Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
Vom Netzwerk:
überleg’s dir nochmal. Oh Kendrick, bitte, bitte, bitte tu’s nicht.< Phillip war keiner, der sich weit über den Rahmen des Erlaubten hinausgewagt hätte.«
    »Hat dich dein Vater dafür verhauen?«
    »Er hat sich stattdessen betrunken und gedroht, mich zu verleugnen.«
    »Hat er dich je geschlagen?«
    »Nay, aber er hat mich ganz schön geschüttelt, als mich meine Schwester Mary als Mutprobe dazu herausgefordert hatte, den Lieblingskettenpanzer meines Vaters zu zerlegen.« Er zwinkerte ihr zu. »Ich sagte ja schon, sie sah nur aus wie ein Engel.«
    »Du hattest großes Glück, dass dein Vater sich so beherrschen konnte.«
    Sofort wurde Kendrick wieder ernst. »Deiner nicht?«
    »Mein Vater raffte sich kaum zum Reden auf, geschweige denn zu sonst etwas. Er und ich waren viel zu beschäftigt, uns von meiner Mutter herumkommandieren zu lassen. In unserer Familie hatte sie die Hosen an.«
    »Ein bisschen dickköpfig, ja?«
    »Könnte man sagen.«
    »Man hätte sie an die Kandare nehmen müssen. So wie dich. Eine starke Frau braucht einen noch stärkeren Mann.«
    »Wie mich?«, wiederholte sie. »Wovon redest du da? Und für wen hältst du dich, um mich an die Kandare zu nehmen, wie du es so reizend ausdrückst?«
    Er lächelte und beugte sich zu ihr, bis sich ihre Nasen berührt hätten, wenn die Umstände anders gewesen wären.
    »Ich bin dein Herr. Meine Pflicht und mein Vergnügen ist es, dich zu beschützen, mich um dich zu kümmern und dafür zu sorgen, dass es dir an nichts mangelt.«
    »Und was wird dafür von mir verlangt?«
    »Absoluter Gehorsam«, verkündete er, ohne eine Miene zu verziehen.
    »Kendrick, das ist die mittelalterlichste Einstellung, von der ich je gehört habe!«
    »Was war denn anderes von mir zu erwarten?«, fragte er, und ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel. »Kleidet Euch an, Mylady, und lasst Euch von mir zeigen, wie schön es sein kann, wenn ich über Euch herrsche.«
    Sie zog die Decke bis ans Kinn. »Fort mit dir.«
    »Ich würde aber lieber bleiben.«
    »Geh«, sagte sie und deutete auf die Tür. »Und wage ja nicht, heimlich zu gucken.« Sie hielt inne. »Siehst du mir beim Duschen zu?«
    »Obwohl ich sehr versucht war, es zu tun, habe ich es nicht getan«, erwiderte er feierlich. »Sollte ich damit anfangen?«
    Sie zeigte erneut auf die Tür. »Geh da durch, damit ich weiß, dass du nicht irgendwo steckst, wo ich dich nicht sehen kann.«
    Mit bedauerndem Seufzen gehorchte er. Genevieve sprang aus dem Bett und beeilte sich mit ihrem morgendlichen Programm. Sie zog ihre Lieblingsjeans an und stöhnte darüber, wie eng sie saß. Als sie sich in dem großen Spiegel neben dem Kleiderschrank betrachtete, zeigte sich erst das ganze Ausmaß des Schadens. Zu viele gesunde Mahlzeiten an Worthingtons Tisch hatten zu diesem Problem beigetragen.
    »Unsinn. Du siehst hinreißend aus.«
    Überrascht wirbelte sie herum. Kendrick stand lässig an den Pfosten am Fußende ihres Bettes gelehnt.
    »Du hast versprochen, nicht heimlich zu gucken!«
    »Genevieve, du bist vollkommen bekleidet.«
    »Und woher konntest du das wissen?«
    Er grinste verlegen. »Ich hab geguckt.«
    Sie öffnete den Mund und wollte schon etwas entgegnen, schloss ihn aber wieder. Wozu sich aufregen. Schließlich war es ja sein Schlafzimmer.
    »Unser Schlafzimmer«, bemerkte er leise.
    Genevieve spürte, wie sie errötete. »Bilde dir bloß nicht ein, du könntest dich hier einnisten, Freundchen. Du schläfst ja sowieso nicht.«
    »Gelegentlich schon. Nur aus Gewohnheit natürlich.«
    »Schön, dann tu das woanders. Dein Bett ist zur Zeit das einzige im Haus.«
    Kendrick ging langsam auf sie zu und blieb erst stehen, als er nur noch eine Handbreit von ihr entfernt war. »Du bist ein keckes Frauenzimmer, nicht wahr?«
    Genevieve unterdrückte das Bedürfnis zu schlucken. Er war einfach so groß. Sie sah in seine Augen und merkte, dass sie schwankend wurde. Sie musste sich zwingen, nicht einfach nachzugeben und ihm seinen Willen zu lassen. Was vor allen Dingen angesichts der Tatsache schwer war, dass sie überhaupt nichts dagegen gehabt hätte, ihn von den vierundzwanzig Stunden des Tages auch vierundzwanzig um sich zu haben.
    Gespenst hin oder her, sie war noch nicht bereit, so viel von ihrer Privatsphäre zu opfern.
    »Du kannst hier nicht schlafen«, brachte sie hervor.
    Er verschränkte die Arme vor der Brust und blickte finster auf Genevieve hinunter. »Du hast wohl schon vergessen, wer hier der Herr ist.«
    »Das

Weitere Kostenlose Bücher