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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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konnte die Gluthitze ihrer Wangen kühlen. Sie lehnte sich an die Mauer und blinzelte Tränen der Beschämung weg. Jungfrau zu sein, war schließlich kein Makel, verflucht! Und verflucht sei Kendrick, weil er sich darüber lustig machte!
    »Stimmt das?«
    Seine tiefe Stimme überrollte sie wie eine warme Woge.
    »Zum Teufel mit Ihnen«, sagte sie und wischte sich die Tränen von den Wangen.
    Kendrick stützte seine Hände links und rechts von ihr an die Mauer. »Süße Gen, ich wollte Euch keinen Kummer bereiten.«
    Genevieve verschränkte die Arme vor der Brust und blinzelte wütend.
    »Ich war nie mit jemandem zusammen, verdammt.«
    »Gen ...«
    »Wie hätte ich mit jemandem schlafen sollen, wenn ich nie mit jemandem zusammen war?«
    »Genevieve ...«
    »Ich wollte mit niemandem ausgehen und es tun, um es getan zu haben! Und es ist mir auch egal, was Sie von mir denken.«
    »Aber ich denke ...«
    »Ich bin nicht prüde. Ich bin nur wählerisch. Meine Güte, ich bin sogar wählerisch bei Chocolate Chips. Warum sollte ich dann in der Hinsicht nicht auch wählerisch sein?«
    Sie kochte innerlich. Nur zu, sag was Gemeines. Ich bin darauf gefasst.
    Kendrick schwieg ein paar Minuten lang.
    »Seid Ihr fertig, Liebste?«
    Liebste? Genevieve runzelte die Stirn. Was sollte denn das bedeuten? Sie schob das Kinn vor und nickte. Sollte er sich ruhig was ganz Fieses ausdenken. Sie würde damit schon fertig werden.
    »’s ist etwas Wundervolles. Ich würde mich nie darüber lustig machen.«
    Genevieve spürte, wie ihre Anspannung nachließ. »Das sollten Sie auch nicht. Daran ist nichts verkehrt.«
    »Nay, ist es nicht.« Er hielt inne und sagte dann mit gedämpfter Stimme: »Es gefällt mir, dass ich der Erste gewesen wäre.«
    Unwillkürlich musste Genevieve lächeln. An Selbstsicherheit fehlte es ihm bestimmt nicht.
    Er schwieg einen Moment. »Ihr habt gewartet, weil Ihr niemanden nach Eurem Geschmack gefunden habt, nicht wahr?«
    Sie nickte.
    »Nie? Auch nicht kürzlich?«
    Sie schüttelte den Kopf und erstarrte dann. Was sollte das heißen? Nein, von Kendrick wäre sie keines Blickes gewürdigt worden, wenn sie nicht meilenweit die einzige Frau gewesen wäre. Sie seufzte.
    »Ich habe wohl auf einen Traum gewartet.« Sie betrachtete den Mond, der sein Licht über das Meer goss, sah es auf den Wellen schimmern und wogen. Diese Bewegung hatte etwas Beruhigendes, befreite sie so völlig von ihren Hemmungen, dass sie begann, die herrlich unrealistischen Vorstellungen, die sie ihr ganzes Leben lang gehabt hatte, in Worte zu fassen.
    »Schon als kleines Mädchen habe ich von Burgen und Rittern geträumt«, flüsterte sie. »Ich tat so, als gehörte mir eine Burg, ein Ort, an dem ich sicher war und geliebt wurde. Ein wunderschöner Ort, so wie ich mir Camelot immer vorgestellt hatte, nur wirklich und mein.« Sie lächelte vor sich hin. »Je älter ich wurde, desto genauer wurden meine Vorstellungen. Meine Burg stammte aus dem Mittelalter, mit allem Drum und Dran. Ich stellte mir vor, wie ich meine Tage mit Spaziergängen im Garten oder auf dem Wehrgang verbrachte, den Wind vom Meer auf meinem Gesicht spürte und die Sonne auf meinem Rücken. Und wenn dann die winterliche Kälte einsetzte, zog ich mich in meine Kemenate mit dem riesigen Kamin und den Bücherregalen an den Wänden zurück und verbrachte die Zeit mit meinen Lieblingsfiguren aus anderen Welten und anderen Gefilden.«
    Sie schwieg, gefangen in Erinnerungen und dem Klang der Meereswellen am Ufer.
    »Und wart Ihr allein dort?«
    »Was wäre eine Burg ohne einen edlen Ritter, der sie gegen Drachen verteidigt?«
    »Natürlich«, murmelte er.
    Genevieve schloss die Augen. »Er war jemand, der mich für schön hielt«, flüsterte sie. »Jemand, der zu schätzen wusste, was ich für ihn bewahrt hatte. Ihm machte es nichts aus, dass ich nicht flirten konnte, mich mit Beziehungen nicht auskannte und ihn auf Partys wahrscheinlich blamieren würde. Und es war ihm egal, wie viele Drachen er erlegen musste, um mich zu erringen. Für ihn war das eine Kleinigkeit.«
    »Erzählt mir, wie er aussieht.«
    Seine Stimme war so leise, dass Genevieve ihn kaum verstand. »Groß«, erwiderte sie genauso leise. »Und stark, so stark, dass er seinen Feinden Angst einjagte, doch mir würde er mit seiner Kraft nie wehtun. Sein Haar war lang und dunkel. Ihm würde es sicher gefallen, es sich bürsten zu lassen, was er mir gegenüber aber nie zugeben würde.«
    »Welche Farbe haben seine

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