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Das Erbe des Atoms

Das Erbe des Atoms

Titel: Das Erbe des Atoms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Alle warfen sich auf ihre Knie. In diesem Augenblick begriff der venusische Heerführer das Ausmaß der drohenden Niederlage. Er stieß ein Wutgebrüll aus und sprang nach vorn, um das Faß umzustoßen, auf dem Tews unter dem Galgen stand. Tews sah, wie Clane den Metallstab hob und auf den Venusier richtete.
    Es gab kein Feuer und kein Geräusch, doch der Feldherr löste sich auf. Tews konnte den Vorgang nicht wirklich beschreiben, doch hatte er eine dauerhafte Erinnerung an ein menschliches Wesen, das sich buchstäblich verflüssigte. Was eben noch ein Mann gewesen war, schmolz und fiel in sich zusammen und bildete eine dampfende Pfütze auf dem Boden. Das Bild war so unmöglich, daß Tews seine Augen schloß und sich selbst niemals wieder die uneingeschränkte Realität des Gesehenen eingestehen wollte. Als er die Augen wieder aufschlug, kamen Raumschiffe vom Himmel herab. Den verängstigten und demoralisierten Venusiern mußte das plötzliche Erscheinen von fünfzehntausend feindlichen Soldaten unter ihnen ähnlich unglaublich erscheinen wie die beiden Wunder, zu deren Zeugen sie gerade geworden waren.
    Eine ganze venusische Reservedivision geriet an diesem Abend in Gefangenschaft, und obgleich der Krieg andauerte, konnten die Invasoren von der Erde innerhalb weniger Wochen den großen Inselkontinent Uxta wiederbesetzen.
    Eine Woche später stand Clane unter den hochgestellten Persönlichkeiten, die sich versammelt hatten, um den Thronfolger Tews zu verabschieden. Tews und sein Gefolge betraten das Abfertigungsgebäude des Raumhafens, und als er in der weitläufigen Halle vor die Versammelten hintrat, begann eine Gruppe von Tempelschülern im Hintergrund einen Hymnus anzustimmen. Der Thronberater blieb stehen und verharrte eine Weile, ein schwaches Lächeln auf seinem Gesicht.
    Die Rückkehr zur Erde, von Clane vorgeschlagen, paßte gut in sein Konzept. Er, Tews, würde die Siegesnachricht zur Erde bringen. Er würde Zeit haben, alle Gerüchte zu unterdrücken, daß der Thronberater selbst auf eine demütigende Art und Weise von den Aufständischen gefangen worden war. Und vor allem würde er derjenige sein, der den fälligen Triumphzug für Jerrin ausrichten würde.
    Er war erstaunt, daß er vorübergehend seine alte listenreiche Schlauheit in solchen Dingen vergessen hatte. Als er an Bord des Flaggschiffs ging, stimmte die Menge in den Hymnus der Tempelschüler ein.
    Es war klar, daß auch die Atomgötter zufriedengestellt waren.
     

 
18.
     
    Mehrere Wochen nach seiner triumphalen Rückkehr zur Erde erhielt Tews die Nachricht, daß Clane, von der Venus kommend, eingetroffen war. Bald danach erhielt er eine Botschaft von ihm.
     
    Seine Exzellenz, Thronberater Tews, mein hochgeehrter Onkel:
    Ich würde Euch gern einen Besuch abstatten und das Ergebnis mehrerer Besprechungen zwischen meinem Bruder Jerrin und mir darlegen, die sich mit potentiellen Gefahren für das Reich beschäftigten. Diese Gefahren scheinen nicht ernster Natur zu sein, aber wir sind beide besorgt über die zunehmende Zahl von Sklaven, die diejenige der Bürger auf der Erde bereits überstiegen hat. Überdies sind wir unglücklich über unsere Unkenntnis der gegenwärtigen Situation auf den Monden von Jupiter und Saturn.
    Je eher wir alle Aspekte dieser Probleme prüfen, desto sicherer können wir sein, daß das Schicksal des Reiches in Zukunft von intelligenter Planung bestimmt sein wird und nicht allein von dem notwendigen Opportunismus, der während so vieler Generationen das Hauptelement der Regierungsarbeit gewesen ist.
    Euer gehorsamer Neffe,
    Clane
     
    Der Brief irritierte Tews. Er empfand ihn als eine lästige Einmischung, die ihn daran erinnerte, daß seine Herrschaft nicht vollständig war und diese Neffen ihn zu Kompromissen drängen wollten. Seine Antwort war nichtsdestoweniger diplomatisch, im Ton sogar herzlich:
     
    Mein lieber Clane:
    Es war mir eine Freude, von Dir zu hören, und sobald ich aus den Bergen zurückkehre, werde ich Dich gern empfangen und alle diese Angelegenheiten ausführlich mit Dir besprechen. Ich habe verschiedene Ministerien instruiert, einschlägiges Material zu sammeln, so daß wir bei unserer Zusammenkunft auf der Basis von Tatsachen diskutieren können.
    Dein Onkel Tews,
    Thronberater
     
    Er gab tatsächlich die entsprechenden Anweisungen, und er ließ sich auch von einem Beamten, der ein Experte für die Verhältnisse auf den Jupiter- und Saturnmonden war, Bericht erstatten. Auf den größten

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