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Das Erbe des Loewen

Titel: Das Erbe des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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Angst, die Banditen könnten mich einholen, so habe ich mich nach dieser Seite gewandt. Als ich das Tal erreichte, verlor Ina, von Entsetzen gepackt, den Halt und stürzte den Abhang hinunter. Ich konnte sie nicht halten, doch es gelang mir, mich von den Steigbügeln zu befreien, ehe sie zusammenbrach.“
    „Dein schneller Verstand ist nur eines an dir, was zu bewundern ich gelernt habe, Mädchen.“
    Sein Lob wärmte sie ebenso wie sein mächtiger Körper, der sich an den ihren schmiegte, um sie vor dem Regen zu schützen. „Wie hast du mich gefunden?“
    „Ein Wolf - Dhu, glaube ich - sprang vor uns auf den Grat. Er ... er hat mich hierher geführt.“
    „Woher wusstest du, dass du ihm folgen solltest?“ fragte Laurel erstaunt.
    „Ich hatte so ein Gefühl.“ Er lachte stillvergnügt vor sich hin. „Du hast mich wohl angesteckt. Der Wolf hob den Kopf, gab einen Laut von sich, und ... und ich wusste, er würde mich zu dir bringen.“
    Laurel wollte etwas erwidern, doch ein Donnerschlag ließ sie verstummen. Blitze zuckten über den Himmel. In der grellen Helligkeit wirkte Kieran verstört, die Augen dunkel vor Ermüdung, seine Züge angespannt. Sein Kettenhemd hatte einen langen Riss, und sein Wams war mit Blut besudelt. „Du bist verletzt.“
    „Es ist nichts“, antwortete er schroff. „Das Blut ist nicht von mir. Wichtig ist nur, dass du in Sicherheit bist.“
    Nein, wichtig war nur sein Wandel. Er glaubte an ihre Visionen, und er hatte nach ihr gesucht. Sein qualvoller Ausdruck, als er sie fand, war ein stummes Zeugnis für die Gefühle, die er nicht ausdrücken konnte. Doch nun, da die Räuber geschlagen waren, hatte sie Zeit, den einsamen Wolf zu zähmen.
    „Was ist das?“ Ralph hob jäh den Kopf.
    Zusammengekauert auf den Felsen, nahm Henry die Hände vom Gesicht und blickte sich um. Doch er sah nur Bäume und zerstörte Träume. Er hörte nur den Regen, der auf die Blätter fiel. „Hört ihr etwas?“ fragte er die anderen Männer, die um ihn her auf dem nassen Boden lagerten. Der Schotte und das, was von seinem Trupp übrig geblieben war, sechs erschöpfte, ge-hetzte Männer. Wie schnell war der Falke zur Beute geworden.
    Der Schotte setzte sich auf, schob mit den blutverschmierten Händen die verdreckten Haarsträhnen aus dem Gesicht und blickte auf den Gipfel, der gerade noch durch die Bäume sichtbar war. „Nein. Doch wenn der Kampf vorbei ist, werden die MacLellans nach uns suchen.“
    Henry stöhnte. Er war zu müde und zu entmutigt, um sich zu bewegen, aber er wusste, sie hatten keine Wahl. „Wir sollten fort von hier.“
    „Die Pferde werden nicht weit kommen.“ Der Schotte runzelte die Stirn, als er die Pferde ansah, die in der Nähe festgemacht waren. Sie ließen die Köpfe hängen und atmeten schwer von dem scharfen Ritt. „Es gibt eine Höhle westlich von hier. Wenn wir den Kamm überqueren können, ohne dass man uns abfängt, hätten wir ...“
    „Ssch ..." zischte Farley. „Es kommt jemand.“
    „Rob, sorge dafür, dass die Tiere keinen Laut von sich geben“, flüsterte Henry. Die Männer gingen hinter den Felsen in Deckung. Keinen Augenblick zu früh, dann vernahmen sie den verhaltenen Schlag von Hufen auf dem laubbedeckten Erdreich.
    „Das ist nur ein Pferd.“ Der Schotte nahm seinen Helm ab und lugte hinter dem Felsen hervor, hinter dem er sich mit Henry versteckt hielt. „Verflucht sei diese Dunkelheit. Ich kann nichts erkennen“, stieß er zwischen den Zähnen hervor. Wie zur Antwort auf seine Klage zuckte ein Blitz über den Himmel. Der Schotte fuhr erschrocken zusammen, duckte sich in seinem Versteck, als der Lichtschein erlosch, und lächelte Henry an. „So viel ich sehen konnte, war es nur ein Mann. Der große Ritter. Jener, vor dem du dich so sehr fürchtest.“
    „Sutherland.“ Aufgeregt suchte Henry nach Möglichkeiten. Vielleicht war seine Sache doch noch nicht verloren. „Du kannst nicht mehr als einen kurzen Blick von ihm erhascht haben. Bist du sicher, er ist allein?“
    „Ja, und er reitet langsam, eingehüllt in seinen Tartan. Vielleicht ist er verwundet.“ Der Schotte machte Anstalt, zu seinem Pferd zu kriechen.
    Henry ergriff ihn beim Arm. „Nein. Wir warten. Vielleicht ist es eine Falle. “
    Der Schotte schnaufte verächtlich. „Oh, ja, sie wissen wahrscheinlich, dass wir uns hier aufhalten, und haben Angst, solch wild entschlossene Bande anzugreifen. Sie denken, sie können uns damit herauslocken wie eine Katze, der man eine Schnur
    vor

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