Das Erbe in den Highlands
Kendrick bedauernd, zog sie an sich und rieb ihr den Hinterkopf. »Komm zu mir und halt dich fest, während ich den Störenfried töte.« Er drückte sie mit einem Arm an sich und öffnete die Tür. »Was willst du, Wichtigtuer?«
Worthington war wieder in makellosem Zustand. Er musterte Kendrick, schaute nach unten und schnalzte missbilligend mit der Zunge. Genevieve folgte Worthingtons Blick, und noch mehr Röte schoss ihr ins Gesicht, als sie bemerkte - und wer hätte das nicht? -, was sich da unter Kendricks Handtuch hervorwölbte. Der Anblick löste das seltsamste, absonderlichste Gefühl in ihrem Bauch aus. Nein, das Gefühl saß um einiges tiefer als ihr Bauch. Sie wich an den Spiegel zurück und bemühte sich, nicht zusammenzuzucken, als Worthington in ihre Richtung blickte. Bestimmt wirkte sie wie benommen. Worthington schien derselben Meinung zu sein, denn er warf Kendrick einen tadelnden Blick zu.
»Die Vorbereitungen für Euer Mahl sind fast abgeschlossen, Mylord. Ich halte es für höchst ungebührlich, dass Ihr die junge Genevieve gefangen haltet, solange Ihr so spärlich bekleidet seid.«
Kendrick knallte ihm die Tür vor der Nase zu.
Worthingtons missbilligendes Brummen war deutlich durch die Türfüllung zu hören. »Zehn Minuten, Mylord, und keinen Augenblick länger.«
Kendrick blickte Genevieve mit finster zusammengezogenen Brauen an. »Ich schicke ihn in Urlaub. Schon morgen.«
Genevieve spürte, wie sich ein Grinsen auf ihr Gesicht schlich. Zum ersten Mal sah sie diesen geliebten düsteren Ausdruck auf seinen sterblichen Zügen, und der Anblick entzückte sie. Dann verwandelte sich der Blick in ein bedächtiges, genießerisches Lächeln, und sie schüttelte rasch den Kopf. Sie rutschte aus seinen Armen, aber Kendrick hielt sie fest, bevor ihre Füße den Boden erreichten.
»Oh nein, das tust du nicht«, sagte er mit belegter Stimme. »Wo willst du denn hin?«
»Ich muss mich anziehen, und du auch.«
»Wir haben noch zehn Minuten.«
»Dein Rührei wird kalt. Lass mich gehen, Kendrick.«
Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und hob es hoch. Seine Lippen verzogen sich zu einem sanften Lächeln.
»Ich danke dir. Du hast mir heute Morgen großes Behagen bereitet.«
Sie errötete und versuchte sich loszumachen, aber er schüttelte den Kopf. Er beugte sich hinab und streifte ihre Lippen mit den seinen. »Ich meine es ernst.«
»Ich habe noch nicht mal geduscht oder mir auch nur das Gesicht gewaschen ...«
Plötzlich wirkte er ernüchtert. »Du hast also kein Verlangen nach mir?«
»Kendrick!« Genevieve wand sich.
»Du bist nur nervös?«
Sie nickte.
»Ich habe mich nicht verändert, Gen.«
»Du hast eben nur etwas mehr Substanz als vorher, Kendrick.«
»Nenn mich Liebster, wie du es sonst getan hast«, sagte er leise. »Außer es behagt dir nicht mehr.«
Zögernd legte sie ihm die Arme um den Hals.
»Ich liebe dich, und ich fürchte mich nicht vor dir. Mein Liebster«, fügte sie hinzu.
»Vielleicht könnte ich mich nach dem Frühstück auf diesen Waschtisch setzen?«, schlug er höflich vor. »Natürlich nur, um einen näheren Blick auf dich werfen zu können.«
»Wenn du willst.«
»Du brauchst nicht so begeistert zu klingen«, sagte er trocken.
»So habe ich es nicht gemeint.«
»Ich habe mich nur an einem armseligen Witz versucht. Komm mit mir, Liebste.«
Sie folgte ihm ins Schlafzimmer. In einer Truhe hatten sie
für den äußeren Anschein Kleidungsstücke in seiner Größe verwahrt, und Genevieve wühlte darin, bis sie meinte, etwas gefunden zu haben, das hoffentlich passte. Kendrick hatte sein Handtuch irgendwo zwischen Bad und Schlafzimmer verloren und wartete nun in all seiner Pracht und Manneszier geduldig neben dem Bett. Genevieve errötete, als sie ihm die Kleidung in die Hand drückte.
»Viel Glück.«
Sie schnappte sich ihre Sachen und flitze ins Bad. Nach einer raschen kalten Dusche schlüpfte sie in die Unterwäsche, wusch sich dann das Gesicht und putzte ihre Zähne. Sie hatte gerade die Jeans über die Hüften gezogen, als Kendrick die Tür öffnete, immer noch nackt, mit Jockeyslips in der Hand. Jegliche Frage, die er hatte stellen wollen, erstarb auf seinen Lippen, als er sie sah. Er schaute auf ihre nackten Füße, ließ seinen Blick ihre Beine hinaufwandern, verharrte ein wenig auf dem Schlitz ihrer Jeans, den sie noch nicht ganz zugeknöpft hatte, und blieb an ihrem Spitzen-BH hängen. Genevieve verschränkte die Arme über der Brust, doch er stand
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