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Das Erbe des Greifen

Titel: Das Erbe des Greifen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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sie allerdings noch etwas Demut.« Lord Daren lachte. »Wenn Ihr Euch bedienen wollt, nur zu.« Er sah in Richtung der schwarzen Tür. »Das hier wird wohl noch eine Weile dauern.«
    Mit langen Schritten eilte der Graf zur anderen Tür hinüber und sah an dem Soldaten vorbei in den Raum. Ein Blick genügte, um zu wissen, was hier vor sich ging. Er bedeutete dem Soldaten einzutreten, folgte ihm nach und zog dann die Tür hinter sich zu.
    »Wollt Ihr auch Euren Spaß haben, Graf?«, lachte einer von zwei Soldaten, die damit beschäftigt waren, eine junge Frau auf dem großen Tisch in der Mitte des Raumes festzuhalten, während ein dritter versuchte, sie an die Tischbeine zu fesseln. »Ihr müsst nur warten, bis wir diese Wildkatze gebändigt haben!«
    Die Kleider der jungen Frau waren zerrissen, dunkle Schwellungen zeugten von harten Schlägen, ein Auge war zugeschwollen, und ihr Mund blutete, dennoch nutzte sie den Moment der Unachtsamkeit und schlug aus. Ihre nackte Ferse traf den grinsenden Mann hart am Kinn, es gab ein lautes Klacken, als dessen Zähne aufeinander prallten, während er benommen zurücktaumelte und schließlich an der Wand zu Boden rutschte.
    »Er lernt es wohl nie!«, rief einer der anderen Soldaten lachend. Dann holte er aus und gab der Frau einen brutalen Schlag ins Gesicht. Ihr Kopf wurde herumrissen, und sie erschlaffte. »Das ist schon das zweite Mal, dass sie Tomin so erwischt!«, meinte er dann grinsend zu Lindor, während er eine Lederschlinge um ihr Handgelenk zuzog und das andere Ende um das Tischbein knotete. »Er ist einfach zu langsam für diese Wildkatze.«
    Der Graf ignorierte den Mann und musterte die hohen Fenster und die Tür, die auf einen Balkon hinausging. Es war sicherlich ein langer Fall von dort hinab aufs Pflaster des Burghofs.
    Nestrok?
    Ja?
    Ich brauche dich.
    Ich komme.
    »Sind das ihre Schwerter?«, fragte Lindor und wies auf die beiden Langschwerter aus schwarzem Stahl, die in einer Ecke des Raumes standen.
    »Ja, das sind sie. Wir wollten um sie würfeln, aber …« Er sah den Grafen an und seufzte. »Das Vorrecht eines Offiziers, eh? Sucht Euch eines aus, Graf, es sind die besten Schwerter, die ich jemals sah.«
    Der Graf nickte und nahm eines von ihnen auf. Er studierte das Emblem im Knauf, eine stilisierte Feder. »Hat sie beide Schwerter geführt?«
    »Nein, nur eines. Das andere gehörte so einem dürren Kerl.«
    »War er vielleicht ungefähr anderthalb Dutzend Jahre alt? Blond und schlaksig? Schlank, aber mit breiten Schultern?«
    »Ja. Kennt Ihr ihn? Er und sein Freund, ein ziemlich großer Kerl, gingen schnell genug zu Boden, aber die hier, hat ganze acht von uns niedergemacht …« Er sah auf die bewusstlose Frau herab und spuckte ihr ins Gesicht. »Dafür wirst du uns noch büßen, du Hure!« Er band ihr das andere Bein fest, sodass sie vollständig fixiert war, und trat an die Tischkante heran, um ihr die letzten Kleider vom Leib zu reißen. Dann machte er sich an seiner Hose zu schaffen.
    Lindor hatte unterdessen beide Schwerter gegriffen, wiegte sie in den Händen und schlug sie ein- zweimal prüfend durch die Luft.
    »Habt Acht, Graf, diese Klingen sind von ungeheuerlicher Schärfe!«
    »Ich weiß«, lächelte der Graf grimmig. »Ich weiß.«
     
    »Zur gleichen Zeit versuchten Garret und die anderen in die Burg einzudringen«, fuhr der alte Mann fort. Lamar öffnete den Mund, sah den Blick des anderen und schloss ihn wieder. »Spannt mich nur auf die Folter«, grummelte er fast unhörbar. Der alte Mann lächelte und verbeugte sich leicht im Sitzen. »Mit Vergnügen …«, grinste er.

 
Ansturm
     
    Garret musterte skeptisch die stabile Tür in der Wand und rüttelte daran. »Nichts zu machen«, teilte er den anderen mit. »Sie hat kein Schloss, demnach gibt es einen Riegel auf der anderen Seite.« Er trat zurück, sah hoch zur Mauerkrone und seufzte. »Also müssen wir klettern.«
    »Müssen wir nicht«, erwiderte die Sera Leonora und legte eine Hand auf das metallene Türblatt. »Sie ist offen.«
    Unter dem Quietschen ihrer ungeölten Angeln schwang die Tür zum Garten hin auf.
    Garret öffnete den Mund und schloss ihn wieder, dann zuckte er mit den Schultern und folgte den anderen in den Rosengarten. Hinter ihm schlug die Tür mit einem lauten Knall wieder zu. Er drehte sich um, sah den breiten, mit einem verrosteten Schloss gesicherten und fest in der Mauer verankerten Riegel und lachte leise.
    »Was ist so lustig?«, fragte Argor.
    »Nun, ich

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