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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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leistet, werden wir wohl untergehen.« Den letzten Satz sprach der Soldat mit leichter Bitterkeit in der Stimme. Tankrond wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Schließlich wusste er von Ralka, warum die Anyanar alle fünf Jahre die Thainlande aufsuchten.
    Er musste dem Mann auch nicht antworten. Diesem wurde vom Schiff herunter etwas zugerufen und die Kinder konnten nur erkennen, dass der Rufende mit seiner Hand gen Osten zeigte. Geldos verabschiedete sich von den Kindern und sagte ihnen, dass ihn die Pflicht rufe. Schnell war er wieder über den von Seilen gehaltenen Holzsteg zum Schiff hinaufgelaufen und verschwand.
     
    Tankrond wollte nun die Schiffe der Anyanar nicht mehr von innen sehen. Die letzten Worte von Geldos hatten ihn traurig gemacht. Er empfand es auch als unziemlich, jemanden um etwas zu bitten, dessen Bitten man selbst verweigerte. Auch die anderen Kinder schienen das Interesse an einer Schiffsbesichtigung verloren zu haben.
    Der Wind blies nun immer stärker und Tankrond war sich langsam gewiss, dass es gegen Abend einen großen Sturm geben würde. So beschlossen die Kinder, dass es wohl besser sei, wenn sie nach Hause gingen.
    Als sie den höchsten Punkt der Straße erreicht hatten, die zum Hafen hinunterführte, sahen sie in der Ferne ein weiteres Schiff den Hafen von Schwarzenberg ansteuern, konnten jedoch nicht erkennen, um was für ein Schiff es sich handelte. Doch sie sahen, dass es den Kurs änderte und sich anschickte, seinen Weg zurück auf das offene Meer zu nehmen. Alle Kinder wussten, warum der Kapitän dies tat. Es war einfach zu gefährlich, bei einem aufkommenden Sturm zu versuchen, in den Hafen einzulaufen. So verloren sie kein Wort darüber und gingen zurück nach Hause.

Warten auf die Nacht
    Schwarzenberg, 12. Tag des 6. Monats 2513
     
    Gerade als sie ihr Elternhaus erreichten, begann es zu nieseln. Aus der Ferne hörten sie Hufgetrappel schnell näherkommen. Es handelte sich bei den Reitern um zwei Anyanar, die, so wie es aussah, vom Hafen unterwegs zur Burg waren. Die Reiter waren schnell vorbei und die Kinder gingen ins Haus, damit sie nicht nass wurden.
    Tankrond wollte sich noch nicht gleich in sein Zimmer zurückziehen. Erstens wollte er jetzt nicht, wie er es versprochen hatte, mit Fenja über Ralka reden und versuchte, dies hinauszuschieben. Er wusste genau, dass seine Cousine ihm sofort folgen würde, sollte er auf sein Zimmer gehen. Dann hätte er ihr Rede und Antwort stehen müssen.
    Und zweitens dachte er sich, dass es besser sei, wenn er sich ganz so wie sonst verhielt. Denn er hatte in dieser Nacht ja noch etwas vor und wollte bei Nimara keinen Argwohn wecken. So spielte er mit seinen Cousins Vier gewinnt. Dies war ein Spiel, bei dem man vier Spielsteine durch ein Feld bewegen musste, über die Anzahl der Schritte, die man ziehen durfte, bestimmte ein Würfel. Jeder Spieler hatte Spielsteine in einer anderen Farbe. Tankronds Farbe war immer gelb. Wenn jedoch ein Spieler durch das Würfelglück auf ein Feld kam, das ein anderer Mitspieler besetzt hielt, dann konnte er diesen herauswerfen. Und der Geschlagene musste erneut seinen Spielstein am Anfang aufstellen.
    Seine Cousins freuten sich immer und lachten vergnügt, wenn sie einen Gegner herauswerfen konnten. Tankrond war es heute nicht so nach Kurzweil zumute , aber er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen und lachte mit seinen Cousins. Er wusste natürlich, dass Fenja seine gespielte Heiterkeit wohl durchschaute. Aber sie hielt sich mit Bemerkungen zurück, wofür Tankrond ihr im Stillen dankte.
     
    Nach Mitternacht hinter den Ställen der Burg von Schwarzenberg, so hatten er und die Prinzessin es vor nunmehr fünf Jahren vereinbart. Je näher diese Stunde rückte, desto nervöser wurde er wieder. Den Tag über hatte er den Gedanken noch wegen der Ablenkung durch die anderen Kinder gut verdrängt. Doch nun schien er an nichts anderes mehr denken zu können. Die Aufforderung Nimaras an die Kinder, sich langsam bettfertig zu machen, erschien ihm wie eine Erlösung. Er war auch der Erste, der sich erhob und zum Waschraum ging.
    Seine Tante legte größten Wert auf Reinlichkeit. Daher mussten die Kinder sich immer noch einmal die Hände und Füße sowie das Gesicht waschen, ehe sie ihr Nachtgewand anlegten. Da Tankrond diesem Ritual ansonsten nicht mit großem Eifer nachging, dachte sich Fenja ihren Teil, als er als Letzter aus dem Waschraum kam und immer noch das Zahnholz, mit dem er seine Zähne

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