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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Quarterback stürzten. Er hatte mehr Zeit damit verbracht, Genevieve abzuwehren, als sich zu überlegen, wie er sie bezirzen könnte. Sein Ruf als Recke in der Schlacht und im Bett - wie auch die Gerüchte über seinen Reichtum - hatten Weibsbilder sogar aus dem fernen Süden Italiens zu ihm anreisen lassen. Reiche Witwen, gelangweilte Edelfrauen, großäugige Jungfrauen: sie alle hatten Pläne geschmiedet und intrigiert, um ihn in ihr Bett zu locken. Und nun war er nervös? Weil er befürchtete, eine Frau zu verschrecken, die er nicht einmal berühren konnte? Das war die absurdeste Situation, in der er sich je befunden hatte. Sein Vater hätte sich über diese Geschichte ausgeschüttet vor Lachen!
    Eine Woche war vergangen, seit Genevieve aus seinem Arbeitszimmer geflüchtet war, und im Laufe dieser Woche hatte sich einiges ereignet. Kendrick hatte seine Kräfte wiedererlangt. Das war eigentlich ziemlich schnell ge-
    gangen, doch er hatte seine Genesung wesentlich länger als nötig hinausgezögert, da sie ihm als guter Vorwand erschien, Genevieve ständig um sich zu haben.
    Natürlich erst, nachdem es ihm gelungen war, sie wieder zurück in seine Höhle zu locken. Er war schwer versucht gewesen, einen kurzen Blick in ihren Kopf zu werfen, um herauszufinden, was sie denn zu ihrer Flucht bewegt hatte, doch irgendwie brachte er die Willensstärke auf, davon Abstand zu nehmen. Was auch immer sie gedacht hatte, sie wollte offensichtlich nicht, dass er es erfuhr. Vielleicht war das ganz gut so. Möglicherweise dachte sie, er sei ein Ekel. Unbehaglich rutschte er auf dem Sofa herum. Dieser Gedanke gefiel ihm gar nicht.
    Außerdem war er sich über seine Gefühle klar geworden - ein weiteres ungeheuerliches Vorkommnis. Eine ganze Woche lang hatte er sich eingeredet, seine Begeisterung für Genevieve sei nur vorübergehend. Das wäre bald wieder vorüber, und dann würde er verlangen, dass Genevieve ihm die Burg überschrieb. Er war davon ausgegangen, dass die Angelegenheit in weniger als vierzehn Tagen erledigt sei.
    Bis er gemerkt hatte, dass er im Begriff war, sich in sie zu verlieben.
    Herauszufinden, wann genau das geschah, war nicht sonderlich schwer gewesen. Nicht, als sie in sein Schlafzimmer laufen wollte, weil sie dachte, er könne nicht durch verschlossene Türen gehen. Und nicht, als sie ihn mit der Tür des Gefrierfaches fast erschlagen hatte. Auch nicht, als er sie in sein Heiligtum gebeten hatte und sie so begeistert von seinen persönlichen Sachen und seiner Familie gewesen war, obwohl es ihn doch erfreute, dass Genevieve sie nett fand.
    Nay, es war geschehen, als er von seinem Nickerchen erwachte und feststellte, dass seine Hand von den zarten Fingern einer Frau in einem aberwitzigen Nachtgewand bedeckt war, einer Frau, die so zufrieden lächelte, als hätte sie gerade gefunden, was ihr Herz begehrte. Dann hatte sie die
    Augen geöffnet, und er konnte darin die Überreste ihres Traums noch hell strahlen sehen, und irgendwie hatte er gewusst, dass er ein Teil dieses Traums gewesen war. Bei allen Heiligen, er hätte sie in die Arme reißen und küssen wollen, bis ihr die Luft wegblieb!
    Er seufzte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Jetzt noch zu verschwinden, war undenkbar. Genevieve zum Gehen zu zwingen, war unvorstellbar. In Freud und Leid würden sie ertragen müssen, was das Schicksal ihnen bescherte. Am Ende würde sie ihm die Burg vielleicht überschreiben, und er würde in die nächste Welt übergehen und dort darauf warten, dass sie zu ihm kam.
    Angenommen natürlich, sie empfand genauso.
    Das zarte Klopfen an der Tür erklang nur eine Sekunde, bevor Genevieve eintrat. Hastig schlug Kendrick ein Bein über das andere in der Hoffnung, damit eine lässige Pose einzunehmen. Aus dem Augenwinkel wagte er einen Blick auf sie und betete, keinen Abscheu sehen zu müssen. Sie war in siebenhundert Jahren die einzige Frau, die er hatte gewinnen wollen, und er wusste nicht, was er machen sollte, wenn sie ihn verschmähte.
    Genevieve lächelte. Verhalten. Oh ja, sie fühlte sich noch immer etwas unbehaglich in seiner Gegenwart, und das seit dem Nachmittag, an dem sie ihn berührt hatte. Aber das würde vergehen. Er war ein äußerst geduldiger Mann. Sie würde beizeiten zu ihm kommen. Zumindest lächelte sie und lief beim Anblick dieses traulichen Möbelstücks nicht davon. Ein Grinsen umspielte seinen Mund. Sein Ego hatte keinen Schaden genommen, und das erleichterte ihn mehr, als er zugeben

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