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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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den Himmeln kam. Sithar ist der Name eines Geschöpfes, welches eine der Mächte aus sich selbst heraus geschaffen hat.« Nerija bemerkte sofort den Unglauben, der sich nun in Turgos’ Züge einschlich. Genau dies wollte sie vermeiden. Deshalb sagte sie sogleich: »Das ist nebensächlich Baron. Wichtig für dich und das, was du heute gesehen hast, ist das, was nun folgt.«
    Mit Erleichterung erkannte sie, dass sie seinen abschweifenden Gedanken Einhalt geboten hatte, er schien nicht weiter über die Mächte und ihre Sithar nachzudenken. Nerija fuhr fort: »Nachdem nun Ililith und Xenon in den Nordlanden waren, erschien Ankiriya und stellte Ililith vor die Wahl, als das Licht der Hoffnung für die Rana-Velul zu erscheinen oder auf ewig ins Totenreich zu gehen. Und Ililith entschied sich für die Hoffnung.
    G enau dieses Licht der Hoffnung für deine Rasse hast du heute selbst gesehen, Baron. Dein Vater ist der zweite Mensch überhaupt, soweit es mir bekannt ist, der Ililith je zu Gesicht bekam«.
    » Wer war der Erste, der sie sah?«, wollte Turgos wissen.
    Nerija, die geahnt hatte, dass der Baron diese Frage stellen würde, überlegte kurz, ob sie sie ihm beantworten sollte. Bisher schien er ihrer Geschichte Glauben zu schenken, aber ihre Antwort könnte ihn wieder davon abbringen. Doch um nichts in der Welt wollte sie jenen verleugnen, dem sie so viel zu verdanken hatten. »Der Erste, der Ililith erblickte, war Xenon, der Fürst von Fengol.«
    Über das Antlitz des Barons huschte der Anflug eines Lächelns, denn er erinnerte sich nun an den Namen des legendären Fürsten. Er versuchte sofort, es zu unterdrücken, weil er nicht unhöflich gegenüber der Kanzlerin sein wollte. Aber die Erwähnung des sagenhaften Fürsten von Fengol rückte das eben Gehörte für ihn nahe an das Reich der Legenden. Wie jeder in den Thainaten hatte auch er schon als Kind die Geschichten über den Fürsten gehört. Diese waren nichts mehr als Märchen für ihn. Auch wenn manche, sein Vater eingeschlossen, diesen Geschichten große Bedeutung zumaßen.
    Nerija, die erkannt hatte, dass der Baron ihr durch die Erwähnung des Fürsten von Fengol keinen Glauben mehr schenken würde, wurde traurig. Für einen kurzen Augenblick war sie geneigt, es mit jenen aus ihrem eigenen Volk zu halten, die meinten, es sei sinnlos, mit den Menschen Fengols noch zu rechnen. Doch schnell bekam ihr Verstand wieder die Oberhand über ihre Gefühle und sie empfand es fast als angenehm, dass der Baron sie nicht seinem Spott preisgab.
    Doch das Gesicht von Turgos war wieder ernst geworden und keinerlei Hohn war mehr zu erkennen. Er schien ihr nun sogar nachdenklicher als zuvor am Sterbebett seines Vaters zu sein. Und sie hatte recht. Turgos dachte nach. Wenn auch die Geschichte der Kanzlerin für ihn nicht gerade plausibel erschien, so hatte er doch einen Geist gesehen. Was, wenn Nerija mit ihren Behauptungen zu dieser Ililith recht hätte? Sein Weltbild geriet ins Wanken. Wenn ihre Worte der Wahrheit entsprachen, dann stimmte es vielleicht auch, dass wirklich im Nordosten eine Bedrohung Gestalt annahm, die auch die Thainate von Fengol hinwegfegen konnte.
    Und die bösen Geister, von denen die Anyanar immer sprachen, wenn sie in Schwarzenberg vorstellig wurden? Heute hatte er selbst einen Geist gesehen, wenn dieser ihm auch nicht schrecklich oder böse erschienen war. Es bestand für ihn jedoch seitdem kein Zweifel mehr daran, dass solche Wesen existierten. Das musste er sich leider eingestehen.
    Wo Licht ist, ist auch Schatten. Diese Worte Neithars, seines alten Lehrers, den er nie gemocht hatte, fielen ihm wieder ein. Sie entbehrten nicht einer gewissen Logik. Kein Wunder, auf Logik hatte Neithar immer größten Wert gelegt. Deren Grundsätze waren zwar oft nicht mit dem Leben und den Beziehungen der Menschen untereinander vereinbar. Doch in ihrem Ursprung waren sie auf alles anzuwenden , denn der Lauf der Dinge folgte der Logik, wenn niemand eingriff, um sie zu ändern.
    Nerija schwieg, denn sie erkannte, dass der Funke der Erkenntnis den Geist des jungen Barons zu entflammen begann. Ohne Voranmeldung öffnete sich eine Tür weit zur Linken des Thrones und Ingold, der Kastellan, erschien. Ohne Aufforderung ging er zum Baron und fragte, ob er die Fahnen auf halbmast setzen dürfe. Turgos nickte. Doch als sich der Kastellan wieder zurückziehen wollte, erhielt er noch die Order, dass er nach Neithar schicken solle. Turgos wünsche, mit ihm zu sprechen.
    Während

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