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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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Neruval bewirken?«
    » Das, meine liebe Nichte, wissen wir nicht zu sagen. Schon immer trachten wir nach diesem Wissen. Doch die Herrscher Ilvaleriens kamen überein, das Uluzefar es niemals erhalten sollte. Und so begann der Krieg, der heute noch andauert. Denn auch Sharandir darf nur im Namen Uluzefars die Völker bedrohen, weil diese immer noch das Neruval besitzen. Dies will er um jeden Preis zurückerlangen. Wir müssen jedoch davon ausgehen«, Tervaldor hielt kurz inne, bevor er aussprach, was auch Eilirond dachte, »dass die Mächte und auch Uluzefar nicht mehr in der Welt sind.«
    » Was will Sharandir dann mit dem Neruval, weiß er, wie er es einsetzen kann?«
    Auch diese Frage hatte Tervaldor erwartet. Doch er wusste keine Antwort darauf. »Nun, meine Königin, wir wissen es nicht. Doch unsere schlimmsten Befürchtungen liegen darin begründet, dass die dunklen Sithar Uluzefars noch immer in der Welt sind. Und diese wissen sicher, was mit dem Neruval anzufangen ist. Hoffentlich wollen sie es nicht dazu gebrauchen, die dunkle Macht wieder heraufzubeschwören. Denn dann sind wir verloren.« Tervaldor wurde wieder nachdenklich und ein kurzer Augenblick der Stille lastete zwischen ihnen.
    » Sind die dunklen Sithar wirklich wieder in der Welt?« Valralka sah Tervaldor an, der keine Anstalten unternahm, ihr zu antworten. Sie sah, wie er um Worte rang.
    » Meine Herrin«, begann er, »wenn dem wirklich so ist, dann sind wir verloren. Denn nie können wir ohne den Fürsten von Fengol gegen diese obsiegen, wenn sie in den Kampf gegen uns eintreten.« Und bitter fügte er noch hinzu: »Sind die dunklen Sithar an der Seite Sharandirs, dann ist es bis zu unserer endgültigen Vernichtung nicht mehr weit.«
    » Was glaubst du, Tervaldor?«, bedrängte sie ihren Großonkel, der ihr jedoch eine Antwort zu verweigern schien. »Sage mir deine Meinung, sage mir, was du glaubst, edler Tervaldor. Sind die dunklen Sithar zurückgekehrt?«
    Tervaldor überlegte nicht. Das war nicht notwendig, denn er kannte seine Antwort bereits. Valralka begann, bei dem Gedanken daran ein kalter Schauer über den Rücken zu gleiten.
    Nun doch nach den richtigen Worten suchend, antwortete er ihr: »Ja, ich glaube, sie sind in der Welt. Und ich glaube auch, dass sie sie nie verlassen hatten.«
    Valralka sah zu Boden. Ein Moment des Schweigens fiel zwischen die beiden Vanäer. Jeder hing seinen eigenen trüben Gedanken nach. Valralka war die Erste, die wieder sprach. »Dann ist also alles verloren, alles, was wir noch hoffen konnten, ist zunichte, unsere Welt wird untergehen?«
    Tervaldor gab ihr keine Antwort, denn ihre Fragen hatte sie mehr in die Leere des Raumes als an ihn gerichtet. Und selbst wenn er sich angesprochen gefühlt hätte, so konnte er ihre Worte nur wiederholen. Nicht als Frage, sondern als Antwort darauf. Tervaldor hasste sich für seine eigene Erkenntnis. Denn er war nicht bereit, all das, an was er glaubte, einfach so zerstört zu wissen. Und am schlimmsten empfand er die Ohnmacht, die ihn in jenen Augenblicken der Erkenntnis übermannte. Es blieb ihm immer nur der Gedanke an den Kampf, denn anders wusste er sich d ieser Ohnmacht nicht zu erwehren. Umso härter schlug er die Nird, wenn er sich des Endes bewusst war. Als ihm Valralka ins Angesicht schaute, wusste sie, warum er Tervaldor der Grimmige gerufen wurde. Nun war sein wahres Ich dort abgebildet, scheinbar hatten die Tage des Festes seinen Grimm gemindert. Doch jetzt kam er zurück.
    » Morgen werde ich in aller Frühe abreisen, meine Königin«, stellte er fest.
    Doch Valralka hatte noch eine letzte Frage, die sie nicht bereit war zu unterdrücken. »Warum kann man die dunklen Sithar nicht besiegen, wir haben dies doch schon einmal geschafft?«
    Tervaldor, der inzwischen aufgestanden war, sah Valralka eindringlich an. »Ja, aber damals war es der Fürst von Fengol, der ihnen die Stirn bot. Er war von den Mächten für diesen Kampf gerüstet worden. Wir sind es leider nicht. Ich fürchte, schon der Anblick der dunklen Sithar würde unsere Lichter heute welk werden lassen wie das Laub im Herbst. Denn die Hoffnung auf einen Sieg gibt es nicht mehr in unseren Herzen. Das macht die Sithar Uluzefars noch viel stärker, als sie es schon sind.«
    Valralka klammerte sich an einen letzten Strohhalm. »Niemand hat doch je gesehen, wie der Fürst von Fengol gestorben ist. Vielleicht lebt er noch oder wird von Sharandir gar gefangen gehalten.«
    Tervaldor ging jedoch nicht auf

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