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Das Erbe des Loewen

Titel: Das Erbe des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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solltest du das besser später zu Ende bringen ... wenn mein Schutzengel wieder gegangen ist.“
    „Das ist keine Angelegenheit zum Lachen, Rhys“, fuhr Kieran ihn an.
    „Nein, doch es ist traurig, dass du dich mit der lieblichen Enkeltochter deines Brotherren herumstreiten musst.“ Rhys lächelte. „Meinen Dank für Eure Anteilnahme, Mylady, Mylord.“ Er verbeugte sich zu ihrem Bruder.
    Collie hob den Kopf. „Hat es wehgetan?“
    „Nur meinem Stolz.“ Rhys ließ erneut ein Lächeln aufblitzen. „Doch habe ich die Strafe aufrichtig verdient, denn ich habe dem Befehl meines Anführers nicht gehorcht.“
    Collie blickte von Rhys zu Kieran und Laurel. „Wenn ich nicht gehorche, dann nehmen sie mir das Pferd weg, und ich muss in der Burg bleiben und mich im Lesen üben.“
    „Lesen.“ Kieran schnaufte verächtlich. „Du würdest besser deine Zeit damit verbringen zu lernen, das Land zu verteidigen, über das du eines Tages herrschen wirst.“
    „Bringst du es mir bei?“ fragte Collie und sah ihn mit großen Augen hoffnungsvoll an.
    „Vielleicht, wenn ich lang genug hier bin“, antwortete Kieran.
    Laurel wollte Collie sicher in Edin sehen. „Das wirst du nicht sein“, sagte sie. „Collie, hol mir mein Arzneikästchen. Kommt mit hinein, Sir Rhys, damit ich Eure Wunden versorgen kann“, fügte sie hinzu, als ihr Bruder widerstrebend ihrem Wunsch Folge leistete.
    „Ich kümmere mich selbst um ihn“, sagte Kieran.
    Angespornt durch ihre Ängste um Collie, fuhr Laurel ihn an: „Ich würde Sir Rhys nicht deiner Fürsorge anvertrauen.“ „Glaubst du, ich könnte meinem besten Freund etwas antun?“
    „Du hättest ihn zu Tode geprügelt, wenn ich nicht dazwischengekommen wäre.“
    „Fünf Hiebe haben noch keinen Mann umgebracht.“ Kieran blickte den noch immer lächelnden Rhys an. „Und er weiß ge-nau, dass er sie verdient hat.“
    Laurel rümpfte die Nase. „Weil er dich in Gefahr glaubte.“ „Die Gründe sind nicht von Bedeutung. Er hat gegen meinen ausdrücklichen Befehl gehandelt.“
    „Das habe ich getan“, warf Rhys dazwischen. „Und obwohl ich Euch dafür Dank sage, was Ihr versucht, für mich zu tun, Lady ...“
    „Er wird die noch verbleibenden drei Schläge bekommen“, kündigte Kieran an.
    „Nicht, solange du in Edin weilst. Während du hier bist, wird kein Mann die Peitsche spüren.“
    „Und wie soll ich Zucht und Ordnung aufrechterhalten?“ Laurel lächelte. „Ein Mann, der mit Strafe droht, damit man ihm gehorcht, verdient es nicht, Befehlshaber zu sein.“
    Kieran zog scharf die Luft ein. „Du wagst es, mich zu tadeln ...“
    „Ich glaube, ich verliere doch noch das Bewusstsein“, rief Rhys dazwischen.
    „Ich könnte sie umbringen“, sagte Kieran knurrend.
    Rhys hob den Kopf. „Vielleicht ist es dann besser, wenn wir abziehen.“
    Kieran hielt lange genug inne, um ihn anzublicken, dann ging er wieder vor dem Kamin in dem Gemach, in das man sie geführt hatte, auf und ab. Es war Duncans eigenes Schlafgemach, bis er verwundet wurde. Das große Bett mit der strohgefüllten Matratze, der hochlehnige Stuhl, der am Feuer stand, die farbenprächtigen Wollvorhänge, die die weiß getünchten Wände erwärmten, all das sprach für Behaglichkeit, wenn nicht sogar für Wohlstand.
    „Ich brauche Duncans Silbergeld, um Männer anzuwerben und Waffen zu kaufen, damit ich Carmichael Castle erobern und Ross zur Aufgabe zwingen kann“, sagte Kieran.
    Selbst da er wusste, wie zwecklos es war, nahm Rhys den alten Streit wieder auf. „Kannst du denn nicht vergessen und dein eigenes Leben führen?“
    Kieran trat mit zusammengekniffenen Augen auf ihn zu. „Vergessen, dass mein Onkel meinen Vater gemordet hat, mich dann belog, indem er mich glauben ließ, er sei mein Vater und ich sein Erbe? Die ersten fünfzehn Jahre meines Lebens waren eine einzige Lüge. Acht Jahre habe ich damit zugebracht, mir die Fertigkeiten anzueignen, die ich brauche, um meinen Vater zu rächen und das wiederzuerlangen, was meine Familie mir und meinem Vater weggenommen hat. Ich werde so lange kein Leben haben, bis mein Ziel erreicht ist. Du warst Zeuge meiner Schwüre, als ich Schottland verließ.“
    Ja, das war er, Gott verwünsche diesen Tag. Rhys schloss die Augen vor dem Schmerz in Kierans Blick. Sosehr er Kieran auch liebte und bereit war, alles zu tun, um ihm zu helfen, dieses Streben nach Rache war falsch. Könnte er seinen Freund doch nur zur Einsicht bringen. Aber nicht einmal acht Jahre dauernde

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