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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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schnell, Mistress!«
    Genevieve war zu nichts fähig, als dazustehen und zu zittern.
    »Mistress, sofort!«
    »Ich w-eiß nicht w-ie«, stammelte sie.
    »Nehmt den Strick, Mistress. Ihr müsst das machen, solange er bewusstlos ist!« Nazir steckte seine Schwerter wieder in die Scheiden auf seinem Rücken. »Kommt. Ich zeige Euch, was zu tun ist.«
    Genevieve trat näher. Als sie erkannte, dass der Mann tatsächlich keinen Mucks von sich gab, fasste sie Mut.
    »Dreht ihn um, Mistress. Jetzt haltet seine Hände zusammen und wickelt den Strick darum. Ja, gut gemacht. Und jetzt das andere Ende um seine Knöchel.«
    Als Genevieve fertig war, betrachtete sie ihr Werk. Nicht schlecht für eine Frau am Rande eines Nervenzusammenbruchs.
    »Ruft den Master an«, zischte Nazir mit seiner Geisterstimme.
    Genevieve nickte, hob benommen den Hörer auf, dankte jedem Heiligen, der ihr einfiel, dass der Mann so dumm gewesen war, die Telefonschnur nicht durchzuschneiden, und rief Kendrick an.
    Worthington war am Apparat.
    »Worthington, holen Sie Kendrick«, sagte sie mit bebender Stimme. »Bitte beeilen Sie sich.«
    Kendrick war sofort am Telefon. »Was ist dir widerfahren? Genevieve, was ist geschehen?«
    »Jemand war in meinem Zimmer«, erwiderte sie. Ihre Zähne begannen zu klappern. »Nazir hat ihn erschreckt, und der Mann hat sich den Kopf angeschlagen.«
    »Genevieve, ich möchte, dass du auflegst und den Portier anrufst«, sagte Kendrick mit gepresster Stimme. »Sag ihm, er soll die Polizei benachrichtigen. Wenn du das getan hast, ruf mich wieder an, und ich warte mit dir am Telefon.«
    Sie rief den Empfang an und hatte gerade die Verbindung mit Seakirk wieder hergestellt, als es an der Türe klopfte.
    »Mach ihnen auf, Liebste«, sagte Kendrick in beruhigendem Ton. »Und sag Nazir, er soll verschwinden. Er erschreckt die guten Bobbys sonst noch zu Tode.«
    »Ich glaube, das würde ihm gefallen.«
    »Ich weiß, dass es ihm gefallen würde. Geh nur, Gen. Ich bleib dran.«
    Genevieve legte den Hörer hin, hielt dann aber inne, als sie sah, dass Nazir allem Anschein nach sichtbar zu bleiben gedachte. »Sie dürfen dich nicht sehen, Nazir. Das ist nur die Polizei.«
    Nazir sah sie skeptisch an. »Ich verstecke mich hinter den Vorhängen.«
    »Sie werden dich entdecken. Sei ein braves Gespenst und tu, was Kendrick von dir verlangt.«
    ich bin ein Gespenst, kein Kind. Er verschwand, doch sein Murren klang noch in ihrem Kopf nach, als sie eilig zur Tür lief.
    Noch bevor sie irgendetwas erklären konnte, waren die Polizisten im Zimmer und hatten den bewusstlosen Mann in Handschellen gelegt. Ein rundlicher Mann mit roter Nase wandte sich ihr zu.
    »Nun, nun, Miss«, sagte er mitfühlend. »Ich bin Inspektor O’Mally, New Scotland Yard. Erzählen Sie mir die Geschichte doch von Anfang an.«
    »Ich telefoniere gerade«, erwiderte sie etwas verlegen. »Dauert nur einen Moment.« Sie nahm den Hörer wieder auf und hielt ihn ans Ohr. »Kendrick?«
    »Gib mir den Inspektor«, sagte Kendrick bestimmt. »Ich regle das schon.«
    Genevieve reichte den Hörer an den Polizisten weiter, hatte aber keine Ahnung, wie sie ihren Hausgenossen vorstellen sollte.
    »Inspektor O’Mally hier.« Er hörte einen Moment lang zu, dann hob sich eine Augenbraue. »Sie ist Ihre Verlobte?« Er nickte und richtete sich dann etwas gerader auf. »Selbstverständlich, Euer Lordschaft. Dennoch muss ich ihr einige Fragen stellen.« Er hörte wieder zu. »Ist ein bisschen abgelegen - nein, natürlich nicht. Sofort, Mylord. Sie wird in null Komma nichts wieder zu Hause sein. Ja, ich gebe sie Ihnen.« Er reichte Genevieve den Hörer. »Seine Lordschaft möchte nochmals mit Ihnen sprechen, Mylady.«
    Genevieve nahm den Hörer. »Ja?«
    »Inspektor O’Mally wird dich nach Hause bringen.«
    »In Ordnung«, flüsterte sie.
    »Es tut mir leid, dass ich nicht da war.«
    »Niemand hätte es verhindern können.«
    »Gen?«
    »Ja?«
    »Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch«, flüsterte sie.
    »Sag es noch mal.«
    Sie lächelte. »Ich liebe dich.«
    »Ich kann es einfach nicht oft genug hören. Beeil dich, bevor ich im Rittersaal vor lauter Auf- und Abgehen einen Graben hinterlasse.«
    »Ich versuche mein Bestes. Bis bald.«
    »Ich werde derjenige mit dem liebestrunkenen Gesichtsausdruck auf den Eingangsstufen sein.«
    Sie lächelte. »Danke für den Hinweis.«
    Vier Stunden später waren sie unterwegs. Inspektor O’Mally hatte noch zwei Männer mitgebracht, die sich beim

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