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Das Erbe des Atoms

Das Erbe des Atoms

Titel: Das Erbe des Atoms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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und Zufriedenheit zeigte. Er rief ihn zu sich. Er hatte ein unerbittliches System im Umgang mit Sklaven, ein System, das er von seinem verstorbenen Mentor Joquin zusammen mit dessen Besitz übernommen hatte.
    Ehrlichkeit, Fleiß, Loyalität und eine positive Einstellung hatten bessere Arbeitsbedingungen, kürzere Arbeitszeiten, mehr Bewegungsfreiheit, nach dreißig das Recht auf Eheschließung und nach vierzig die Freilassung zur Folge. Faulheit und andere negative Einstellungen wie Betrug wurden durch entsprechende Degradierungen bestraft. Ohne die Reichsgesetze zu verändern, konnte Clane sich im Moment kein besseres System vorstellen, da die Sklaverei nun einmal existierte. Und nun folgte er trotz seiner persönlichen Skrupel dem Rezept Joquins, soweit es auf eine Situation anwendbar war, in der es keinen unmittelbaren Beweis gab. Er sagte dem Mann, der Oorag hieß, was seinen Verdacht erregt hatte, und fragte ihn, ob dieser Verdacht gerechtfertigt sei. »Wenn du schuldig bist und gestehst«, sagte er, »wirst du nur eine Degradierung erhalten. Wenn du nicht gestehst und sich später herausstellt, daß du schuldig bist, wird es drei Degradierungen geben, was körperliche Arbeit bedeutet, wie du weißt.«
    Der Sklave, ein großer, starker Mann, zuckte mit den Schultern und lächelte höhnisch. »Wenn Czinczar mit euch degenerierten Weichlingen fertig ist, werden Sie für mich arbeiten.«
    »Feldarbeit«, sagte Clane kurz. »Für drei Monate, zehn Stunden am Tag.«
    Es war keine Zeit für Gnade. Alles, was als Schwäche ausgelegt werden konnte, würde verhängnisvoll sein.
    Als der Sklave von Aufsehern hinausgeführt wurde, rief er eine letzte Beleidigung über seine Schulter. »Sie jämmerlicher Mutant«, sagte er, »wenn Czinczar kommt, werden Sie endlich dort sein, wo Sie hingehören.«
    Clane antwortete nicht. Er schob die ihn belastenden Gedanken beiseite und ging zur Tür. Dort hielt er inne und blickte zurück zu dem Dutzend bevorzugter Sklaven, die an ihren Schreibtischen Verwaltungsarbeit erledigten.
    »Tut nichts Übereiltes«, sagte er langsam und mit klarer Stimme. »Keiner von euch. Wenn ihr die gleichen Gefühle wie Oorag hegt, dann beherrscht euch. Der Fall einer Stadt in einem Überraschungsangriff ist nicht wichtig.« Er zögerte, dann fuhr er fort: »Ich bin mir bewußt, daß es kein großes Vergnügen ist, ein Sklave zu sein, obwohl es Vorteile hat – wirtschaftliche Sicherheit, kostenlose handwerkliche Ausbildung. Aber Oorags Worte beweisen, daß junge Sklaven, könnten sie tun, was sie wollten, einen störenden, wenn nicht revolutionären Faktor in der Gesellschaft darstellen würden.«
    Er ging hinaus, überzeugt, daß er das unter den Umständen Bestmögliche getan hatte. In seiner Konfrontation mit Oorag hatte sich das ganze Problem einer Sklavenhaltergesellschaft im Kleinen gezeigt. Größere Erfolge Czinczars würden automatisch einen Sklavenaufstand zur Folge haben.
    Clane suchte den Kommandeur seiner Leibwache auf und erklärte ihm, daß er Freiwillige brauche, die bereit sein würden, in die Stadt zu fahren und alle transportablen Einrichtungen aus seinem Labor zu entfernen.
    Sein Plan, wie er ihn einige Stunden später den knapp zwanzig Freiwilligen erläuterte, war die Einfachheit selbst. In der Konfusion der Besetzung einer großen Stadt würde es wahrscheinlich mehrere Tage dauern, ehe die Eroberer alle größeren Residenzen besetzten und ausplünderten. Besonders in diesen ersten Tagen, wo in den Vororten noch heftige Kämpfe tobten, könnten sie leicht ein Haus übersehen, das wie das seine hinter einem schützenden Gürtel von Bäumen verborgen war.
    Sollte es durch einen unglücklichen Zufall bereits besetzt sein, so würde sich dort nach menschlichem Ermessen nur eine Handvoll von Fremden aufhalten, die von einer entschlossenen Truppe leicht überwältigt werden könnten.
    »Die Bedeutung dieses Unternehmens kann nicht genug hervorgehoben werden«, fuhr Clane fort. »Wie Sie alle wissen, bin ich ein Mitglied der Tempelhierarchie. Man hat mir heiliges Göttermetall und heilige Gegenstände anvertraut, darunter Material, das aus den Wohnungen der Götter stammt. Es wäre eine Katastrophe, wenn diese kostbaren Reliquien in unreine Hände fielen. Sollten einige von Ihnen durch einen unglücklichen Zufall in Gefangenschaft geraten, so dürfen Sie darum unter keinen Umständen den wirklichen Zweck Ihrer Anwesenheit enthüllen. Sagen Sie, daß Sie gekommen seien, das Privateigentum

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