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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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...
    »Ihr passt nicht auf, Genevieve«, stellte er fest. »Ihr werdet keinen Gefallen an dem Spiel finden, solange Ihr nichts davon versteht.«
    Genevieve zwang sich mühsam, ihn anzusehen. »Ich habe aufgepasst«, log sie.
    »Dann erzählt mir, was ein Running Back tut.«
    Na, das war aber eine dämliche Frage. »Er rennt, natürlich«, antwortete sie und freute sich über ihre Geistesgegenwart.
    »Ein Wide Receiver?«
    »Er fängt.«
    »Was?«
    Verdammt, jetzt ging er ins Detail. »Den Ball?«, bot sie an.
    »Richtige Antwort, aber geraten. Ich glaube, Ihr seid nicht mit dem Herzen dabei, meine Liebe.«
    »Oh doch, bin ich schon«, versicherte sie ihm. Wollte er sie auf den Arm nehmen? Sie hätte ihm zugehört, selbst wenn er ihr die Quantenphysik erläutert hätte, nur um neben ihm zu sitzen, seiner tiefen Stimme zu lauschen, zu sehen, wie sich seine blassen Züge angeregt erhellten, und zu wissen, dass sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. Oh ja, selbstverständlich würde sie im Gegenzug für dieses Vergnügen etwas über Football lernen.
    »In Ordnung«, sagte er und setzte sich auf. »Dann gehen wir doch nochmal die Verteidigung durch. Zuerst sind da die Down-Linemen. Wisst Ihr noch, wer sie sind?«
    »Die Stämmigen, die sich ducken«, nickte sie.
    Er lächelte, als fände er ihre Antwort irgendwie erheiternd. »Schon ganz gut. Und die Running Backs?«
    »Die, die den Ball nehmen und von all den anderen großen Kerlen mit den andersfarbigen Trikots, die auch den Ball haben wollen, eins übergebraten kriegen.«
    Kendrick fing an zu grinsen. »Gut gemacht. Und was ist mit den Wide Receivers?«
    »Die fangen den Ball, hoffentlich in der Endzone, führen dann diese albernen kleinen Tänze auf und lassen zu, dass ihre eigenen Teamkameraden auf sie draufspringen. Ich habe das nie verstanden, Kendrick. Und warum klopfen sie sich dauernd gegenseitig auf den Hintern? Das haben Sie doch nicht so gemacht, als Sie Ritter waren, oder?«
    Er lachte. »Nein, Genevieve, aber die heutige Welt ist eine andere. Und ich entschuldige mich, dass ich an Euch gezweifelt habe. Ihr habt sehr gut aufgepasst. Jetzt erzählt mir, was Ihr über den Quarterback wisst.«
    Das war niederträchtig. Sie hatte sich in der Vergangenheit oft genug nach Steve Young verzehrt.
    »Kendrick«, begann sie geduldig, »ich weiß, wer der Quarterback ist und was er macht. Ich bin kein völliger Football-Analphabet.«
    »Das merke ich«, sagte er lächelnd. »Dann erzählt mir doch etwas über die Verteidigung.«
    Sie wand sich. »Ich höre lieber zu, wenn Sie es mir erzählen.«
    »Ich weiß schon alles darüber.«
    »Deshalb sind Sie ja auch genau der Richtige, um darüber zu sprechen.«
    Er schürzte die Lippen, wollte damit anscheinend ein Lachen unterdrücken. »Ihr schindet Zeit.«
    »Und das ganz geschickt, wie ich selbst feststellen muss.«
    Jetzt lachte Kendrick doch. »In Ordnung, ich werde es Euch erklären. Aber gebt acht. Das Spiel fängt gleich an, und ich erwarte von Euch, die verschiedenen Positionen zu erkennen. In der Halbzeit gehen wir dann die Spielzüge durch.«
    »Ganz wie Ihr meint, Mylord.«
    Er stürzte sich in eine weitere detaillierte Erklärung, wer was machte, wo er es machte und gegen wen. Genevieve war klar, dass sie es sehen musste, um es zu begreifen, aber das war wohl auch seine Absicht. Kurz vor dem Anstoß beendete er seine kleine Ausführung.
    Genevieve konnte sich kaum entscheiden, ob sie lieber das Spiel anschauen oder ihm dabei Zusehen wollte, wie er das Spiel verfolgte. Er war bei Weitem das Interessantere von beidem.
    Ehe sie sichs versah, war die Partie zu Ende, und Kendricks Augen wollten zufallen. Er lächelte sie schläfrig an.
    »Wärt Ihr beleidigt, wenn ich für ein paar Minuten einnickte?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich werde gehen.«
    »Nay«, sagte er rasch, »bleibt. Bitte?«
    Wie konnte sie ihm das abschlagen? Langsam setzte sie sich wieder. »Ich sollte Sie wohl etwas im Auge behalten. Sie sind sehr blass.«
    Er nickte mit ernster Miene. »Man sollte tatsächlich ein Auge auf mich haben, rund um die Uhr, wenn möglich.«
    Wieder errötete Genevieve unwillkürlich. Glücklicherweise schien Kendrick es nicht zu bemerken. Er schloss die Augen und sank entspannt in seinen Sessel zurück. Sie konnte ihn zwar nicht atmen hören, doch bald schon sah sie, wie sich seine Brust sacht und regelmäßig hob und senkte. Er verstand es weiß Gott, auf der Stelle einzuschlafen.
    Nachdem sie sicher war, dass

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