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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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überhaupt versucht haben.«
    »Ist das ein Antrag, Mylady?«
    »Blödmann. Du bist derjenige, der ihn machen sollte.«
    »Komm schnell zurück, und du wirst sehen, was dir der Heilige Nikolaus in den Strumpf steckt.«
    Genevieve spürte ein Lachen in sich aufsteigen. »Du bist tatsächlich eine romantische Seele, nicht wahr?«
    »Ich entstamme einer romantischen Linie. Also möchtest du diese kostspielige Unterhaltung fortsetzen, oder hast du sonst etwas, worum du dich kümmern musst, wie zum Beispiel packen?«
    »Ich werde übermorgen abreisen. Und das Telefonat geht auf deine Rechnung. Lass uns noch ein bisschen reden.«
    Er brummte. »Wenn ich dir erzähle, wie ich mir die Zeit
    vertrieben habe, wirst du dich vielleicht bemüßigt fühlen, deinen Einkaufsbummel mit der gebotenen Eile zu beenden.«
    Genevieve drehte sich auf die Seite, das Telefon unter dem Ohr und grinste, während ihr tapferer Ritter ihr in allen Einzelheiten schilderte, wie er die qualvollen Stunden seit ihrer überstürzten Abreise verbracht hatte.
    Ihre tatsächliche Lage blendete sie absichtlich aus. Im Moment war Kendrick für sie so wirklich wie jeder andere Mann und die Liebkosung seiner Stimme das Wunderbarste, was sie je gespürt hatte. Als küsste er ihren Mund mit sanften Lippen, berührte sie mit starken, schwieligen Fingern und drückte sie an sich, wie an einen Körper, der so real und fühlbar war wie der ihre.
    Mit der Wahrheit würde sie sich später beschäftigen.
    Und hoffen, es zu überleben.

16
    Genevieve schaute in die Glasvitrine und runzelte die Stirn über das, was sie dort ausgestellt sah. »Haben Sie nicht auch etwas weniger Konservatives?«, fragte sie die Verkäuferin. »Ich würde sogar etwas mit Karomuster nehmen.«
    Die Verkäuferin lächelte. »Ihr Vater soll wohl etwas mehr mit der Zeit gehen?«
    »Mein Butler.«
    »Oh, dann vielleicht doch etwas wirklich Gewagtes.« Sie griff in die Vitrine und holte eine Fliege mit Schottenkaro heraus. »Sehr kühn.«
    Genevieve verkniff es sich, die Augen zu verdrehen. »Die nehme ich auch, aber haben Sie nichts Lebhafteres? Zum Beispiel getigert oder mit Pünktchen? Er braucht einen Abstecher ins Abenteuer.«
    Eine halbe Stunde später verließ sie das Kaufhaus. In ihrer Einkaufstüte befand sich ein halbes Dutzend Fliegen in verschiedenen Abstufungen von Abenteuerlichkeit, von Schottenkaro bis zu einem putzigen Paisleymuster, das Worthington bestimmt auf Anhieb scheußlich finden würde. Sie konnte es kaum erwarten, sie ihm zu überreichen.
    »Lady Seakirk?«
    Beinahe hätte sie nicht darauf reagiert, doch dann wurde ihr klar, dass es sich bei Lady Seakirk um diejenige handelte, zu der sie wohl oder übel geworden war. Vor ihr stand Bryan McShane und sah aus, als hätte er ein Gespenst gesehen. Am liebsten hätte sie ihm eine ordentliche Standpauke gehalten, doch sie riss sich zusammen. Was würde es schon nützen? Vielleicht wäre es lustiger, die Ahnungslose zu spielen. Sollte er sich doch selbst die Schlinge um den Hals

legen. Sie hatte das Gefühl, dass er das sowieso bald tun würde.
    »Ach, Mr McShane«, begrüßte sie ihn mit strahlendem Lächeln. »Welche Freude, Sie wiederzusehen. Wie geht es Ihnen?«
    »Sehr gut, danke«, erwiderte er zaghaft. »Oh, würden Sie mir gestatten, Sie zum Lunch auszuführen? Mich würde interessieren zu hören, wie Sie sich an das englische Landleben gewöhnt haben.«
    Jede Wette, dass dich das interessiert, dachte Genevieve schmunzelnd. Schande über ihn, dass er ein armes unschuldiges Mädchen in die Höhle des Löwen geschickt hatte. Lächelnd lauschte sie Mr McShanes Geschwafel, aber nur mit halbem Ohr. Glücklicherweise hatte sich der Löwe in der Höhle als der wundervollste Mann auf Erden entpuppt. Fast hätte sie Bryan auf offener Straße einen Kuss gegeben.
    »Da wären wir«, sagte er und zeigte auf ein vornehm wirkendes Restaurant. »Ich lade Sie ein.«
    Das will ich doch hoffen. Er hatte an Kendrick genug verdient, um hier für den Rest seines Lebens Frühstück, Lunch und Dinner einnehmen zu können. Vielleicht sollte sich Kendrick einen weniger teuren Anwalt suchen, nachdem die Kopfgeldjagd auf die Buchanans beendet war.
    Genevieve nahm Platz und lächelte den Rechtsanwalt an.
    »Wie laufen die Geschäfte?«, fragte sie.
    Bryan machte ein Gesicht, als sei er gerade Bankrott gegangen. »Oh, ich müsste nur rasch telefonieren. Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden?«
    Er stand auf und legte mal wieder einen seiner

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