wie auch immer, ich bitte Sie, erzählen Sie mir nicht, was es ist, oder tun Sie es erst heute abend, wenn ich Zeit haben werde, Ihnen beide Ohren zu leihen. Und nun wünsche ich Ihnen einen guten Tag.«
    Lydia zog sich nachdenklich zurück. Ihr Impuls, den Maler kurzerhand entkleiden und auspeitschen zu lassen, wich einem plötzlichen Verlangen, solange wie möglich inkognito zu bleiben, während sie diesen unerwarteten Freilichtsalon erforschte.
    Es war eine Welt von Fremden. Nicht einmal sah sie ein bekanntes Gesicht. Diese Leute, was immer sie geleistet hatten, waren nicht die öffentlich bekannten großen Männer des Reiches. Sie sah keine Mitglieder des Patronats und des Hochadels, und auch von den großen Männern aus Wirtschaft und Handel war keiner zu entdecken. Sie sah nur einen Mann, der die Insignien des Adels an seinem Rock trug. Und als sie zu ihm ging, bemerkte sie, daß er ein Angehöriger des mittleren Provinzadels war. Er stand in der Nähe eines kleinen Springbrunnens, der eine Mischung von Wasser und Dampf himmelwärts spie. Sie wandte sich an den Mann und sagte freundlich: »Ich bin neu hier. Gibt es diesen Treffpunkt schon seit längerer Zeit?«
    »Seit ungefähr fünf Jahren. Schließlich ist unser junger Prinz erst vierundzwanzig«, sagte der Mann.
    »Prinz«, murmelte Lydia zu sich selbst. Auf Clane angewendet besaß der Titel einen Klang, der ihr nicht gefiel. Prinz Clane. Es war ziemlich verblüffend, zu entdecken, daß es Menschen gab, die einen Führer in ihm sahen. Was war aus den alten Vorurteilen gegen Mutanten geworden? Sie wollte gerade wieder zu sprechen beginnen, als ihr Blick abermals auf den Springbrunnen fiel.
    Diesmal wich sie erschrocken zurück. Das Wasser kochte! Es war ein Springbrunnen aus kochendem, dampfendem Wasser. Zuvor hatte sie den Dampf für einen originellen Schaueffekt gehalten, aber das war ein Irrtum gewesen. Hier schoß mehr heißes Wasser in die Luft, als sie jemals aus einer künstlichen Quelle hatte fließen sehen. Sie dachte an die geschwärzten großen Wasserkessel, in denen die Küchensklaven ihr tägliches Badewasser erhitzten, und sie verspürte Eifersucht auf den extravaganten Luxus eines Springbrunnens aus kochendem Wasser.
    »Wie ist das möglich?« rief sie aufgeregt. »Hat er eine unterirdische heiße Quelle angezapft?«
    »Nein, das Wasser kommt aus dem Bach dort.« Der Mann wies in die Richtung. »Es wird durch Tonrohre hierhergebracht und läuft weiter zu den verschiedenen Gästepavillons.«
    »Aber wie wird das Wasser erhitzt?« fragte sie.
    Der Mann zuckte die Achseln. »Sie können unten hineinsehen, aber Sie werden kein Feuer finden; es gibt da nichts zu sehen. Manche sagen, daß es der Götterstoff sei, der das Wasser erhitzt. Andere behaupten, daß es ein Zeichen der Atomgötter sei, die aus eigenem Antrieb ihrem Lieblingssohn helfen.«
    Lydia nickte nachdenklich, dann kehrte

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