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Das Erbe des Blutes - Roman

Titel: Das Erbe des Blutes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Natur.«
    Nigel ging zu einem drehbaren Metallständer, auf dem einige der Publikationen des Vereins zu sehen waren. Er drehte ihn und entdeckte ein dickes, gebundenes Booklet mit dem Titel »Der Klang des Westway«. Der Autor hieß Karl Hogg. Innen stand, dass es im Selbstverlag erschienen war. Grafik und klare Darstellung waren Nebensache, Seite um Seite Text ohne Illustrationen. Ein Werk, hinter dem viel Liebe steckte. Er überflog das Inhaltsverzeichnis. Das Buch schien eine Abhandlung über die Schattenseiten von Notting Hill und des Dale zu sein: Geschichten über die Christie-Morde im Rillington Place, den Tod von Jimi Hendrix in einem Hotel unweit des Ladbroke Grove, die Skandale um den Immobilienhai Peter Rachman, die Rassenkrawalle, die die Gegend in den 1950er und 1960er Jahren heimsuchten, die Rolle der Gegend im Profumo-Skandal, die Unabhängigkeitserklärung der Anwohner und Hausbesetzer in der Freston Road, »Frestonia«, über den Geist von Anarchie, Unabhängigkeit und Anderssein, der sich in der Musik von Cash manifestierte und dem Booklet den Titel gab.
    Aber keine Erwähnung des Kensington-Killers aus dem Jahr 1879.
    Die Frau am Empfang war immer noch dabei, ihnen zu
erklären, warum Karl Hogg von dem Verein Abstand genommen hatte. »Er beschäftigte sich immer intensiver mit etwas, das er Psychogeographie nannte. Ich muss sagen, dass das vielen unserer Mitglieder zu abgehoben war. Er kam nie zu den mystischen Grünstreifen, die unterhalb der Straßen verlaufen, aber es ging in diese Richtung. Alles andere wurde dem untergeordnet, der Idee, es liege ein Fluch auf der Gegend hier wegen all dieser Ereignisse aus der Vergangenheit und dass dies auch nach wie vor so sei. Er war vollkommen besessen davon.«
    Nigel hatte so etwas schon einmal erlebt. Es waren zumeist Männer, die auf der Suche nach einer mythischen Londoner Seele durch die Straßen wanderten, davon überzeugt, dass Teile der Stadt Merkmale und Persönlichkeiten hatten, die sich den Einwohnern einprägten. Nigel brachte ein gewisses Verständnis für derartige Theorien auf. Wie sonst konnte man eine Gegend wie Clerkenwell mit ihrer Geschichte von Agitation und Protest erklären? Er erinnerte sich daran, wie er vor noch nicht einmal einer Woche bei Sonnenuntergang dort stand, wo sich Rillington Place Nr. 10 befunden hatte, nur wenige Meter von der Stelle entfernt, an der er Nella Perrys Leiche gefunden hatte, und bereits da das Gefühl hatte, als würde der Killer alles über die Geschichte und den schlechten Ruf dieser Gegend wissen, ja, sich sogar daran ergötzen.
    »Wissen Sie, wo er jetzt ist?«, hörte er Heather fragen.
    »Gesehen hat ihn niemand. Erst vor Kurzem haben wir darüber gesprochen, wie er doch die letzten zwei oder drei Jahre einsam geworden ist. Davor sah man ihn im Pub, auf der Straße, beim Spazierengehen; er hat mit so gut wie jedem geredet, behauptete, er würde den Klängen der Straße lauschen. Doch dann zog er sich zurück, wurde merkwürdig.
Er hatte ein paar Träume und große Pläne, aber daraus wurde nie was.«
    »Irgendwelche Orte, wo er sich regelmäßig aufhielt? Pubs in der Nähe vielleicht?«
    »The Kensington Park auf der Ecke Lancaster Road und Ladbroke Grove. Schreckliches, heruntergekommenes Pub, aber er mochte es dort. John Christie ging da einen trinken, das hat er uns immer erzählt, als ob das die Meinung von irgendjemandem ändern würde. Sonst ist da noch seine Tante Liz. Die lebt in einem Hochhaus oben am Grove. Er besuchte sie immer.«
    »Danke«, sagte Heather und wandte sich zum Gehen.
    »Ich habe gehört, dass er einen Job hinter der Theke hat.«
    »Wo?«
    »Im Prince of Wales.«
     
    Foster kam wieder zu sich, die Wirkung der Droge hatte nachgelassen und ließ den Schmerz blitzartig zurückkehren. Er hatte beobachtet, wie der Killer ihm eine Injektion gab, und befürchtet, dass diese Dosis sein Leben beenden würde. Doch er kam wieder zu Bewusstsein; ein zweifelhafter Segen. Er versuchte, seine Schulter zu bewegen, was allerdings einen brennenden Schmerz im rechten Handgelenk hervorrief, sobald er die Hand beugte. Er wollte aufschreien, aber das Tape war wieder an seinem Platz.
    »Ich habe Ihnen das rechte Hand- und Fußgelenk gebrochen, als Sie weggetreten waren«, sagte Hogg mit dünner Stimme. »Sie sollten mir dankbar sein, dass ich Ihnen diese Erfahrung erspart habe. Bewegen Sie sich nicht. Es fehlen nur noch zwei Brüche, dann ist das hier vorbei.«
    Foster versuchte sich daran zu

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