Das Erbe in den Highlands
die siebenhundert Jahre Hölle war, durch die er hatte gehen müssen. Sie konnte sich nicht vorstellen, jemand anderen zu lieben. Wie hatte sie es nur ohne ihn aushalten können?
Sie beugte sich vor und schlang ihre Arme um seinen Hals. »Ich liebe dich«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
»Sag’s noch mal.«
Sie beugte sich über seine Schulter und küsste ihn auf die Wange. »Ich liebe dich. Und ich bin froh, dass du auf mich gewartet hast. Du hast mich überglücklich gemacht.«
»Danke gleichfalls.«
Sie rieb ihre Wange an seiner, lächelte über das Schmirgelpapiergefühl und küsste sich dann den Weg zurück zum Ohr.
»Genevieve ...«
»Still. Achte auf deinen Marshmallow.«
Sie nahm das Ohrläppchen zwischen die Zähne und knabberte daran. Er erschauderte. Da ihr diese Reaktion gut gefiel, fuhr sie mit der Zunge am Ohr entlang. Sein Atem stockte. Genevieve ließ ihre Finger über seine Brust wandern und grinste darüber, wie seine Muskeln hüpften. Kendrick zu verführen war einfach so verflixt lohnend. Der Mann war praktisch unfähig, seine Reaktionen zu verbergen. Er hätte einen schrecklichen Pokerspieler abgegeben.
»Kendrick«, hauchte sie ihm ins Ohr.
»Aye?« Seine Stimme hatte einen eindeutig heiseren Klang angenommen.
»Dein Snack verbrennt.«
»Verdammt.«
Er blies die Flammen aus und lehnte die Spieße an die Kamineinfassung. Dann faltete er die Hände züchtig im Schoß und rührte sich nicht.
»Ich bedauere die Unterbrechung«, sagte er todernst.
»Von wegen, Freundchen«, grinste sie. Sie zog ihn zurück und drückte ihn auf die Decke. Seine Augen funkelten, als sie sich auf seinen Bauch setzte und sich hinunter beugte, um ihn zu küssen. »Du wirkst eher selbstgefällig.«
»Selbstgefällig? Nay, bloß zufrieden. Ich mag es, wenn du mich verführst.«
»Hier geht es nicht um Verführung, Mylord. Ich gedenke nur, mit Euch zu machen, was ich will.«
»Dann lass dich durch nichts davon abhalten.«
Das war noch so eine Sache, wenn sie Kendrick verführte. Er war immer so bereit, mitzumachen und zu helfen. Er war mehr als bereit, ihr aus dem Nachthemd zu helfen, und äußerst kooperativ darin, seine restlichen Kleider abzulegen. Und Genevieve brauchte nie darüber nachzudenken, wie ihre Zärtlichkeiten bei ihm ankamen, denn er war stets geneigt, ihr zu sagen, wie wunderbar er sich dabei fühlte. Wenn überhaupt, brachte er sie mit seinem Lob zum Erröten.
Genevieve war recht zufrieden mit sich, als sie ihren Geliebten umschlungen hielt, während er sich der Leidenschaft hingab. Sie hatte ihren Gatten mit allen Regeln der
Kunst dazu gebracht, mit ihr zu schlafen, und das war eine verdammt gute Leistung.
Sie wollte sich zurückziehen, aber Kendrick schlang seine Arme um sie.
»Noch nicht.«
»Du willst, dass ich bleibe?«
»Deswegen halte ich dich in dieser unentrinnbaren Umarmung fest. Für dich ist es doch nicht unbequem, oder?«
»Nicht im Geringsten.«
»Dann bleib noch ein bisschen«, murmelte er, beugte sich hoch und küsste sie sanft. »Leg deinen Kopf auf meine Schulter und lass mich das Gefühl genießen, dich in den Armen zu halten. Habe ich dir je gesagt, wie sehr ich dich liebe? Oder dass ich, wenn es sein müsste, frohgemut weitere siebenhundert Jahre warten würde, um dich zu bekommen?«
»Oh, sag das nicht«, erwiderte sie rasch. »Das möchte ich nicht ausprobieren.«
Sie senkte den Kopf und drückte ihre Lippen an seinen Hals. Es spielte keine Rolle, dass er sie neckte. Ihr reichte es, dass er ihre stümperhaften Berührungen angenehm fand. Natürlich hatte er sich zusammengekrümmt, als sie ihm ihr Knie in seine Manneszier gestoßen hatte, aber er schien ihr den Schmerz rasch verziehen zu haben. Mit mehr Übung würde es ihr vielleicht sogar gelingen, ihm nicht wehzutun, bevor sie sich liebten.
Zwanzig Minuten später hatte sie ihr 49er Nachthemd zurückerobert und kratzte den breiten Rücken ihres Gatten, während er ihren Snack zubereitete. Wie sie allerdings wieder in Knechtschaft geraten war, wusste sie nicht so recht, war sich aber sicher, dass sie es einem hinterlistigen Manöver Kendricks zu verdanken hatte. Aber es machte ihr nicht nicht allzu viel aus. Seine Haut war glatt, und sein Stöhnen war Musik in ihren Ohren. Sein Rücken wies nur kleinste Narben auf, bis auf den Biss des Ungläubigen über seiner Niere und eine lange, dünne Linie auf seinem Schulterblatt.
»Wo hast du die denn her?«, fragte sie und fuhr mit dem Finger daran
Weitere Kostenlose Bücher