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Das Erbe des Loewen

Titel: Das Erbe des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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Abend vor der Schlacht nicht verstimmen. „Ich versprach Kerr..." Henry hielt inne. Er sah eine Möglichkeit, den Schotten zu bestrafen und den Zwiespalt zu überbrücken. „Doch er hat meine Gnade verloren.“ Es war nicht zu früh, königliche Phrasen zu üben. „Lass die Männer den Gewinn haben.“
    FitzHawk lächelte. „Gut. Ich mag ein wenig Spaß, wenn die harte Arbeit vorüber ist.“
    „Mylord, das Bad ist bereitet“, rief sein Knappe.
    „Ah.“ Henry erhob sich. „Ich freute mich schon ...“ Die Erde schien unter seinen Füßen zu erbeben. Er blickte in FitzHawks ungläubiges Gesicht. „Was ist...“
    „Seid auf der Hut!“ rief jemand von draußen. „Wir werden angegriffen!“
    „Zu den Waffen!“ brüllte FitzHawk und stürmte aus dem Zelt.
    Henry ergriff sein Schwert und lief nach draußen, mit bloßen Füßen und in seinem Nachtgewand, dann wich er zurück, um nicht von einem Schaf überrannt zu werden. „FitzHawk, schafft dieses verdammte Vieh aus meinem Lager!“ rief Henry, doch sein Ruf ging unter in den Schreckensschreien der anderen. „Was, zum Teufel, geht hier vor?“ Mit einem Mal sah er eine ganze Herde schwarzköpfiger Schafe auf das Lager zurasen.
    Mehr Schafe, als er jemals in seinem Leben gesehen hatte. Hunderte, Tausende. Sie trampelten alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellte, und ließen Zerstörung und Verwirrung zurück. Es war wie ein Bildnis der Hölle. Die Schreie der Männer und das Wiehern der Pferde vermischten sich mit dem Blöken der Schafe. Zelte brachen zusammen, stürzten in die Lagerfeuer und gingen in Flammen auf. Im flackernden Licht ergriffen halb nackte Soldaten vor der wilden Herde die Flucht.
    „Feiglinge! Kommt sofort zurück! “ rief Henry und versuchte, seine Truppe zu sammeln. „Das ist doch nur ein Haufen verdammter Schafe.“ Doch kaum hatte er die Worte ausgesprochen, sah er, dass die Schafe nicht alleine waren. Bewaffnete Männer ritten ins Lager, Schwerter klirrten und blitzten im Feuerschein, als sie seine Soldaten niedermetzelten. Ihr Schlachtruf übertönte den Lärm in dem heillosen Durcheinander.
    „Sutherland! Sutherland!“
    „Das kann nicht sein.“ Henry trat einen Schritt zurück und suchte verzweifelt nach FitzHawk, nach irgendetwas, das ihn retten könnte. Er sah seinen Hauptmann etwa ein Dutzend Schritte entfernt. Bloßen Hauptes und blutend kniete FitzHawk zwischen den Trümmern. Ein Schwert war auf seine Kehle gerichtet.
    Kieran Sutherlands Schwert. Hoch auf seinem Schlachtross, seine Rüstung blutrot schimmernd im Schein der Flammen, wartete er darauf, dass FitzHawk sich ergab. Henrys Hoffnungen und Träume schwanden, doch nicht sein Wille zu überleben. Er schürzte den Saum seines Nachtgewands und trat zu den Pferden.
    „Da ist er! Da ist Lord Henry!“ rief FitzHawk.
    Kieran wandte sich um, sah den Fliehenden und gab seinem Pferd die Sporen. Der Mann, der König sein wollte, warf einen ängstlichen Blick über die Schulter. Er bahnte sich einen Weg durch herumliegende Waffen, rannte zum Fluss, Rath ihm dicht auf den Fersen. Henry ähnelt mehr einem fliehenden Hasen als dem grausamen, gefährlichen Mann, als den Laurel ihn beschrieben hat, dachte Kieran, doch er kannte kein Mitleid. Dieser Mann trug die Schuld am Tod vieler Menschen.
    Henry sprang in den Fluss und wollte ihn durchqueren, das Schwert hoch über sein Haupt erhoben. Kieran dachte an Ellis’ Warnung wegen der starken Strömung und blieb am Ufer stehen. „Ihr werdet es nicht schaffen, wenn Ihr kein guter Schwimmer seid“, rief er.
    Henry wandte sich im Wasser um. Das reißende Wasser zog ihm das Nachtgewand von den Schultern. Ellis hatte also Recht gehabt. „Welche Bedingungen stellt Ihr?“ rief er.
    Der Galgen schien noch zu wenig zu sein für Henrys Taten, doch Kieran wollte sich nicht zum Richter machen. „Sicheres Geleit nach Edinburgh und ein gerechtes Verfahren.“
    „Ihr könnt nichts beweisen.“ Henry schwankte.
    Kieran zuckte die Schultern und wollte die Sache beenden. Je früher, desto schneller konnte er nach Edin zurückkehren und nach Laurel sehen. Und dem Wolf, auch wenn Nesta sich nur sehr zögernd um diesen Verwundeten gekümmert hatte und auch wenig Hoffnung für ihn hegte. Kieran wandte sich um, als Ross heranritt. „Ist der Sieg unser?“
    Ross nickte. „Ja. Mit wenig Verlusten auf unserer Seite. Die Engländer sind geschlagen, und die, die noch laufen konnten, werden nicht stehen bleiben, bevor sie nicht sicher über der

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