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Das Erbe des Loewen

Titel: Das Erbe des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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unter Aulays Helm heraushingen, und drehte ihn zu sich herum. Er umfasste sein Schwert mit beiden Händen und schwang es hoch über seinem Kopf.
    Aulay hob seine Klinge zur Abwehr, doch konnte er Kierans Angriffen nicht standhalten. Er verlor und wusste es. Die Aussicht auf Niederlage ließ sein Gesicht zu einer angsterfüllten Fratze erstarren. Seine Hiebe wurden schneller und ziellos. Dann sah Kieran die Deckung weichen. Mit einem Triumphschrei schob er sein Schwert unter Aulays Klinge und entwandte die Waffe aus den Händen des Gegners.
    Das Schwert verschwand im Dunkel der Höhle, doch als es klirrend auf dem Stein aufschlug, hatte sich Aulay schon gebückt und einen Dolch aus seinem Stiefelschaft gezogen. Er zielte damit auf die einzige, verwundbare Stelle Kierans ... seine Kehle, die oberhalb des Panzers nur durch ein Kettenhemd
    geschützt war.
    Allein Kierans schneller Gegenschlag rettete ihn. Mit einem einzigen Hieb wehrte er den flinken Dolchstoß ab. Kieran stürzte sich auf seinen Gegner.
    „Nein!“ Mit den Händen versuchte Aulay, Kieran abzuwehren, wich zurück, stolperte über Steine und fiel. Seine Augen weiteten sich vor Schreck, sein Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei. Er wollte sich erheben, fiel jedoch kraftlos zurück.
    „Welche List ist das?“ Kieran näherte sich vorsichtig, stieß Aulay mit dem Fuß an. Als er sich nicht rührte, kniete er nieder und fühlte den Puls. Nichts. Er rollte Aulay zur Seite und sah den Dolch in seinem Rücken. Wie war dies geschehen? Dann erkannte er das Heft. Es war Laurels Messer. Die Gerechtigkeit hatte gesiegt, doch zu welchem Preis?
    Kieran erhob sich langsam und näherte sich Laurel voll Sorge. Trauer und Schmerz schnürten seine Brust zusammen. Zart strich er eine Strähne aus ihrem Gesicht. „Laurel. Oh, Laurel.“
    Sie wich vor seiner Berührung zurück, die Augen schreckerfüllt. Dann schien sie ihn zu erkennen und entspannte sich. „Kieran? Bist du es wirklich?“
    „Ja.“ Es drängte ihn, sie in die Arme zu nehmen, doch er hatte Angst, ihr noch mehr Schmerzen zu bereiten. Mit seinem Dolch schnitt er ihre Fesseln durch. „Gott sei Dank, du bist am Leben.“
    Die Angst kehrte zurück. „Aulay. O Kieran, gib Acht, er ..."
    „Er ist tot.“
    „Er hat mir wehgetan. Er ...“ Die Stimme versagte ihr, doch der Schrecken in ihren Augen sagte alles.
    Aulay hat ihr Gewalt angetan. Kieran fühlte sich so hilflos. Was sollte er tun? Wie konnte er solch furchtbare Wunde heilen? Zärtlich strich er über ihre Wangen. „Mein Liebes, wenn ich bloß früher gekommen wäre.“
    „Du bist gekommen. Und ich lebe.“ Sie küsste seine Finger. „Nur das ist wichtig.“
    „Ja. Und dass wir nach Hause zurückkehren.“ Er zitterte, als er ihre zerrissenen Kleider sah und die blutverschmierte Haut, die unter den Fetzen zum Vorschein kam. „Doch zuerst lass mich sehen, wie schwer du verwundet bist.“ In einem Lederbeutel fand er Wasser. Er legte neue Scheite in das Feuer, dann begann er vorsichtig, Laurel zu waschen.
    Sie lag still und nahm staunend wahr, wie zärtlich seine großen Hände sein konnten. Zärtlich war auch sein Blick, Sorge und Liebe spiegelten sich darin. Er flüsterte beruhigende Worte, während er sie wusch.
    „Das ist sein Blut“, sagte Laurel, als Kieran fertig war und keine offene Wunde gefunden hatte. „Ich konnte meinen Dolch fassen und ihn damit verletzen.“ Sie bewegte vorsichtig Arme und Beine. „Ich habe nur Prellungen und Abschürfungen. Mein Kopf schmerzte, als er mich gegen die Wand stieß, und meine Kehle ...“ Sie griff danach und wimmerte. „Er versuchte, mich zu würgen.“
    „Zu schade, dass er so schnell starb“, sagte Kieran. „Indes, er kam nicht ungeschoren davon. Er hatte tiefe Wunden in Gesicht und Nacken.“
    „Die stammen nicht von mir, denn meine Hände waren gebunden.“
    „Aber du hast es geschafft, deinen Dolch zu ergreifen und dich zu wehren. Du bist eine tapfere Frau.“ Sein Lächeln vermochte indes nicht, den Grimm aus seinen Augen zu vertreiben. „Und der Gerechtigkeit wurde Genüge getan“, fügte er hinzu. „Ich werde dich nach Edin bringen, damit Nesta sich um dich kümmern kann. “
    Ein schwaches Wimmern drang aus der Tiefe der Höhle. Mit gezogenem Schwert ging Kieran dem Geräusch nach. „Was ...“ „Was hast du gefunden?“ Laurel sah, wie er sich niederkniete, fluchte und sich ihr zuwandte.
    „Ein Wolf. Dhu, wenn ich mich nicht täusche.“
    „Wie kommt er hierher?“ Eine

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