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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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die Rückkehr des Fürsten von Fengol gesetzt hatte und Tervaldor mehr auf das Neruval. Denn der große Krieger der Anyanar war fest davon überzeugt, dass das Neruval um seiner Herkunft wegen als starke Waffe gegen Sharandir und die dunklen Sithar eingesetzt werden konnte. Als er nun sah, dass Valralka gespannt darauf wartete, dass er mit seiner Erzählung begann, entschuldigte er sich mit den Worten, dass seine Gedanken immer weit abschweiften, wenn er an das Neruval dachte.
    Valralka wunderte dies und sie nahm sich vor, Tervaldor sogleich nach seiner Erzählung nach dem Grund seiner Überlegungen zu fragen. Vielleicht lag dort der Schlüssel für ihre Suche nach Hoffnung und niemand hatte ihn bemerkt.
    »Was ich dir nun erzähle, meine Königin, sind die Worte meines Vaters Vanadir. Er zog mich immer in sein Vertrauen und nie waren wir entzweit, wie viele das heute sagen. Er hat auch meine Entscheidung, ihn zu verlassen, gewürdigt. Es mochte ihm zwar nicht recht gewesen sein, doch er war sehr weise und sah darin ein Zeichen der Mächte. Denn dass ein Prinz freiwillig auf seinen Thron verzichtete, war damals den kleineren Geistern unseres Volkes nicht genehm. Daher ersannen sie sich Gerüchte, die von einem großen Zerwürfnis handelten. Doch dies hat es nie gegeben. Ich ging einfach fort, das zu tun, was ich als Erbe meines Vaters und als König von Maladan nie würde vollbringen können. Die Amtsgeschäfte hätten mich in Beschlag genommen, wie sie es auch bald bei dir tun werden.«
    Valralka spürte, dass er wahr sprach. Die Erkenntnis traf sie wie ein Keulenschlag. Sicher hatten auch die Könige Vanaron und Curandor vor ihr bei ihrem Amtsantritt versucht, das Ruder herumzureißen und Sharandirs Horden im Norden zu bekämpfen gesucht. So wie sie nach einer Lösung suchte, waren diese in den Krieg gezogen. Doch beide hatten sie keinen Erfolg gehabt. Ganz im Gegenteil, sie hatten durch ihr Scheitern das Leid nur noch vergrößert. Wieder ergriff die kalte Hand der Einsicht ihr Gemüt. Und als sie sich dieser zu erwehren versuchte, begann Tervaldor seine Geschichte über das Neruval zu erzählen.
    »Es war am Elinquell in Ilvalerien, dort sahen mein Vater, der Fürst von Fengol und andere in einem der Irrlichter Bilder aus alten Zeiten. Zeiten, die aus einer Vergangenheit kamen, die so lange her war, dass selbst die Anyanar niemals je auf eine solche Zeitspanne zurückblicken werden können. Denn es waren Gesichter aus der Zeit der Erschaffung der Welt.« Tervaldor hielt kurz inne und fuhr dann fort. »Ich meine damit nicht die Erschaffung der Welt, so wie sie der Eine hervorgebracht hat, sondern der Erschaffung unserer Welt, man könnte auch sagen der Landbestellung. Denn die Hohen Mächte schufen aus sich heraus viele Helfer, die die Lande so formen sollten, wie es den Mächten vom Einen selbst eingegeben worden war. Und wisse auch, meine Königin, Uluzefar war die Einzige der Hohen Mächte, die es vermochte, diesen Geschöpfen einen Geist einzugeben, der sie selbstständig handeln ließ. Denn nur er hatte vom Einen diese Macht erhalten.
    Doch die Irrlichter wurden erschaffen, um jenen Wesen den Weg in der Welt zu weisen. Sie zeigten ihnen in ihren Bildern, was zu tun sei. Denn die Erde, auf der wir uns bewegen, war einst wüst und leer. Erst diese Kinder der Hohen Mächte bestellten sie so, wie wir ihrer heute ansichtig werden .«
    Valralka erinnerte sich dunkel daran, dass einst ihre Mutter fast die gleichen Worte wie Tervaldor wählte, als sie ihr die Geschichte von der Bestellung der Welt erzählte. Sie hatte sie fast vergessen, doch nun fiel es ihr wieder ein. Dass ihre Mutter das Neruval erwähnt hatte, glaubte sie jedoch nicht in diesen Erinnerungen zu finden.
    » Es mag für uns als ein Werk von ungeahnter Größe erscheinen. Doch in jenen Tagen waren diese Geschöpfe gewaltig in ihren Ausmaßen. Sie türmten die Berge auf und gruben die Meere. Groß war ihre Kraft in jenen Tagen. Doch je mehr dieser Kraft, die die Mächte ihnen eingaben, durch ihr Werk aufgebraucht wurde, desto kleiner wurden sie. Mit der Zeit erlosch die Flamme des Geistes und die Kraft der Mächte in ihnen und sie wurden wieder eins mit dem Staub, aus dem sie geschaffen worden waren.«
    Valralka begann zu verstehen. »Also waren jene Wesen, ich meine die Steinriesen, die die Kleinzwerge in Ilvalerien angriffen, aus jenen Tagen übrig geblieben?«, wollte Valralka nun wissen.
    » Du lernst schnell, meine Königin«, stimmte Tervaldor

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