Das Erbe in den Highlands
augenblicklich vor ihr und schob die Arme weg. Zögernd streckte er die Hand aus, betastete den elastischen Träger, ließ die Finger nach unten wandern und leicht an der Spitze über ihrer Brust entlangstreifen.
Plötzlich zog er die Hand weg und drehte sich um. »Beeil dich«, sagte er heiser.
Genevieve zog hastig T-Shirt und Pullover über den Kopf, knöpfte die Jeans zu und fuhr sich hastig mit der Bürste durch das Haar. Schuhe würden warten müssen. Je schneller Kendrick angezogen war, desto froher würde sie sein. Sie verließ das Bad und fand ihn auf dem Bett sitzend vor. Als er sie sah, streckte er ihr die Unterhose entgegen. Und blickte finster.
»Ist es das, was ich denke?«
Sie nickte und biss sich auf die Lippe, um ihr Lächeln zu unterdrücken.
»Tja, die ist zu klein. Wenn ich die trage, bin ich bis zum Mittag entmannt.«
Sie lachte und wich aus, als er ihr einen Klaps versetzen wollte. »Bleib, wo du bist. Ich schau mal, was ich sonst noch finden kann.«
Weiteres Wühlen in der Truhe förderte nach einigen Minuten ein Paar Boxershorts zutage. Kendrick nickte beifällig und zog sie an. Jeans und ein Sweatshirt vervollständigten seine Kleidung. Er wollte barfuß gehen, doch sie konnte ihn davon überzeugen, dass Tennisschuhe die bessere Wahl wären.
Als sie den Raum verließen, griff er nach ihrer Hand. »Ich muss mich heute Nachmittag nicht auf den Waschtisch im Bad setzen.« Er ließ sie los und schob die Hände in die Taschen, als hätte er das sein Leben lang gemacht. »Wenn es dir nicht gefällt.«
Sie sah ihn mit ernstem Blick an. »Du denkst entschieden zu viel, Kendrick de Piaget.«
»Ich höre auf zu denken, wenn du aufhörst, dich vor mir zu fürchten.«
»Ich versuche es.«
»Ich liebe dich, Gen. Ich würde dir nie wehtun. Wie kannst du das nur annehmen?«
Sie hatte das Gefühl, dass er sie mit diesem jungenhaften Schmollmund jedes Mal rumkriegen würde. Also gab sie nach und legte ihm die Arme um die Taille, wenn auch zögernd. Als er sich nicht bewegte, nahm sie allen Mut zusammen und schmiegte sich ein wenig enger an ihn. Er bestand nur aus Muskeln, doch es war trotzdem angenehm. Sie barg ihren Kopf an seiner Brust und entspannte sich, als er den Arm um sie legte und ihr sanft den Rücken streichelte.
Doch als sie gerade meinte, diese Umarmungssache in den Griff zu bekommen, knurrte Kendricks Magen laut. Sie hob den Kopf und sah, dass Kendrick rot geworden war.
»Ich vergaß, dass du Hunger hast«, sagte sie und spürte, wie sich sein Erröten irgendwie auf ihre Wangen übertrug.
»Das ist ein sehr gutes Zeichen.«
Sie errötete noch mehr, nickte und kam sich äußerst dämlich vor. Kendrick lächelte nur sanft und küsste sie rasch auf die Stirn.
»Jetzt erst mal etwas zu essen, und dann kommen wir vielleicht genau hierher zurück und ich schmolle noch ein bisschen mehr für dich. Das hat dir gefallen, nicht wahr?«
Genevieve dachte nicht daran, ihm zu sagen, was ihr gefiel, da sie das Gefühl hatte, dass er es sowieso schon wusste. Sie nahm seine Hand und ließ sich von ihm hinunter in den Rittersaal führen. Ihr galantes Gespenst war hungrig, und sie würde seinem Frühstück nicht im Wege stehen.
23
Kendrick schwirrte der Kopf. Gerüche überfielen ihn von allen Seiten: das Shampoo, das er benutzt hatte, die Seife, mit der Genevieve sich das Gesicht wusch, das Material seines Sweatshirts, das verkohlte Holz in den Kaminen, die Köstlichkeiten, die Worthington zubereitete. Er musste sich zwingen, nicht die Treppe hinunterzustürmen und wie ein Wilder über die Speisen herzufallen.
Und wie sich alles anfühlte! Er ließ die Finger über den glatten Stein gleiten, als sie die Wendeltreppe hinuntergingen. Lächelnd genoss er das Gefühl von Genevieves weicher Hand in der seinen, die Finger ineinander verschränkt. Das Sweatshirt lag glatt an seiner Haut, die Jeans waren ein wenig rau und zerrten an seinen Beinhaaren. Das Gummi seiner Schuhsohlen quietschte, während er die Stufen hinabschritt.
Kühle Luft schlug ihm ins Gesicht, als sie um die letzte Biegung kamen. Verblüfft blieb er stehen.
»Kendrick?«
Er blickte auf Genevieve hinunter. »Ist schon ein zugiger alter Steinhaufen, nicht wahr?«
»Das hast du vorher wohl noch nie bemerkt.«
Er grinste und hob sie auf seine Arme. »Nay, du keckes Frauenzimmer, das ist mir nie aufgefallen.«
Sie legte ihm die Arme um den Hals. Er bemerkte ihr Zögern, gab aber vor, es nicht zu beachten. Sie würde sich mit der
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