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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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Valralka zu. »Doch lass mich dir zuerst meine Geschichte erzählen, denn sonst schweifen wir ab und der Zusammenhang wird dir fehlen.«
    Valralka nickte und nahm sich vor, ihre Fragen erst dann zu stellen, wenn er mit seiner Erzählung geendet hatte. Dinge, die aus dem Zusammenhang gerissen waren, ließen sich nicht ergründen, wie Othmar immer sagte, wenn er über den Urteilen brütete, die er zu fällen hatte. Tervaldor fuhr fort: »Doch viele dieser Wesen, die die Mächte schufen, verletzten sich bei ihrer Arbeit. Das, was aus ihnen herausfloss, wenn sie sich Wunden schlugen, soll das Neruval sein, wie wir es heute noch kennen. Eigentlich sollte es zurück in die Mächte fließen. Mein Vater meinte, es würde durch den Äther zurück zu ihnen gelangen. Denn in ihm wohnte die Kraft der Mächte am stärksten. Doch hatten die Mächte auch Wesen geschaffen, die nicht so groß an Kraft waren wie jene, die die Welt bestellten. Deren Auftrag bestand darin, die Weltenbauer zu heilen. Oft verletzten sie sich und viele starben zu früh, als dass sie ihre Arbeit vollenden konnten.
    Diese Heiler nahmen viel von dem Neruval auf, wenn sie ihre Gefährten heilten. Und irgendwie muss Uluzefar es vor den Mächten verborgen gehalten haben, dass er einige dieser Heiler, die die Hohe Macht Tahita erschaffen hatte, bei sich verstecken konnte.«
    » Sie leben noch?«, unterbrach Valralka die Worte ihres Großonkels. Schnell schwieg sie wieder und ärgerte sich kurz darüber, dass sie erneut die Geschichte Tervaldors unterbrochen hatte.
    Doch der lächelte milde und fuhr fort. Er war froh darüber, dass sie seine Geschichte zu fesseln schien und sie aktiv an ihr teilnahm. Valralka war, ehe er weitersprach, noch in ihren Gedanken bei Tahita, denn diese Macht galt als verschollen.
    »Nein, sie gingen auch den Weg alles Irdischen. Ihre Kräfte flossen über den Äther zurück zu den Mächten. Doch das, was sie an Kraft durch das Neruval, welches sie von ihren Gefährten aufnahmen, erhalten hatten, blieb in dessen Form an jenem Orte zurück, wo sie die Welt verließen. Und so, wie es aussieht, hat Uluzefar dies gewusst und das Neruval eingesammelt. Vielleicht ließ er es auch an jenem Orte, wo die Heiler starben, zurück. Denn in den Bildern sah einst der Fürst von Fengol, dass sich die Heiler an einen Ort in großer Ödnis zurückzogen, wenn sie aus der Welt gingen. Nicht nur am Elinquell gab es ein Irrlicht, auch auf der Insel der Kundigen hinter dem Einsamen Fluss bei Thengar gab es eins, in das der Fürst von Fengol oft blickte. Er gewann dadurch großes Wissen über die Erschaffung der Welt. Großmeister Eilirond weiß hierzu bestimmt viel mehr zu sagen, als ich es vermag. Er war der Vertraute Xenons und in dessen Wissen sicher eingeweiht. Dort sah der Fürst dann angeblich auch wie Erlikas, der Varakuul, Berge von enormer Höhe über den Totenplatz der Heiler auftürmte, sodass niemand mehr erkennen konnte, was darunter lag.«
    Valralka verbot es sich, Fragen zum Varakuul zu stellen. Sie wollte Tervaldor nun nicht mehr unterbrechen, bevor er geendet hatte.
    »Doch Uluzefar hatte anscheinend vergessen, wo das Neruval genau verborgen war. Das Gebirge, welches Erlikas für ihn aufgetürmt hatte, war so gewaltig und weit in seinen Ausmaßen, dass er es nicht mehr finden konnte. Nur deshalb war er dagegen, dass die Kinder des Einen in die Nordlande zogen. Denn dort lag das Gebirge, wir nannten es einst das Große Scheidegebirge. Es trennte Ilvalerien von den Landen Uluzefars. Womöglich hat er niemals damit gerechnet, dass eines der drei Völker je die Lagerstätten des Neruvals finden würde. Doch da irrte er sich. Denn wie du weißt, fanden es die Kleinzwerge.
    Wir glaubten damals, dass Uluzefar viele der alten Weltenbauer nicht aus der Welt scheiden ließ. Er brauchte sie, damit sie für ihn nach dem Neruval gruben. Als der alte Bund in Kraft trat, konnte er ungehindert danach suchen lassen, denn die weißen Mächte durften seine Lande hernach weder betreten noch einsehen. Deshalb vermuteten wir dann auch, dass das ganze Scheidegebirge von tiefen Stollen untergraben war, in dem die letzten Weltenbauer für ihn nach dem Neruval suchten. Sie waren auch, nachdem dessen Fund durch die Kleinzwerge bekannt geworden war, schnell in deren Bingen, um es für ihn zurückzuholen .«
    Valralka erkannte, dass Tervaldor mit seiner Geschichte zum Ende gelangt war, und stellte sogleich die Frage, die er erwartete: »Was wollte Uluzefar mit dem

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