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Das Erbe des Greifen

Titel: Das Erbe des Greifen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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selbst brauchen.«
    Frese kam unterdessen mit der Armbrust und einem Köcher voll Bolzen aus der Kommandantur gerannt, er selbst hatte sich mit einem kurzen Schwert bewaffnet.
    »Habt Ihr denn keine Wachen hier?«, rief Garret, als er die Armbrust an sich nahm. Er musterte sie kurz und er griff dann mit beiden Händen die Sehne.
    »Doch. Aber sie bringen die Sera gerade zum Schiff«, entgegnete Frese und fasste sein Schwert fester. »Nehmt doch den Hebel …«
    »Keine Zeit!«, rief Garret und trat in den Bügel der Armbrust, um dann die Sehne in einem Ruck hochzuziehen. Danach legte er einen Bolzen auf, hob die Armbrust und schoss. Der Bolzen zischte zwischen zwei der königlichen Soldaten hindurch, die erleichtert auflachten, aber hinter ihnen ertönte ein Schrei, und einer der Armbrustschützen brach getroffen zusammen. Der andere jedoch zielte bereits und schoss auf das Boot, von dem nun ebenfalls ein Schrei ertönte; einer der Ruderer hatte den Bolzen in die Schulter bekommen, doch die Bardin selbst war unverletzt und zog gerade den eigenen Bogen aus ihrem Packen hervor.
    Nur wenige Schritte noch trennten die Soldaten von den Freunden und dem Hafenkommandanten. Garret ließ die Armbrust fallen und zog sein Schwert, Vanessa trat an seine Seite und hob ebenfalls die Klinge, während der Hafenmeister ein schnelles Gebet gen Himmel sandte.
    Die vier königlichen Soldaten waren schwer gerüstet, und es versprach ein ungleicher Kampf zu werden.
    Offensichtlich waren sich auch die Soldaten ihrer Übermacht bewusst, denn einer von ihnen lachte mordlüstern auf. »Wir haben leichtes Spiel!«, rief er dann und hob sein Schwert.
    Im Hintergrund hüpfte der dürre Dieb unterdessen aufgeregt umher. »Das wird Euch lehren, mich zu würgen!«, rief er gehässig.
    »Du hattest Recht, Garret«, knurrte Tarlon grimmig. »Ich hätte ihn ersäufen sollen!« Er trat neben Garret und Vanessa, ein schweres Ruder in den Händen haltend. »Macht bitte mal Platz!«
    Dass das Ruder deutlich länger als ein Kampfstab war und um ein Vielfaches schwerer, schien Tarlon wenig zu stören. Noch bevor die Soldaten wussten, wie ihnen geschah, schwang ihnen das Ruderblatt auf Kniehöhe entgegen. Dermaßen hart war der Aufprall, dass das Blatt brach und das Holz splitterte, doch so wie die Beine des ersten Soldaten umknickten, konnten auch seine Knochen kaum mehr heil sein. Was soeben noch ein halbwegs geordneter Ansturm der Königlichen gewesen war, endete im Chaos, als drei der vier Männer strauchelten und fielen, sodass nur noch einer auf den Beinen war. Garret hob die Hand, und ein roter Funken schoss aus ihr hervor. Er traf den Soldaten im linken Auge, und der schrie auf, allerdings nur kurz, denn Vanessa sprang an ihn heran und stieß ihm ihr Schwert durch die Spalte zwischen Helm und Brustharnisch.
    Einer der am Boden liegenden Soldaten schlug nach ihren Beinen, doch geschickt wich sie ihm aus, und im nächsten Moment traf ihn das schwere Ruder wie ein dumpfer Hammerschlag am Kopf, so hart, dass er bewusstlos in sich zusammensackte. Als Vanessa sich bückte, um ihm Ihr Schwert ins offene Visier zu stoßen, schnalzte ein Bolzen knapp an ihrem Kopf vorbei. Er stammte von dem zweiten Armbrustschützen, der zu weit entfernt stand, um ihn direkt angreifen zu können, also warf Tarlon das Ruder wie einen Speer.
    So kraftvoll war sein Wurf, dass die abgebrochene Spitze des Ruders sogar den Brustpanzer des Armbrustschützen durchschlug und die Wucht des Aufpralls ihn ins Hafenbecken beförderte. Tarlon bückte sich und nahm den Soldaten, dem er die Beine gebrochen hatte, einfach an Arm und Bein und schleuderte ihn ebenfalls ins Wasser.
    Der Dieb beobachtete dies alles mit geöffnetem Mund und aufgerissenen Augen, und als er dann verstand, rannte er los. Er kam jedoch nicht weit, denn Garret nahm erneut die Armbrust auf, spannte sie, wieder ohne den Hebel zu verwenden, und schoss. Der Bolzen durchschlug den Kopf des Diebs, der vornüber fiel und sich nicht mehr rührte.
    Nur einer der Soldaten regte sich noch. Sein Schwert war ihm aus der Hand gefallen, und nun hob er seinen Dolch, um ihn nach Vanessa zu werfen, die soeben ihre Klinge aus dem Visier des anderen Soldaten zurückzog. Doch bevor der Mann werfen konnte, bohrte sich ein schwarzer Pfeil in seinen Hals. Auf dem Boot, das schon gute vierzig Schritt vom Ufer entfernt war, hob die Bardin ihren Bogen und winkte ihnen zu.
    Frese ließ sein Schwert sinken.
    »Götter«, hauchte er, als Tarlon die

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