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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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nicht sofort vollziehen«, bot er an.
    Sie schluckte und schwieg.
    Nachdem er sich drei Scheiben Schinken auf einmal in den Mund gestopft hatte, dachte er die Sache genauer durch. Er konnte warten, bis er mit ihr schlief. Noch ein paar Stunden. Bis dahin hatte sie sich doch bestimmt an ihn gewöhnt.
    Zumindest hoffte er das.
    Kendrick verbrachte den restlichen Nachmittag mit der Planung. Belagerungen auf die Beine zu stellen, war schon immer seine Stärke gewesen, und er machte sich diese Fähigkeit bei der Planung seiner Hochzeit zunutze. Er brachte Genevieve für einen Mittagsschlaf ins Bett und machte sich dann daran, für all die richtigen Dokumente zu sorgen und Adelaides Bruder mit der Zeremonie zu beauftragen.
    Und dann verbrachte er den Rest des Nachmittags damit, den Schock zu überwinden, dass er Royce und Nazir in die Halle hatte marschieren sehen, so körperlich greifbar wie er selbst. Sie zogen sich in die Küche zurück und sprachen sowohl über die Bedeutsamkeit von Genevieves Unterschrift auf der Urkunde als auch über die eindeutigen Verbesserungen, die man der Nahrung der Sterblichen seit dem Mittelalter hatte angedeihen lassen. Als der Abend anbrach, hatte Kendrick zwei Kämpfe zwischen seinem Hauptmann und seinem Sarazenen geschlichtet, hatte so viel gegessen, dass ihm schlecht war, und der am nächsten Tag durchzuführenden Zeremonie den letzten Schiff verliehen. Er vergewisserte sich erneut, dass Genevieves Hochzeitsgeschenk so vorbereitet war, wie er es angeordnet hatte, und schickte seine Lady dann zu Bett.
    Als er sich schlafen legte, war er hellwach und frustriert. Er hörte, wie sich Genevieve unruhig im Nebengemach herumwarf. Er wollte zu ihr gehen, besann sich aber eines Besseren. Etwas quälte sie, und sie wollte ihn offensichtlich nicht teilhaben lassen. Wobei er allerdings keine Zeit gehabt hatte, sie danach zu fragen. Nay, er war viel zu sehr mit seinen Planungen beschäftigt gewesen. Und deswegen musste er jetzt leiden. Wenn sie ihm doch nur vertrauen würde! Wusste sie denn nicht, dass er sie mehr liebte als sein Leben, und alles tun würde, um sie glücklich zu machen?
    Er seufzte. Morgen würde die Hochzeit stattfinden, danach würde er dann alle Gäste aus seinem Rittersaal werfen, ein langes Gespräch mit seiner Lady führen und herausfinden, was denn nun eigentlich in ihrem überaktiven Köpfchen vorging. Wie schade, dass ihn die Rückkehr ins Leben seiner Fähigkeit des Gedankenlesens beraubt hatte. Das hätte sonst sicherlich alles viel einfacher gemacht.
    Er schloss die Augen. Morgen. Morgen würde er all ihre Probleme lösen.

24
    Genevieve schlich auf Zehenspitzen in Kendricks Zimmer und wollte sich vergewissern, dass er fest schlief. Der Schein der Kerze neben seinem Bett warf eine warmes Licht auf ihn. Wie unschuldig er im Schlaf aussah, beinahe harmlos. Sie streckte die Hand aus und strich ihm das Haar aus der Stirn.
    Ihre Hand fuhr durch ihn hindurch und berührte das Kissen.
    »Kendrick!«, schrie sie. Er bewegte sich nicht. Sie wollte ihn schütteln, aber ihre Hand griff ins Leere. »Kendrick!«, kreischte sie immer wieder, überwältigt von dem Entsetzen, das sie den ganzen Tag über bekämpft hatte. »Kendrick!«, schluchzte sie und klammerte sich an Schultern, die nicht da waren.
    »Wach auf, Genevieve!«
    Sie öffnete die Augen. Kendrick hatte seine Hand an ihrer Schulter und schüttelte sie. Mit einem Schrei fuhr sie hoch und schlang ihre Arme um ihn.
    »Oh, Kendrick, ich habe geträumt, du wärst wieder ein Gespenst. Ich versuchte dich zu wecken, dich zu berühren, aber ich konnte dich nicht fühlen!«
    Kendrick zog sie aus dem Bett, hob sie auf die Arme und verließ mit ihr das Gästezimmer. »Wir werden uns hinlegen, und ich halte dich fest. Das wird dich beruhigen.«
    Er war nackt. Hinlegen, mit einem nackten Mann? Der Gedanke war wie ein Eimer Eiswasser, das ihr ins Gesicht geschüttet wurde. Augenblicklich waren ihre Vernunft und ihre Scheu wieder da.
    »Oh, aber mir geht’s gut«, sagte sie rasch. »Kendrick,
    bring mich zurück. Ich kann heute Nacht nicht bei dir schlafen.«
    »Ich werde dich nicht nehmen, Genevieve.«
    »Aber ...«
    »Genug«, sagte er nachdrücklich. »Ich habe die letzten beiden Stunden damit verbracht, mich herumzuwälzen, und dir zugehört, wie du dasselbe getan hast. Das ist Narretei.«
    Sie konnte es nicht abstreiten. Sie hatte zwei Stunden gebraucht, um in einen sehr unruhigen Schlaf zu fallen, und dieser Schlaf hatte zu einem

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