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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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des Willens der Hohen Mächte selbst in die Nordlande Alathas aufgebrochen, als diese noch Ilvalerien genannt wurden. Dies taten sie nicht aus freien Stücken, sondern im Dienste der Mächte. Die Esul-Anyanar, was Nord-Anyanar bedeutet, wurden so genannt, weil sie die Nähe zur Hohen Macht Amarya suchten und bei dieser ihren Wohnsitz in der Welt nahmen. Amarya lebte weit im Nordwesten Alathas. Dort im Norden war es auch, wo die Hohen Mächte sie baten, einen Dienst an den Völkern zu leisten, welcher sie hierher auf die Nebelinseln geführt hatte.
    Die Nebelinseln waren so weit im Norden der neuen Welt Vanafelgars, dass nie eines der Schiffe von dort auf sie traf. Es gab auch nur einen Weg durch die Wasser, den man gefahrlos befahren konnte. Jeder, der ihn nicht kannte, würde unweigerlich Schiffbruch erleiden. Zwischen den Inseln und dem Festland befanden sich unzählige Untiefen und Riffe. Auch lagen eine Tagesreise um die Inseln herum gewaltige Nebelbänke auf den Wassern, die niemand zu durchschiffen wagen würde, sollte er sie erblicken. Deshalb befuhren außer denen der Esul-Anyanar keine weiteren Schiffe je diese Gewässer.
    Akinaja hatte nie daran gezweifelt, dass sie das Richtige tat, als sie im Auftrag der Mächte damals mit einem großen Teil ihres Volkes Alatha verließ und in die Nordlande zog. Sie waren ausgesandt, die drei Völker sicher in die Welt hinauszugeleiten, sollten diese Ilvalerien einmal verlassen müssen. Es war Mythanos gewesen, der voraussah, dass jener Tag kommen würde. Jener Tag, an dem Ilvalerien fallen würde; jener Tag, an dem es keine Rettung mehr geben konnte, außer der Flucht über den großen Ozean. Die Hohen Mächte hatten daraufhin die Esul-Anyanar in der Kunst der Navigation nach den Sternen ausgebildet. Auch im Schiffbau wurden sie unterwiesen. Diese Kunst beherrschten sie schließlich besser als jedes andere Volk Ilvaleriens, obwohl ihre Lande an keiner Seite an ein Meer grenzten. Sie verlernten den Schiffbau nicht in jenen Jahren, als sie an der Seite der Völker gegen das Dunkel ankämpften und nicht mehr zur See fuhren. Eine Kunst, die durch die Hohen Mächte selbst gelehrt wurde, vergaß man nie.
    Sie hatten in Ilvalerien gewartet, bis der Stern der Zeitalter sich rot verfärbte. Dies war das Zeichen, das die Alathäer ihnen hatten senden wollen, wenn der Einsatz ihrer Künste zur Rettung der Völker erforderlich werden sollte. So gingen sie unter die Völker und leiteten diese im Schiffbau an. Die Menschen hatten zwar genau wie die Zwerge schon lange damit begonnen, eigene Schiffe zu bauen. Aber diese dienten meist dem Lastentransport an der Ostküste Ilvaleriens. Auch Fischerboote bauten sie in späteren Jahren dort zuhauf. Doch der hohen See hielten sie sich fern, einige Unglücke taten hierzu ihr Übriges.
    Bevor der Stern der Zeitalter jedoch seine Farbe geändert hatte, hatten sie an der Seite ihrer Verbündeten einen hohen Blutzoll entrichten müssen. An jeder der großen Schlachten Ilvaleriens waren sie beteiligt gewesen und hatten ihr Blut wie die anderen Völker Ilvaleriens gerne gegeben. Schließlich sollten bessere Zeiten kommen und jenem, der den Weg der Völker in der Welt beschneiden wollte, musste Einhalt ge boten werden. Nicht einmal die Hohe Macht Uluzefar hatte hierzu ein Recht und auch nicht die Befugnis, den Völkern ihren Wohnsitz nach ihrem Gutdünken zuzuweisen.
    Lange lagen die glücklichen Jahre und auch das große Leid Ilvaleriens nun schon hinter ihnen. Dennoch kam nie die Botschaft, auf die sie so sehnlichst warteten. Einige ihres Volkes glaubten inzwischen gar, dass die Mächte wirklich nicht mehr in der Welt waren und es daher auch nicht mehr vermochten, sie heimzurufen in die heiligen Lande Alathas. Akinaja war jedoch anderer Ansicht. Für sie taten die Mächte nichts ohne Grund. Wenn sie diesen auch nicht verstand, so würde sie doch an jenem Orte ausharren, an den die Mächte sie gestellt hatten. Dies waren jetzt die Nebelinseln. Sie hatten sich von den Völkern zurückziehen sollen, wenn diese ihren Sitz in der neuen Welt genommen hatten. Und so hatten sie es auch getan. Denn die Mächte hatten ihnen auch den Weg zu den Inseln im Nebel mit auf den Weg gegeben. Schließlich hatten sie sie erreicht.
    Doch nun galt es, auf das Zeichen zu warten. Kommen würde es, dessen war sich die Hohe Verwalterin ganz sicher. Sie sah hinunter auf das Land. Der Turm, in dem sie wohnte, war der Höchste aller Türme auf den Inseln. Ihr Volk, oder das,

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