Das Erbe des Loewen
Gesicht nach unten auf den Felsen.
Kierans ärgste Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Als er neben ihr hinabsank, brach die ganze Qual aus ihm hervor. Ein Schrei, erfüllt von Pein und Wut, entrang sich seiner Brust.
14. KAPITEL
„Laurel!“ Kierans Herz wurde schwer vor Angst, sanft drehte er sie um und legte sein Ohr an ihr Herz. Ihre Haut war warm, ihr Atem ging schwach, aber gleichmäßig.
Sie lebt. Für einen Augenblick ließ Kieran den Kopf hängen, denn unter seinen Lidern quälte ihn das unbekannte Gefühl von Tränen. Er hielt sie nicht zurück, zu sehr war er von Dankbarkeit überwältigt, dass Laurel am Leben war.
„Kieran?“ erklang heiser ihre sanfte, tiefe Stimme.
Er öffnete die Augen, und noch nie zuvor glaubte er so etwas Schönes gesehen zu haben ... Laurels Blick war auf ihn gerichtet. Ihr Gesicht hob sich weiß wie Schnee gegen ihr zerzaustes rotes Haar ab. Dunkle Schrammen verunzierten ihre linke Wange, doch sie war bei Bewusstsein und lebte. „Bist du in Ordnung?“
„Es ... es hat mir den Atem geraubt, denke ich.“ Ihr Lächeln verwirrte ihn und rührte ihn tief in seinem Herzen.
„O mein Liebes, ich dachte Seine Kehle war wie zugeschnürt, und er konnte den Satz nicht vollenden. Kieran umarmte sie, barg das Gesicht in ihrem Haar und atmete ihren lieblichen Duft ein. Wie verwundbar sie sich anfühlte, als sie zitternd in seinen Armen lag. Um wie vieles war sie wertvoller für ihn geworden in den Stunden seines Suchens, durch die Angst, sie nie wieder zu sehen.
Sie stöhnte. „Bist du sicher, dass du nicht verletzt bist?“ wollte er wissen. Er entließ sie aus seiner Umarmung und strich vorsichtig mit den Händen über ihre Schultern, die Arme hinab bis zu ihrer Taille.
„Ein paar Prellungen, das ist alles. Doch ich fürchte, Ina ist t... tot.“ Sie schluchzte auf.
„Ssch. Du bist alles, was zählt.“ Nichts war wichtiger als Laurel. Nicht der Sieg über die Schurken, nicht sein eigenes Leben, nicht einmal die Rückeroberung von Carmichael Castle. Diese Erkenntnis traf ihn bis ins Innerste. Seine Hand zitterte, als er sie Laurel an die Wange legte. Sie war so schön, so zart. „Du bist wirklich unverletzt?“
„Ja. O Kieran. I... ich hatte solche Angst, dich nie mehr wieder zu sehen ... Angst, dir niemals mehr sagen zu können, dass ich dich liebe.“
„Wie kannst du so etwas sagen, nach dem, was ich getan habe? Laurel, Liebste, ich habe dir wehgetan.“ Viel mehr, als du ahnst.
„Still.“ Sie berührte mit den Fingern seine Lippen. „All das liegt in der Vergangenheit. Du bist gekommen. Obwohl du dachtest, ich könnte dein Ziel gefährden und dein Vertrauen missbrauchen, hast du mich gesucht. “
„Das ist nichts, verglichen mit dem, was du für mich tatest.“ Sie verdiente eine Liebeserklärung. Worte, die er bisher noch zu niemandem gesagt hatte. „Doch ... doch ich werde es später wieder gutmachen, das schwöre ich. Nun lass mich zusehen, dass du nach Hause kommst.“
„Was ist mit den Wegelagerern?“
„Wir waren siegreich. Ich erzähle dir alles, wenn wir zurück auf Edin sind.“ Er hoffte, dass der Regen nicht losbrechen würde, bevor sie den Turm erreichten. Doch die ersten Tropfen fielen auf seine Wange, als er Laurel in seinen Tartan wickelte und vorsichtig auf Raths Rücken hob.
„Berichte mir über den Kampf. Wurden viele unserer Männer verwundet?“
„Nein, doch die Räuber sind entweder tot oder unsere Gefangenen.“
Sie schüttelte den Kopf und wandte sich um, damit sie ihn anblicken konnte. „Etwa sechs von ihnen entkamen. Zusammen mit ihrem Anführer.“
„Hast du sie gesehen?“
Laurel erschauderte. „Ich hatte eine Vision, dass sie dem Kampf zu entkommen suchten, dabei liefen sie geradewegs auf mich zu. Ich floh vor ihnen wie ein gehetztes Tier und suchte ein Versteck, damit sie mich nicht fänden.“
Kieran schickte ein kurzes Gebet zu Gott, von dem er dachte, dass dieser ihn bereits vor Jahren verlassen habe. „Deine Visionen bewahrheiten sich immer öfter.“ Er zog den Tartan fester um Laurels frierenden Körper. „Sie führten uns zu den Schurken und retteten dir das Leben. “
„Danke, dass du daran glaubst.“ Ihre Lippe bebte, und es verlangte ihn danach, sie zu küssen, doch er gab ihr bloß einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. So stark auch seine Gefühle für sie waren, so wenig vertraute er sich, nach einem Kuss aufhören zu können.
„Was geschah dann?“ fragte er.
„Ich hörte Lärm und hatte
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